Erstellt von Perli am 20.01.2020

Sabaton – The Great Tour am 18.01.2020 in der Schleyerhalle in Stuttgart

Samstag, 18. Januar 2020: um 11.30 Uhr fuhren Knoxville und ich in Nürnberg los und nachdem wir ein paar Freunde eingesammelt hatten, machten wir uns gemeinsam auf den weiten Weg nach Stuttgart, aber dieser Weg hat sich definitiv gelohnt, so viel sein schon mal zu Beginn gesagt! 
In Stuttgart angekommen hatten wir natürlich noch etwas Puffer, nach einem kurzen Gruppenfoto vor einem der fünf
 Sabaton LKWs wollten wir uns dann erst einmal stärken, wir hatten ja einen langen Tag vor uns. Auf der Suche nach etwas essbaren landeten wir erst mal gekonnt auf dem Narrentreffen in Stuttgart... gewissermaßen waren wir nun da, wo wir hingehörten... wink 

Ein kurzer Abstecher in eine Shisha-Bar, ein Stop im Restaurant und nun konnte es los gehen. Also wieder auf zur Schleyerhalle!

Nachdem wir unsere Plätze gefunden hatten - ja, die Herrschaften brauchten Sitzplätze, wir werden ja nicht jünger – ging es auch schon los. Den Anfang macht Amaranthe, eine schwedische Melodic-Death-Metal Band, mit einer absoluten Powerfrau am Mikrophon, die zusätzlich von zwei weiteren männlichen Stimmen unterstützt wird. Die sechsköpfige Besetzung hat als Auftakt ordentlich eingeheizt – und wir können euch diese Band nur empfehlen, die muss man mal gesehen haben! Gänsehaut vorprogrammiert, denn die Stimmen sind unserer Meinung nach GEWALTIG!

Als nächstes kamen Apocalyptica aus Finnland auf die Bühne. Wer sich ein kleines bisschen auskennt, der weiß, dass diese Band durchaus etwas besonderes an sich hat, denn: die Protagonisten sind Chellospieler. Instrumental ging es Querbeet durch die Rock- und Metalszene. Mein persönliches Highlight war dabei der Song „Nothing Else Matters“ von Metallica. Die Version des Liedes hat auch ohne Gesang von der Bühne ausgehend Gänsehaut verursacht – denn das Publikum in der Halle hat gesungen. Eine erfrischende Abwechslung hat der Abend bis zu diesem Zeitpunkt jedenfalls schon einmal gehabt.

21.15 Uhr begann dann endlich, worauf alle gewartet haben: man hörte das Intro zu „Ghost Division“ und aus dem Hintergrund begann die Ansage von Frontmann Joakim: „Allright Stuttgart, we´re Sabaton and this is Ghost Division“ und schon begann Sabaton ihre Show mit einem lauten Knall. Es folgte der Namensgeber der Tour und des gleichnamigen Albums „The Great War“ - mein persönlicher Lieblingssong des Albums. Er schiebt dermaßen nach vorne, dass man gar nicht anders kann, als mit zu grölen. Wie es bei uns in Deutschland so bei Sabaton üblich ist, folgten nach dem Song die ersten Rufe des Publikums „noch ein Bier, noch ein Bier,...“. Da der Sänger sich so etwas nicht zweimal sagen lässt, stand er nun, mit einem Bier in der Hand, auf der Bühne und exte es in sekundenschnelle. Jubelndes Getöse ging durch die Halle gefolgt von weiteren noch ein Bier Rufen ... Er fing an zu lachen. „You guys are crazy.... WHAT THE FUCK IS WRONG WITH YOU???!!!“ Damit war das letzte Eis dann auch endgültig gebrochen. 
Auf der Bühne gab es an diesem Abend auch ein Geburtstagkind: Schlagzeuger Hannes feierte seinen 30. Geburtstag – noch ein Jubiläum, das an diesem Abend zelebriert wurde. Da durfte ein Geburtstagsständchen natürlich nicht fehlen, und knapp 15.000 Fans gaben ein „Happy Birthday“ zum besten. Alles Gute junger Mann!

