Erstellt von Perli am 18.08.2021

Scheiss Drauf Festival 13. + 14.08.2021 / Woodys die Holzkneipe in Schleiz (Thüringen)

... endlich mal wieder ein Festival wie früher bevor es Corona gab!
Kein Abstand, keine Maske, kein Test - einfach nur Halligalli-Drecksau-Feierei!...“
(Kiedi)

 

Wieder einmal war die AGF- RADIO Partycrew am Wochenende aus allen Ecken Deutschlands zusammen gekommen, um in Schleiz etwas Normalität zu feiern. „... Danke an das Land Thüringen für die wohl entspannteste Corona- Verordnung...“ muss man da Veranstalter Kiedi beipflichten.
Hier in bzw. um
Woody's Holzkneipe  fand das diesjährige Scheiss Drauf Festival statt.
Belohnt wurden alle Anwesenden mit herrlichstem Wetter, aber dank der vielen Sitzmöglichkeiten etc. war es großflächig schattig, so dass niemand dauerhaft der prallen Sonne ausgesetzt war.
Das Gelände hat uns alle sofort begeistert - viel Liebe zum Detail - es stand u.a. ein kleiner Badezuber erhöht bereit und auch ein Bett mitten drin im Getümmel – sehr imposant einfach. Zudem gab es einige Sitzmöglichkeiten – natürlich alles aus Holz – ganz naturverbunden eben. Wir finden, jeder muss mal hier gewesen und das alles selbst gesehen haben, denn man kann diese Schönheit nur schwer in Worte packen.
Auf einer großen Wiese etwas oberhalb hatten die Bands Platz für ihre Merchstände, es gab Getränke- und Essenstände, eine große Feuertonne und Ziegen... (ob das für das oder die armen Tieren nun gut war, sei dahingestellt).
Vor der Bühne, die etwas unterhalb lag, war ausreichend Platz zum pogen und eskalieren. Und trotzdem hatte man auch noch von weiter hinten einen super Blick auf die Bands.
Die Tontechnik kam von Fred und seinem Team von
Blackout Eventmanagement & More. Es war mir eine große Freude, auch dich nochmal wieder getroffen zu haben!
Wie wir erfahren haben, hat die Heberndorfer Leistenfabrik kurzfristig noch Campingflächen bereit gestellt – und tatsächlich gab es zusätzlich zwei spontane Shuttlefahrer. Zusätzlich gab es Duschcontainer und Toilettenwagen – einfach alles, was ein Festival angenehmer und rundum glücklich macht. DANKE dafür!

 

Da einige von unserer Gruppe Freitags noch arbeiten, andere eine lange Anreise hatten und abends erst in unserer Unterkunft im 25km entfernten Plauen angekommen sind, haben wir uns geschlossen dazu entschieden, nicht mehr zum Festival zu fahren, sondern den Abend stressfrei, gemütlich und in Jogginghose in unserem gemieteten Esszimmer zu verbringen und dafür dann fit (ich lache immer noch bei der Vorstellung) in den langen Samstag zu starten.

 

Eröffnet wurde der Samstag Mittag mit Badass Rock‘n‘Roll from Cologne! Reason for Jack, die 2012 als Coverband angefangen und im Mai letzten Jahres ihr Debütalbum Whiskeyhead mit 13 eigenen Tracks veröffentlicht haben, sind für Schlussakkord eingesprungen, die ihren Gig hier leider kurzfristig absagen mussten. Von der Band, die seit Dezember 2020 bei Alster Records unter Vertrag sind, ist mir (Perli) leider nur der Song „Backstage Bitch“ im Kopf hängen geblieben. Liegt aber nicht an schlechter Musik, sondern einfach daran, dass englischsprachige Musik nicht mein Ding ist. Aber unser ToManic sagt, ihr habt richtig geil gerockt.

