Erstellt von Perli am 17.04.2021
Todsünde- Geistesgift / VÖ: 07.05.2021 via Rookies & Kings
Immer mal wieder was neues, sonst wird’s langweilig! Und Neues wartet auch hier auf euch.
Liebe Leute, ich liebe Deutschrock, keine Frage, sonst wäre ich hier wohl fehl am Platze, ABER: ich liebe auch Metal – mein Ausgleich, mein Beruhigungsmittel – ja, richtig gelesen, es ist sowas von beruhigend, auch wenn mich einige jetzt wohl für verrückt erklären werden.
Und so kam es, dass ich mich gefreut habe, wie ein kleines Schnitzel, dass ich für Todsünde das Review schreiben durfte. Ihr fragt euch, wer zum Teufel jetzt bitte Todsünde sind?! Lasst sie mich kurz vorstellen:
Vor ziemlich genau fünf Jahren wurde die Band Ghost Basterds gegründet, eine kleine Coverband aus Dormagen in Nordrhein-Westfalen. Nach einigen anfänglichen Besetzungswechseln und der Namensänderung zu Todsünde wollen sie nun ordentlich durchstarten. Und eins kann ich euch sagen, den Metalheads unter euch wird es gefallen. Ihr wißt vielleicht noch, dass ich mal gesagt habe, ihr sollt den kleinen Bands eine Chance geben?! Hier bekommt ihr wieder die Gelegenheit dazu, mit genialen neun Songs von denen mich keiner zum weiterklicken animiert hat.
Ihr werdet es nicht bereuen!
Was erwartet euch bei Todsünde? Groovige Metal-Riffs treffen auf aktuellen Zeitgeist! So steht es geschrieben – so soll es sein!
Neugierig geworden? Super! Dann begrüßt mit mir das Debütalbum der Jungs mit dem wundervollen Namen Geistesgift!
Bandbesetzung:
Bass- Andy Kuznik
Gesang- Erik Kremer
Schlagzeug- Martin Stein
Gitarre- Sascha Bordelius & Micha Dopolitski
Tracklist:
- Wir spielen Gott
- Sell Yourself
- Mensch ärgere dich nicht
- Auge um Auge
- Wahrheit oder Pflicht
- Lauf!
- Who Is Next I
- Who Is Next II
- Doubt Their Reasons
Fangen wir endlich mit dem Opener „Wir spielen Gott“ an. Das erste Mal habe ich das Lied gehört, als dieses als zweite Single des Albums mit Video rausgehauen wurde- das war am 25.02.2021. Ich saß vor dem PC: Mund auf, Augen riesig, keine Bewegung meinerseits - Bäm! Schockstarre! „Krass... ...Heftig“ Man Mädchen, du hast schon mal bessere Sätze von dir gegeben, dachte ich mir selber. Das soll keinesfalls negativ gemeint sein, ich war GEFLASHT, geschockt und einfach nur sprachlos zugleich – und das mit einem einzigen Song! Holla die Waldfee, meine Herren, ich ziehe meinen nicht vorhanden Hut vor euch! Ganz großes Kino, einfach mal einen fetten RESPEKT! Die Bilder, also das Video – man, man, man, ihr traut euch was – wenn das mal nichts zum nachdenken ist, dann weiß ich es auch nicht. Wer den Song immer noch nicht gesehen/ gehört hat, der sollte das schnellstmöglich nachholen, am besten gestern. Das nenne ich einen gelungenen Auftakt.
