Erstellt von Perli am 20.04.2020
Mit ohne Strom -Schitzotopia / VÖ: 03.04.2020 via BACILLUS RECORDS
Mit ohne Strom gibt es seit 2017, da haben die Musiker und langjährigen Freunde Thomas Winkler und Tobias Alt, kurz T&T, bereits ihr erstes Album Klischee rausgebracht, nun folgt Nummer zwei Schitzotopia.
Ihre Heavy Unplugged Musik gleicht dem Mittelalterrock sowie dem altbekannten Heavy Metal. MOS arbeitet, wie der Name bereits sagt, ganz ohne den Einfluss von Strom. Ich nehme euch hier mit in eine andere Art der Welt von Musik- seid gespannt und hört rein, ich war es auch. Es lohnt sich!
Tracklist:
- Meilensteine (Intro)
- Würmer im Kopf
- Madman
- Drink (Alestorm Cover)
- Beer.Drink.Fuck
- Primo Victoria (Sabaton Cover)
- Spieluhr (Rammstein Cover)
- Rosti der Rotschopf
- The wizards might
- Only for the weak (In Flames Cover)
- Seegurke (Wizo Cover)
- MOS Hardcore
- Offenbachs Niveau (Outro)
In dem „Intro" wird ganz klar an die Legenden von früher erinnert: 1685 Rockstar Johann Sebastian Bach, 1756 Wolfgang Amadeus Mozart. Für mich wird schnell die sympathische und witzige Art der Jungs sichtbar und verleitet mich automatisch zum weiterhören.
„Würmer im Kopf" erinnert mich an die chaotische, verrückte Welt auf der wir hier leben. Mit ihrer authentischen Ausdrucksweise erinnert das Duo daran, was heutzutage alles schief läuft, lassen einen aber durch ihre humorvollen Textzeilen dennoch schmunzeln. „...Menschen glauben, wenn sie sterben, kommen sie zu Gott..." beschreibt haargenau das, was die Menschen in ihrer Fantasie glauben zu wissen, was einmal sein wird.
„???????Madman" animiert einen, den Arsch hochzubekommen, einfach mal machen, Spaß am Leben haben und gute Laune verbreiten.
Wenn ich das Lied „Drink" - ein Alestorm Cover- höre, habe ich direkt Lust, mich in einen Irish Pup zu setzen und zu feiern. Mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, neue Leute kennenzulernen und mit ihnen zu feiern. Der Song stimmt mich total positiv und ich finde, man bekommt sofort gute Laune.
„???????Beer. Drink. Fuck" schließt für mich an die voran gegangene Nummer an. Und man kann eigentlich nur erahnen, wie so ein Abend weiter ausgehen würde.
Mit „Primo Victoria" folgt ein Coversong der schwedischen Power Metal Band Sabaton sowie der Rammstein Klassiker „Spieluhr". Dieser beschreibt für mich das Ende und den Neuanfang vom Leben eines kleinen Kindes und wie stark Kinder wirklich sein können, wenn sie an ihre Grenzen kommen. „...Das kleine Herz stand still für Stunden, so hat man es für Tod befunden... ... Am Totensonntag hörten sie aus Gottes Acker diese Melodie, da haben sie es ausgebettet, dass kleine Herz im Kind gerettet...“.
In „Rosti der Rotschopf" hört man ganz deutlich raus, dass es um einen kleinen Jungen geht, der anders ist als andere und sich bei seinen Mitmenschen beweisen muss. „...Kein Mensch kennt die Gefahr als Kind mit rotem Haar...“. Umso älter er wird, umso selbstbewusster wird er und steht selbst auch für die Schwachen ein. „...Rosti schützt die Schwachen, doch stets in gutem Ton...". Das Lied zeigt mir, dass es keine Schande ist, anders zu sein und man versuchen sollte, das Positive in allem zu sehen.
Was wäre, wenn ich ein Zauberer wäre, die Frage stelle ich mir, wenn ich „The wizards might" höre. Mich regt das ein bisschen zum Nachdenken an, was kann man verändern, wenn man die notwendigen Möglichkeiten dafür besitzen würde? Meine Auswahl würde z.B. auf einen Zauberstab fallen, um einfach mal dafür zu sorgen, dass der dusselige Nachbar von nebenan die Klappe hält.
Zum In Flames Cover „Only for the weak" würde ich abends mit meinen Freunden mit Bier am Lagerfeuer sitzen. Dieses Stück ist perfekt dafür. Es ist etwas ruhiger gestimmt, aber durch die Stimmlage wirkt es sehr kraftvoll und energiegeladen. Ich fange automatisch an, in der Vergangenheit zu schwelgen und erinnere mich gerne daran zurück, was man nicht alles schon für eine verrückte Zeit durch hat.
Diese bekloppte Menschheit: jeder gegen jeden. Die kleinen werden niedergemacht und die großen als die Helden dargestellt. Die Rollenverteilung ist ganz klar: hast du nix bist du nix, hast du viel bist du viel. Warum sich gegenseitig immer fertig machen, nur weil es Unterschiede in den einzelnen Schichten gibt? Einfach mal anfangen zu akzeptieren, das wir nicht alle gleich sind und auch kleine Lebewesen wie eine „Seegurke" großes bewirken kann. Hier haben die beiden Musiker einen älteren Wizo Song gecovert.
Mit „MOS Hardcore" beschreiben sich die Jungs selbst. Sie setzen ein Zeichen, dass es in der Musikwelt auch anderes voran gehen kann, dass man selbst aus Dingen, die man für surreal hält, etwas machen kann, was andere nicht für möglich halten würden.
„Offenbachs Niveau": Die Party ist zu Ende und was macht man da? Na klar, mal eben noch einen Song covern und zu seiner ganz eigenen Version auf die Bühne bringen. Charmant wie eh und je bedanken sich die beiden Musiker bei ihren Fans und geben unmissverständlich zu erkennen, dass man sicher noch mehr hören wird.
Meine persönliche Meinung: Mein erstes Review über Mit ohne Strom (MOS) und ich bin echt fasziniert von den Jungs, vor allem, was man tatsächlich instrumental alles ohne Strom hinbekommen kann ist echt der Wahnsinn.
Die Musik knallt bei voller Lautstärke im Auto genauso wie bei jeder anderen Musik. Das erste an was ich dachte, als ich das Album Schitzotopia durch hatte: „die sind echt verrückt“. Ich würde mir aber sofort ein Konzert anschauen, um wirklich noch mehr Eindrücke von den Musikern zu bekommen.
Danke für die Reise in eine neue, andere, lustige und zugleich ausdrucksstarke Musikwelt. Ich hoffe ich konnte euch einiges in meiner eigenen Art und Weise verständlich und interessant wiedergeben.
Mali
AGF- RADIO