Erstellt von Perli am 09.10.2019
Deutschrock Monster Festival / 03.- 05.10.2019 in Geiselwind
Das Monsterfestival 2019 startete direkt mit einem Kracher: Kaestel kam auf die Bühne und heizte brachial mit einem Song nach dem nächsten ein. Als Opener eines Festivals hat man es nicht leicht, doch souveräner konnte man den Abend wohl kaum eröffnen. Am Tag der Deutschen Einheit hätte es keinen besseren Song geben können als „Grenzen sind zerstört" - denn damit war dann endgültig das letzte Eis gebrochen! Überraschenderweise gab es zum Schluss sogar noch eine Zugabe, obwohl die Spielzeit längst um, und das Abschlussfoto bereits geschossen wurde. Alles in allem ein sehr gelungener Start in ein sensationelles Festival! Kaestel war aus meiner Sicht definitiv die richtige Wahl als Sieger des Bandcontestes.
Nach diesem wirklich gelungenen Einstieg bekamen wir statt Störte.Priester, die aus "logistischen Gründen" nicht auftreten konnten, einen super Ersatz geboten. Doppelbock gaben sich die Ehre und haben ordentlich abgeliefert. Mein Respekt gilt dabei dem Sänger und Gitarristen Bruno, der am Montag vor dem Festival ein neues Kreuzband bekommen hat. Denn selbst dies konnte ihn nicht davon abhalten, Vollgas zu geben. Für mich persönlich hat er sich damit einen richtig fetten Extrapunkt verdient!
Da irgendwann der Hunger einen Angriff auf uns gestartet hatte, haben wir leider nur die letzten beiden Lieder von Ohrenfeindt zu hören bekommen. Für uns sozusagen ein kleiner, aber leckerer Zwischensnack.
Apropos Snack - der Hauptgang hat am Donnerstag Abend eingeschlagen wie eine Bombe. STAHLZEIT war im Haus und es wurde HEIß! Heiß und laut. Die Pyroshow bringt mich nach wie vor und immer wieder aufs Neue zum staunen. Optisch wie auch klanglich kommt das Tribute dem Original Rammstein sehr nahe. Es wird mir einfach nicht langweilig, die Band wieder und wieder zu sehen. Ganz großes Kino!
Wer übrigens behauptet, die Deutschrock-Szene sei intolerant, der ist definitiv falsch geschnürt. Denn einen tollen Abschluss des ersten Abends lieferte Dirk Maron ab. Das Wolfgang Petry Double schlechthin gab einen Klassiker nach dem nächsten zum besten. Unsere Herzen hat der Sänger bereits 2018 auf dem Spreewaldrock Festival für sich gewonnen. Apropos Sänger... Leider war der gute Dirk ganz ohne Band auf einer durch einen Vorhang verkleinerten Bühne zu sehen, vielleicht weil Stahlzeit dahinter ihre Bühne wieder zurückgebaut haben? Ich werde es wohl nie erfahren... Die Musik kam somit vom Band, was der Stimmung jedoch keinerlei Abbruch tat. Bei dem Mega-Hit „Wahnsinn" gaben sich 9mm die Ehre, kamen mit auf die Bühne und brachten das Publikum nochmal zum kochen. Ich hoffe wirklich sehr, dass 2020 eine andere Lösung gefunden und Dirk Maron dann wieder MIT seiner Band auftreten kann.
Nachdem wir die erste Nacht - unserem Hotelzimmer zu verdanken - erfolgreich überstanden haben, machten wir uns auf den Weg, den Außenbereich zu beschallen. Denn unser Knoxville war hier am Freitag und Samstag für die musikalische Unterhaltung zuständig. Leider hat das Wetter nicht so mitgespielt, wie wir uns das gewünscht hätten. Es hat geregnet und es war kalt. Ende vom Lied war, alles im Außenbereich wurde unter der Überdachung aufgebaut, und die Security vor den DJ-Bereich geparkt. Ergo kaum Tanzfläche und dem netten Personal zuliebe die Musik etwas leiser, als sie eventuell von manch einem Gast gewünscht gewesen wäre.
Ab 14.00 Uhr waren dann Indoor die Bands an der Reihe. U.a. mit dabei: Erdling, die Zwangsversteigerten Doppelhaushälften (ZVDHH), Existent, Bad Jokers, Psychopunch und Pöbel&Gesocks. Die ZVDHH haben mit ihrem Song „Pornokino" wohl nicht nur das eine oder andere Lächeln ins Gesicht gezaubert, sondern vermutlich auch ein paar Leutchen auf einen Gedanken gebracht. Wer das Gelände des Autohof Strohofer kennt, weiß ganz sicher was ich damit sagen möchte.