Direkt Song Nummer zwei „Sell Yourself“, der als dritte Singleauskopplung (jetzt ganz frisch, seit dem 16. April 2021 zu sehen) erschienen ist, war dann nun auf Englisch. Meine erste Reaktion: „Na huch?! Das ist ja englisch“, und nach wenigen Tastendrücken konnte ich feststellen, dass ich wohl nicht die einzige war, die für einen kurzen Moment verwirrt war, denn ich habe eine kurze Erklärung seitens der Band gefunden, die ich euch hier nicht vorenthalten möchte:
„Tatsächlich ist unsere dritte Single „Sell Yourself“ sogar das erste Lied, welches wir jemals mit der Band geschrieben haben. Früher sogar komplett auf englisch, wird das Lied nun deutsche Text-Elemente haben. Auf unserem Debüt-Album „Geistesgift“ findet Ihr deutsche, englische und deutsch/englische Lieder. In der Zukunft wollen wir uns aber noch mehr auf deutschsprachige Lieder konzentrieren. Dieses Lied bedeutet uns sehr viel und gehört zu unserer Entwicklung von der Band „Ghost Basterds“ zu jetzt Todsünde.“ Für alle diejenigen die jetzt sagen „Hä, kann die nicht lesen, die hat doch ´ne Tracklist vor der Nase?“ Ich höre mir immer zuerst die Songs an, bevor ich mich ans schreiben und recherchieren fürs Review setze, somit lese ich vorher keine Titel und damit eventuelle Spoiler. Musik geht für mich durchs Ohr ins Herz, nicht durch das Auge!
Lange Rede kurzer Sinn, ich finde dieses deutsch/ englisch Gemisch irgendwie total erfrischend. Es ist einfach mal etwas anderes, als immer nur deutsch oder eben nur englisch.
Dann kommen wir mal zu dem Song, mit dem ich das erste mal mit Todsünde in Berührung kam – es war die erste Single der Band mit dem Namen „Mensch ärgere Dich nicht“- erschienen am 14.01.2021. Ich hörte es und dachte mir „Strike“, ich liebe anständige Musik. Er hat mich direkt dort abgeholt, wo ich es NICHT erwartet hätte! Ordentlich.
Mittlerweile ist mir der Song schon wirklich vertraut und er läuft schon völlig selbstverständlich nebenbei an mir vorbei. Auch hier nochmal, Leute, hört euch die Singles an, ihr bekommt Lust darauf. Wer auf die etwas härteren Töne steht, wird die Jungs mit in ihre Playlists auf, was weiß ich denn welchen Streamingdiensten, aufnehmen.
Als nächstes folgt „Auge um Auge“, auf den ihr wohl noch ein bisschen warten müsst, so wie auf den ganzen Rest des Albums. Ich find's gut, also nicht dass ihr euch alle noch gedulden müsst, sondern das Lied. Es klingt, es rockt, und es kann mich einfach nicht still sitzen lassen. Ich persönlich habe ja einen kleinen Bass-Fetisch, aber ich muss ehrlicherweise gestehen: Die Gitarre fetzt. Text stimmt, beim nächsten Mal kann ich es dann auch mit singen – sehr eingängig.
„Auge um Auge, Zahn um Zahn“ - eines kann ich euch schon noch verraten: bei mir löst der Song vor allem in der letzten Minute eine ordentliche Portion Gänsehaut aus. Freut euch drauf!
Kommen wir zur Halbzeit. WAAAAS? JETZT SCHON?! Ich möchte gleich vornweg sagen: Ich möchte bitte mehr! Danke. „Wahrheit oder Pflicht“ klingt musikalisch schon mal wie mittlerweile erwartet – super! Ich mag den Sound der Band sehr gerne und könnte mir rein musikalisch wahrscheinlich stundenlang ein und die selbe Band in Dauerschleife geben. Der Text ist super sauber und verständlich, was nicht immer selbstverständlich ist im Metalbereich. Einmal hören, Text voll umfänglich aufgenommen. So passt mir das am liebsten. In meiner TOP 9 der Todsünde Songs ist dieser hier eben genau hier, im Mittelfeld. Wobei ich direkt sagen muss: Ich finde keinen Song wirklich schlecht, im Gegenteil. Aber irgendwie versuche ich mir immer die Lieder irgendwo einzuordnen. Und so ist der Song zwar gut, aber er ist eben nicht mein One and only. Auch hier gilt wie immer: Album holen und sich selbst ein Bild machen.
