Erstellt von Perli am 01.03.2020

KrawallBrüder - Auf Messers Schneide Tour 28.02.2020 in Nürnberg


Die KrawallBrüder starteten Ihren zweiten Block der Auf Messer's Schneide Tour 2019/2020 am 28.02.2020 in Nürnberg, und das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Somit bin ich nachmittags ins Auto gehüpft und ab Richtung Nürnberg gefahren. Mein Ziel war Kollege Knoxville, da er und seine Freundin Vanny mir netterweise Asyl für die Nacht gaben und bis auf eine viertelstündige Parkplatzsuche kam ich dort recht fix an. Nach einer kurzen Stärkung ging es dann auch sofort ab zur Location: 
Der Cult - nightclub & more ist ein kleiner kuschliger Laden in einem echt urigen Backsteinbau. 

Als wir ankamen, hatten InForm noch Soundcheck, aber das, was ich da schon hörte, ließ auf einen sehr unterhaltsamen Abend schließen und so stieg die Vorfreude noch mehr. 
Ich holte mir erstmal ein kühles Blondes an der Bar, welches mit 3,50.- € wirklich erschwinglich war- im Allgemeinen sind die Preise im Cult sehr human und gästefreundlich.

Um 19.00 Uhr öffneten sich die Tore und Laden wurde schnell rappelvoll. Das Konzert war ja schon seit Wochen ausverkauft und es hätte echt keiner mehr reingepasst, das sorgte schnell für den entsprechenden Kuschelfaktor. 
Nachdem ich einige Bekannte getroffen habe, suchten wir uns einen Weg durch die Massen, da schon die ersten Töne von
InForm zu hören waren. Die Jungs aus Wolfenbüttel standen zwar mit einem Mann weniger auf der Bühne, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Sie heizten den Laden sofort ein und spielten ein schönes Potpourri aus älteren Klassikern und Songs vom aktuellen Album Anti. So wie alle Bands an dem Abend sind es eben alte Rampensäue.

Im Anschluss gaben sich
Haymaker die Ehre, nach einem kurzen Check der Technik ging es los, und das Publikum war auch hier sofort Feuer und Flamme. Ich bekam, gefühlt nach den ersten drei Takten, die erste, aber definitiv nicht die letzte Bierdusche des Abends. Der Pogokreis war eröffnet und spätestens jetzt tropfte der Schweiß von der Decke. Die drei Musiker gaben alles auf der Bühne und die tanzwütige Masse dankte es ihnen, in dem sie lautstark mit sangen und pogten. 
Kleine Begebenheit am Rande, aber dennoch echt wichtig und gut: Tim erklärte einem Kerl im Publikum, dass es der definitiv falsche Ort ist, um seinen rechten Arm zu heben, und dass er das unterlassen solle, ansonsten gehen müsste. Korrekte Ansage!!!

Nach Haymaker war, glaube ich, keiner mehr im Club trocken, alle waren nass geschwitz und in bester Partylaune. Die kurze Umbaupause bot die Chance, sich ein neues Bier zu holen und dann kamen die
KrawallBrüder auf die Bühne.
Mit "Alerta" gaben sie von Anfang an Gas und mit einem Gruß an den Bösen Buben Club folgte der Song "Unbeugsam". Das Publikum war nun vollends außer Rand und Band, aber immer mit dem Blick auf die Menschen, die so mit einem pogten. Es wurde aufgeholfen, verlorengegangene Handys, Brillen oder sonstiges gemeinsam gesucht, und wenn man wie ich, sich mal kurz eine blutige Nase holte, dann waren auch sofort helfende Hände neben einem. 
Es folgten "Auf Messers Schneide", "Wo das Herz schlägt" und "So wahr mir Gott helfe", alles geile Nummern, wo man nicht stillstehen kann. Mit dem Song "Zweite Heimat" gingen natürlich wieder Grüße in den Osten und bei  "Das 11te Gebot" und "Immer wenn ich trinke" hatte das Publikum die Chance, etwas durchzuatmen. "Uns're Lieder – Euer Halt" sprach wieder allen aus der Seele und als dann "Wenn du gehst" gespielt wurde, hatte ich Gänsehaut.
Mit "Krawallbrüder", "Für uns zu spät" und "Der Ewigkeit entgegen" ging es weiter und ein ganzer Club kochte einfach nur noch. 
Mit dem Song "Auf uns" war der Hauptteil abgeschlossen, aber ohne eine Zugabe gehen die Brüder ja nicht von der Bühne, also kam noch ein "Ein Leben lang" und für alle Tätowierten die Hymne "Blut und Tinte", wobei ich gerade überlege ob überhaupt jemand dort war, der nicht tätowiert war. Mit "Heute – Morgen- Für immer" folgte der letzte tanzbare Song und wer bis jetzt nicht voller Bier oder durchgeschwitzt war, der war auch nicht vor Ort.
Für den letzten Song setzten sich die Jungs um Pascal an den Bühnenrand und alle wussten was jetzt kommt: "Einer der Letzten". Alle lagen sich in den Armen und sangen noch einmal lautstark mit. Ein würdiger Abschluss für einen grandiosen Abend.

Blut, Schweiß und keine Tränen umschreibt den Abend im Cult sehr gut. Ich mag so kleine Konzerte in einer familiären Atmosphäre und genau das hatte ich da auch. Nach dem Konzert legte unser Knoxville noch ein bisschen Tanzmusik auf und überall standen Gruppen rum, die noch mit einander redeten und tranken. An den Merchständen konnte man gemütlich mit den einzelnen Bands plaudern und diesen tollen Konzertabend in Ruhe ausklingen lassen.

Mein Fazit: trotz blutiger Nase, blauem Fuß, nassen Klamotten und Biergeruch am Körper, hatte ich bis zum Schluss jederzeit ein Grinsen im Gesicht- immer mittendrin, statt nur dabei! 

 Eure Hexe
AGF- RADIO