Die Bühne sah aus, wie man sie sich zu diesen Albumnamen nicht besser hätte vorstellen könnte. Das Schlagzeugpodest war in einen PANZER integriert, überall gab es  Mauern aus Sandsäcken, wie in einem Schützengraben. Im Hintergrund der Bühne prangte ein großer Schriftzug „THE GREAT WAR“. Statt eines Banners hatten Sabaton eine Videoleinwand im Hintergrund auf der während der Show und zwischen den Songs passende Videosequenzen gezeigt wurden, aber auch die dazugehörige Liveübertragung der Show eingeblendet wurde, für kleine Menschen wie mich sehr sinnvoll! Wobei ich durch unsere fantastischen Sitzplätze auf dem Rang ohnehin eine gute Sicht hatte – sehr praktisch! Nach einigen Liedern ertönten wieder die Rufe aus dem Publikum „... noch ein Bier, noch ein Bier, noch ein Bier,...“ Diesmal trank aber nicht Joakim, sondern sein Gitarrist Tommy – und das ganze noch schneller als Joakim- laute Jubelgesänge und weiter ging es „... noch ein Bier, noch ein Bier...“.
Belustigt stand er nun da: „I love you guys so much, normally everywhere they say „SABATON, SABATON, SABATON“ - NO NO NO NO! Not here in Germany! - Here you say „NOCH EIN BIER, NOCH EIN BIER, NOCH EIN BIER!“ - das Publikum flippe nahezu aus. Bedauerlicherweise hat die Homage zu diesen Rufen des Publikums in Form des Songs „Gott mit uns“ / „Noch ein Bier“ gefehlt. (Fans wissen welche Version gemeint ist).

Nach diesem kurzen Geplänkel passierte etwas durchaus besonderes auf der Bühne: da standen plötzlich drei Chellos. Keine geringeren als Apocalyptica gaben sich die Ehre und spielten gemeinsam mit Sabaton ein paar ihrer Hits. Beispielsweise „Angels Calling“ (zudem sogar vor der Tour eigens ein gemeinsames Video erstellt wurde) und „Carolus Rex“ klangen in dieser Interpretation schon sehr interessant – es war also mal etwas anderes, was einem durchaus im Gedächtnis bleiben wird. Nach fünf Liedern verabschiedeten sich Apocalyptica wieder von der Bühne. 

Es wurde kurz ruhig und dunkel und nach ein paar Sekunden begann im Hintergrund auf der Leinwand, die Bismarck auf dem Meer zu schippern. Es folgten die gigantischen Songs „Primo Victoria“ – mein absoluter Lieblingssong- und „Bismarck“. Den krönenden Abschluss bildeten dann „Swedish Pagans“ und wie könnte es auch anders sein „To Hell And Back“. Es brauchte nicht einmal eine Sekunde die Anfangsmelodie zu ertönen und die Menge brach in Gejubel aus. Im letzten Song gab es dabei zum Abschuss eine Konfettibombe, die über dem Publikum installiert war, es hätte wohl kein besseres Ende geben können. Diese vier Klassiker am Ende durften einfach nicht fehlen. 

Während des Outros lief auf der Leinwand eine Art Abspann, die Band bedankte sich beim Publikum, es gab ein gemeinsames Abschlussfoto und es wurde eine große Deutschlandfahne geschwungen. Die Band liebt ihre deutschen Fans und wir lieben Sabaton. Genau diese Botschaft kam, ohne das man weitere Worte brauchte, rüber. Ein sehr gelungenes Ende eines absolut gelungenen Abends. Wir bedanken uns bei allen drei Bands. 


!20 Jahre Sabaton! 
Herzlichen Glückwunsch von unserer Seite!
Auf weitere 20 tolle Jahre! Es war GREAT!

 

 

 

Knoxis Fazit: Ein klein wenig Enttäuschung schwang bei mir mit, mir fehlten Songs wie „40:1“, „Metal Machine“,  „Gott mit uns“ oder „Resist And Bite“. Unterm Strich hätte die Setlist auch um die 24 Songs vertragen und davon auch gerne noch zwei/ drei ältere Titel aus der Bandhistorie. Eins noch: Für mich gab es keine wirkliche Zugabe, DENN es haben tatsächlich die Zugaberufe aus dem Publikum gefehlt. Sabaton war also schlicht und ergreifend einfach zu schnell bei dem Übergang zur Zugabe.

Mein (Vanny) persönliches Fazit: Es muss nicht immer Deutschrock sein! Sabaton überzeugen mit ihrem Stil durchaus auf ganzer Linie, vor allem wenn es nicht der brachialste Death- oder Blackmetal sein muss. Klarer Gesang und einprägende Melodien, dazu eine wunderbare Bühnenshow, eine nicht zu übertriebene Pyroshow und jeweils eine große Portion Humor und Sympathie machen den perfekten Mix. 

FAKT IST: Es war nicht unser letzter Besuch bei dieser Band!
Wir kommen wieder und wir freuen uns auf weitere tolle Abende mit den sympathischen Jungs aus Schweden!

Vanny für das AGF- RADIO