Nummer sechs des Albums mit dem Titel „Lauf“ drückt mich dann wieder voll nach vorne. Text geil, Riffs geil, Füße bleiben beim hören nicht still liegen. Mehr erwarte ich von guten Songs überhaupt nicht mehr. Du hörst ein Lied und du gehst voll mit – alles richtig gemacht. Ich kann mich super dafür öffnen und habe es mittlerweile bestimmt zehn mal gehört. Ich vermute ganz stark, dass es dabei nicht bleiben wird. „Lauf, lauf so schnell du kannst“
„Raus, ich will hier raus,
Lauf, lass mich hinaus,
Raus, ich will hier raus,
Lauf, aus diesem Irrenhaus!“
Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie finde ich auch dieses Lied momentan in dieser Zeit so unheimlich passend.
Jetzt kommen wir in die englische Abteilung und ich sage vorneweg: ich finde die Lieder gut, aber ich bin eben nicht die ultimative englische Lieder Liebhaberin. Ich beschäftige mich bei Songs sehr oft mit den Texten. Es gibt Leute, die einfach nur die Musik hören, und es gibt solche wie mich, die voll auf die Texte gehen. Es ist jetzt nicht so das ich kein Englisch könnte, aber ich habe mich mein halbes Leben lang fast ausschließlich mit deutschen Texten umgeben und finde es für mich als Text-Hörerin einfach schöner die Songs in meiner Sprache zu hören. Weshalb ich mich dann auch tatsächlich nicht allzu sehr mit den Texten beschäftigt habe. Geschmäcker sind eben verschieden. Musikalisch sind die Lieder dennoch TOP!
„Who is Next I“ sagt mir tatsächlich noch sehr zu. Es erinnert mich mal wieder schwer an etwas, dass ich schon kenne, aber ich weiß nicht an was- wie es halt immer so ist. Aber ein musikliebendes Köpfchen wie meines, ist eben bis oben hin gefüllt mit Stoff und es ist manchmal etwas... überfordert... genau dann den passenden Song wieder zu finden. Das passiert dann Stunden später, oder manchmal auch Tage später beim Kuchen essen. Ihr kennt das!
Bei dem vorletzten Lied handelt es sich dann auch direkt um das längste Stück der Platte. „Who is Next II“ fällt mit 5:43 Min zu Buche. Für mich ist es zugleich aber auch der ruhigste Song des Albums, der mich auch als einziges Lied nicht hat zucken lassen. Nicht jeder Song muss eben auch nicht jedem gleich gut gefallen.
Das Finale mit den Namen „Doubt Their Reasons“ lässt mich dann auch direkt wieder mit wackeln, damit auch ich zufriedene Seele meine Ruhe finden kann. Wobei Ruhe wohl definitiv die falsche Wortwahl für den gelungenen Abschluss des Albums ist. Es ist nochmal ein Brett, die Kirsche auf der Torte- direkt mein Ding!
Mein Fazit:
Geistesgift gehört definitiv in jedes gut geordnete CD Regal – ihr wißt was das für euch bedeutet! Wer es noch nicht getan hat, sollte sich definitiv die drei Vorreiter reinziehen! Alleine deswegen lohnt sich schon das gute Stück!
Ich persönlich bin eher bei den deutschsprachigen Texten und hoffe, dass ich davon in Zukunft noch viele weitere zu hören bekommen. Das Album ist ein starkes Stück und es ist es definitiv wert, gehört zu werden!
Newcomer hin oder her, nach Anfänger klingt das definitiv nicht! Macht weiter so Jungs!
Eine neue Hörerin habt ihr definitiv sicher! Ich hoffe, dass es nicht allzu lange dauert, bis ich euch mal live sehen darf, wenn es die Situation wieder zulässt.
Freut euch auf den 7. Mai 2021!
Haltet die Ohren steif und viel Spaß mit der Musik!
Vanny
AGF- Radio