Oh du herrlicher Freitag Abend... mir war gar nicht bewusst, wie sehr ich es vermisst habe! 
Mein letztes Konzert vor dem Lock Down war genau hier: in Wetzlar in der <BLACK PEARL>. Und ich erzähle noch heute gerne davon, denn es war eines der geilsten Konzerte in meinem Leben. Und da muss es ja was bedeuten, wenn mich mein erstes Konzert nach/ während der Pandemie auch wieder genau hier hin führt! 

Neurotox haben zu drei einzigartigen Konzerten eingeladen, aus denen recht schnell vier wurden, denn nachdem für Oberhausen Sold Out gemeldet wurde, haben die Jungs kurzerhand noch einen Zusatztermin eingeplant. 

Am Freitag Abend startete also diese kleine Vengaboys Tour mit den Ochmoneks aus Düsseldorf und Vorlaut aus dem Münsterland als Support. 

Wetzlar hatte ein Ticketkontingent von 100 Stück, was bis auf ein paar einzelne Restposten auch völlig ausgeschöpft wurde. Es gab Sitz- und Stehplätze an festen Tischen- mit vorgeschriebenem Mindestabstand und natürlich Mundschutz beim Verlassen dieser kleinen Komfortzone. 

Einlass 20.00 Uhr
Beginn 21.00 Uhr 

Pünktlich eröffneten die Ochmoneks den Abend! Der erste Gig seit Monaten, der erste Gig in der Deutschrockszene und der erste Gig mit dem neuen Bassisten Marius, der für uns natürlich kein Unbekannter ist! Und auch für mich war es der erste Livegig der Band und ich war direkt geflasht mit welch einer Leidenschaft die Jungs auf der Bühne stehen! Und was noch unüberhörbar war: der glasklare Sound und eine mega Stimme von Sänger Dirk! Ich habe selten einen so perfekten Auftritt erlebt. Hier merkt man einfach, dass im Studio nichts verschönert wird und man auch live 1:1 das auf die Ohren bekommt, was auf CD zu hören ist. Nicht immer steckt so viel Gefühl dahinter! 
Allerdings hat man auch gemerkt, dass einige die 2015 gegründete Band noch nicht kennen, aber sie vom ersten Song an in den Bann gezogen wurden. Trotz Pogo- und Tanzverbot haben alle richtig gut mitgefeiert und waren ziemlich schnell auch wirklich textsicher! Als kleine Überraschung gab es von Olli, dem Besitzer der Black Pearl, für Drummer Daniel noch eine Geburtstagstorte oben drauf und natürlich ein Ständchen vom Publikum. Und auch wir hatten eine kleine Überraschung geplant und die Band mit kleinen Teddybären, die während dem Song „Da Capo“ auf die Bühne flogen, in der Szene begrüßt! Insgesamt gab die Band zehn Songs zum besten- fast das komplette Da Capo Album wurde gespielt, u.a. „Schönes Wort“, „Brot & Salz“, „Bleib gefährlich“, „Dieses Riff“ und „Bis zum Abspann“. 

Nach ca. 45 Minuten Spielzeit und einer kleinen Umbauphase starteten Neurotox ihren 1 ½ Stündigen Auftritt. Sicherlich eine Herausforderung für Marius, der den Bass hier gegen die Gitarre eingetauscht hat und seine zweite Darbietung für den Abend spielte. Die Musiker aus Rheinberg, die seit 2013 auf der Bühne stehen, hatten ein unglaublich umfangreiches Set mitgebracht. „Küss mich“, „Mein Tag“, „Gegen den Rest der Welt“, „Wir klagen an“, „Wahnsinn und Genie“ und „Wenn du schläfst“ - ein Portfolio aus den Alben PulsLos, Glaube, Liebe, Krieg und Plan D. Aber wie versprochen gab es auch den ein und anderen neuen Song. So durften wir uns z.B. auf „Narben“ und „Zu Hause“ freuen, was jetzt den Hunger auf das kommende Album natürlich noch mehr schürt! Sänger und Frontmann Benny hat eine enorm starke Stimme, Mike's Drumsolo war großartig und die Band in sich bildet wirklich eine Einheit, der es Spaß macht, zu zu sehen! 

Zu guter Letzt rundeten Vorlaut (2012) den Abend ab: weitere 45 Minuten purer Deutschrock und innere Eskalation! Und JA: es war an diesem vergangenen Freitag Abend mein aller erstes Mal! Wir hatten es im Vorfeld ja ausgiebig diskutiert, aber ich weiß trotzdem immer noch nicht, warum es bisher nie geklappt hat. Aber jetzt kann ich dies ja auf meiner To Do oder eher gesagt auf der To Hear live Liste abhacken! Und auch hier stand kein Unbekannter am Bass: Sebastian (ehemals Sgeht) komplettierte die Band bei diesem Auftritt und es war mir wirklich eine persönliche Freude, dich wieder zu sehen! Und wow, ich hatte so einen kraftvollen und energiegeladenen Auftritt nicht erwartet. Meine Begeisterung haben die Jungs wirklich geweckt! Songs wie „Gefallen auf eigene Gefahr“, „Uhrwerk“, „Scheißegal“ und „Schwiegersohn“ wurden uns regelrecht entgegen geschmettert.Und natürlich wurde mit „Schaut uns an“ auch die geforderte Zugabe gespielt. 

Die Stimmung war vom ersten bis letzten Ton an diesem Abend durchweg super, ausgelassen und in keinster Weise beklemmend oder negativ aufgrund diverser Maßnahmen. Auch teile ich das Highlight meines Radiokollegen Hergi, dass es richtig geil war, dass es sich der ein und andere Musiker nicht hat nehmen lassen, die Bühne zu verlassen und sein Gitarrenspiel im Publikum fortzuführen!  

DANKE Neurotox, Ochmoneks und Vorlaut, für die tollen,
zum Teil sehr privaten Gespräche. 
DANKE für so viel geile Musik, Gänsehaut, und bodenständiger Professionalität. 
DANKE für die Fannähe und die Liebe zum Detail! 
DANKE, dass ihr auch in besonderen Zeiten für uns da seid! 
DANKE, dass es euch gibt! 

Musik kommt dahin, wo Umarmungen nicht berühren können!
Genau das hab ich gebraucht! 
Perli AGF- RADIO