Knoxi und ich haben uns während The O´Reillys & the Paddyhats eine Pause vom kalten Außenbereich gegönnt und konnten uns so zwischenzeitlich bei unheimlich guter Musik etwas aufwärmen. Netterweise hat währenddessen unser Alex den Part für die Beschallung des Außenbereichs übernommen - Danke dafür, an dieser Stelle. Um 20.00 Uhr war für uns im Außenbereich Feierabend und wie das Leben eben so spielt - wir hatten Hunger. So sind wir auf einen Ausflug zum Subway gelaufen und haben uns unser wohlverdientes Abendessen gegönnt. Dass auch Bands nur ganz normale Menschen sind, haben uns dort die O´Reillys noch einmal bewiesen. Vorbestellt wurde eine große Subplatte zum mitnehmen und ich konnte mich daran belustigen, dass sich Knoxi und Benny, aka Ian McFlannigan, einem Musiker der sieben Paddyhats, ein Head-bang-Duell lieferten. Ganz großes Kino Jungs - meine ganz persönliche Live-Vorstellung.
Nach dem Essen gingen wir äußerst gut gelaunt, mit einem dicken Grinsen und einem penetranten Ohrwurm am Erotikmarkt vorbei, denn wir wollten die vorerst letzte Show von 9mm sehen, die nun ja vorerst eine Pause einlegen werden. Leider haben wir durch unseren Essensausflug die Goitzsche Front verpasst, aber ich bin mir sicher, dass sie, so wie ich sie kenne, die Halle wieder auseinander genommen haben, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, dass der Osten ja mal sowas von rockt!
9mm legten einen wirklich würdigen Abschied hin. Zu „Amigos para siempre" hat die Halle gescheppert und diverse Musiker anderer Bands (u.a. Chris von Rotz und Wasser und Torben von Kärbholz) kamen dazu und sangen mit. Zum Abschluss hat es im wahrsten Sinne des Wortes gescheppert, und ich hoffe inständig weiterhin, dass ich mir dies nur eingebildet habe, denn... die haben doch wirklich ihre Gitarren zerscheppert und in Pyrobrand gesteckt. Also mir jedenfalls ist der Mund offen stehen geblieben - das letzte Bier muss wohl schlecht gewesen sein.
Zum Abschluss des Freitags haben F.U.C.K. mit ihrem unverkennbaren Mix aus Rock und Metal die Bühne gerockt! Wir mögen die Jungs aus Franken unheimlich gern, auch wenn wir ehrlicherweise auch hier wieder nicht viel von der Show gesehen haben, weil wir zu gegebener Uhrzeit einfach irgendwann mal fertig waren, und fix und alle in unser Hotelbett fielen.
Auch Samstag hieß es dann wieder ab 13.00 Uhr "GO KNOXI". Immerhin gab es diesmal keinen Regen, aber sonderlich viel wärmer war es leider auch nicht, was es uns im Außenbereich wieder nicht sonderlich einfacher gemacht hat. An dieser Stelle gilt allerdings zu sagen - einen RIESEN DANK an all die Verrückten, die draußen bei uns waren und mit uns gefeiert haben. Vielen Dank an das Catering und die Verkaufsstände außen, auch ihr habt uns nicht allein gelassen! Und natürlich einen großen Dank an den coolen Verkäufer, der uns unsere Luftgitarren geschenkt hat - du rockst!
Als Highlight zur Eröffnung des dritten Festivalstages standen für die Fans 9mm und Kärbholz im Bierwagen und schenkten Freibier aus. Da ist man doch gerne Fan.
Um 14.00 Uhr starteten dann Blessed Hellride im Innenbereich. Soweit ich das durch meine diversen Getränke- und Toilettengänge beurteilen kann, hat sich das richtig stark angehört. Nachfolgend spielten Maerzfeld, einige der neuen Songs vom jüngst veröffentlichten Album Zorn- kann man sich durchaus anhören, möchte ich behaupten. Stunde Null und the Carburetors waren ebenso auf dem Monster Festival am Start, gefolgt von Rotz und Wasser, zu denen ich mich netterweise etwas aufwärmen durfte. Ich kann euch sagen, es war voll und mir wurde tatsächlich warm. Die Männer um Frontmann Chris machen einfach grandios Stimmung und bringen die Fans zum mitgrölen. Für mich ist es einfach jedes Mal aufs neue eine Ehre, mir die Shows anzusehen. Assi und Charmant ist für die Herrschaften nur zurecht zutreffend. Für die Show von Rockwasser möchten wir uns bei Hergi bedanken, der es uns ermöglichte, sie uns anzuschauen, obwohl er sie selber gern gesehen hätte. Hergi du hast einen gut bei uns! Rockwasser war eines meiner persönlichen kleinen Highlights. Es ist einfach grandios ihnen zuzuhören, so unheimlich tolle Musik, so unheimlich sympathische Jungs. Ich kann es nur jedem ans Herz legen, sich diese Band mal anzuhören. Ihr werdet es nicht bereuen!
Was soll ich sagen, auch am dritten Tag kam er, und dank eben diesem netten Herrn Hunger haben wir Onkel Tom und Toxpack verpasst. Schande über mein Haupt, aber ich weiß, es kann nicht schlecht gewesen sein. Jedoch zu meiner Freude und Knoxis Mimimi-Leidwesen (weil er Toxpack verpasst hatte), haben wir Kärbholz noch gesehen.
Die Jungs aus dem Hinterwald haben noch einmal richtig eingeheizt und bis auf einen Song haben sie sämtliche Hymnen aus den letzten drei Alben zum Besten gegeben. Dieser eine etwas aus der zeitlichen Reihe fallende Song „Nacht ohne Sterne" - ein Klassiker auf der Kärbholzbühne - hatte es nochmal in sich. Mitten im Lied gab es eine kleine aber feine Auseinandersetzung zwischen Schlagzeuger Henning und Gitarristen Adrian wegen eben dessen Gesangskünsten. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten und die meiste Zeit steht ohnehin Torben am Mikro, sodass sich die Jungs dann doch wieder in einem Punkt mit dem Publikum einig wurden: sie wollten TANZEN! Gesagt getan; jeder sollte seine Nachbarn in die Arme nehmen und zu gegebenem Takt 8x nach links und 8x nach rechts hüpfen. Und das Publikum hüpfte, als gäbe es kein Morgen mehr und als wäre es das Normalste auf der Welt. Nach links, nach rechts, nach links, nach rechts. Was habe ich gelacht, war das ein schöner Anblick! Geiselwind hat eindeutig die besten Fans der Welt, dies wird sich definitiv in meine FEK9 Erlebnisse ein brennen.
Zum Abschluss eines tollen Festivals spielte zu guter Letzt die Band Viva, eine Coverkapelle die wie F.U.C.K. bunt gemischte Lieder spielen, jedoch mit mehr Augenmerk auf den Deutschrockbereich. Gestartet haben sie mit ihrem bis dato noch einzigen eigenen Song „Kein Entkommen" und mehr gibt es dazu auch gar nicht weiter zu sagen, denn sie werden auch 2020 wieder auf dem Monster Festival dabei sein - und für uns gibt es kein Entkommen, denn auch wir werden wieder mit dabei sein!
Zu guter Letzt möchte ich mich für dieses tolle familiäre Festival bedanken!
Danke ...
- an die Security, draußen wie drinnen sowie die Sanitäter
- an das Team vom Catering und die Teams an den Bars
- an die Damen und Herren an den Merchständen
- an die Bands und vo rallem an die Fans! Ohne euch wäre dieses Event nicht das, was es ist.
- an das Team vom Autohof Strohofer und an alle, die ich vielleicht noch vergessen habe
Der aller größte Dank gilt natürlich dem Veranstalter, vielen Dank Volker für dieses tolle Festival!
Mein Fazit: Wer das F.E.K.9- das Deutschrock Monster Festival verpasst, der ist selber schuld! Wir sehen uns 2020 wieder- 02.- 03.10.2010!
Vanny für das AGF-RADIO
Fazit Nicole: Letztes Wochenende war es wieder soweit, zum Jahresabschluss jedes Festivalsommers ist das F.E.K.9 einfach Pflichtprogramm. Am Donnerstag Morgen gegen 10.00 Uhr ging es gemütlich los ins 350 km entfernte Geiselwind.
Trotz bescheidenem Wetters bauten wir unser Lager auf dem recht übersichtlichen, gemütlichen und familiären Campingplatz auf. Das Wetter sollte sich das ganze Wochenende über auch nicht ändern, was sich aber nicht auf die gute Stimmung auswirken sollte.
Am Donnerstag war ich am meisten von der Band Doppelbock überrascht. Die Jungs überzeugten mit gutem Sound und geilen Texten, die das Publikum direkt zum mitfeiern animierten. Ein Highlight an dem Abend waren natürlich auch Stahlzeit mit ihrer Pyroshow. Allerdings überzeugten die mich erst ab der Hälfte ihrer Setlist und drehten meiner Meinung nach erst dann richtig auf.
Am Freitag war ich leider vom Vortag noch ein wenig zerschlagen, ließ es mir aber trotzdem nicht nehmen, mir the O' Reillys & the Paddyhats anzusehen. Für mich definitiv ein weiteres Highlight dieses Festivals. Unglaublich wie die Band die Menge vor der Bühne mitreißt und zum kochen bringt.
Pünktlich um 16.00 Uhr am letzten Tag startete Stunde Null aus Südtirol. Geil, was die Jungs da abgezogen haben. Für mich eines der besten live Konzerte, die ich je erleben durfte. Leider war die Spielzeit meiner Meinung nach viel zu kurz. Mit Rockwasser kam gegen 19.00 Uhr die zweite Band des Samstages, die auf keinen Fall verpassen wollte. Die vier Jungs aus dem Münsterland legten ebenfalls einen hammer geilen Auftritt hin. Zum Headliner des Abends Kärbholz muss man natürlich nicht viel schreiben oder sagen. Wie gewohnt brachten die Musiker aus dem Hinterwald ihre Anhänger schon beim ersten Lied zum ausflippen.
Wie jedes Jahr war auch das diesjähre Deutschrock Monster Festival ein gelungenes, super organisiertes und familiäres Festival mit geilen Bands und einem friedlichen Publikum. Nächstes Jahr bin ich definitiv wieder am Start!!