Russsich Roulette haben trotz dass sich die Meute noch relativ zurückgehalten hat, wie ich (Sv en) finde für beste Stimmung gesorgt. Spätestens als der Song „Katholischer Priester" und damit sogar hoher Besuch von Papst Otto höchstpersönlich kam, ist die Menge zur Bühne geflitzt, denn die Heiligkeit hat einen edlen Tropfen Berliner Luft ausgeschenkt. Aber das war nicht der einzige Besuch, denn die Musiker aus dem Osten haben bewiesen, dass der T- Rex nicht ausgestorben ist. Ganz im Gegenteil, hier in freier Wildnis ist er tatsächlich mit über die Bühne gesteppt. Den letzten Song „Marlene" haben wir persönlich völlig abgefeiert (ob es an unserer Leni lag?!) und auch der Rest grölte den Refrain textsicher mit.

Chaos Messerschmitt haben mich (Perli) ja unlängst überzeugt, u.a. weil ich (natürlich neben der Musik) einfach diesen Dialekt voll gerne mag. Aber ich weiß auch, dass sie seit dem Wochenende weitere Fürsprecher gewonnen haben. Denn so gar nicht „Am Arsch vorbei" gingen mir (Sv en) die Österreicher ebenfalls nicht. Zum ersten Mal live gesehen und sofort ins Herz geschlossen – so ist es perfekt. Für ihr gehobenes Alter (;-)) haben sie definitiv ein geiles Brett abgeliefert, die Stage ordentlich gerockt und zählten somit zu meinen persönlichen Favoriten an diesem Tag. Ein fettes Dankeschön auch von Hardy, den ihr im Übrigen live echt überzeugt habt.

Zu Formlos gegen 15:00 Uhr wurde es langsam voller rund um und vor der Bühne. Leider kann ich (Perli) zu ihrem Auftritt nicht ganz so viel sagen, da wir in der Zeit bei Interviews im Backstage saßen. Aber die Band um Sänger Lecker hat gerockt, hatte sichtlich Spaß und ist vor allem selbst super zufrieden - das zählt doch. Spätestens jetzt muss man auch das fantastische Publikum loben: alle hatten richtig Bock und haben die Bands oben auf der Bühne super gefeiert und supportet.

Westwärts haben mich (Perli) persönlich sehr positiv überrascht, hatte ich doch aus irgendeinem Grund nicht erwartet, dass sie so toll sind. Sie haben vorbildlich das Publikum mit einbezogen und alle sind ihren Aufforderungen zum singen, tanzen und springen nachgekommen. Vielen Dank auch für den tollen Austausch beim Interview.

Gegen 17:00 Uhr war es dann soweit und
Fräulein Tonspur traten nach einer ca. einjährigen Live-Musik Pause wieder auf. Ihr letzter Auftritt war meines Wissens nach beim SDF 2020, aber eingerostet waren die Herren und die Dame der Band gar nicht und sie starteten gleich mit Vollgas. Zu älteren Songs sowie den Nummern des aktuellen Albums Schrei's heraus forderten sie ihre Fans zum Pogo auf. Leider gab es im späteren Verlauf eine längere Zwangspause, da es im Pogokreis dann doch etwas zu stark eskalierte und zwischenzeitlich Sanitäter auf die Tanzfläche gerufen werden mussten. Der Auftritt konnte aber anschließend fortgesetzt werden, und allen Beteiligten geht es den Berichten nach auch wieder gut. Die Musiker aus der Rhein-Neckar-Metropole sorgte wie gewohnt für ordentlich Stimmung und war für mich (Uwe) wieder mal ein Höhepunkt beim SDF.

Etwa eine Stunde später spielte mit Leidbild einer meiner (ToManiac) Lieblingsbands, die mittlerweile auch schon sechs Jahre rocken. Somit feierte die Band am vergangenen Wochenende also einen kleinen Geburtstag beim Festival, und ihre Crew überraschte alle mit viel Konfetti und einem großen Banner. Die Frankfurter Musiker haben uns am Samstag Abend mit acht Tracks befriedigt, u.a. waren die neuen Stücke „Disharmonie“, „Seelenverwandte" sowie auch der Klassiker „Deutschrock weil" dabei. Beim letzten Song „Rock'n Roll ist international“ feierten auf der Bühne u.a. Mitglieder von Fräulein Tonspur, Goethes Jungs sowie Andreas von Schlussakkord mit. Chriss, Christoph, Jens und Steffen haben uns gute 40 Minuten mit feinstem Streetcore unterhalten und sich anschließend noch mit unter's Volk gemischt.

Richtig durstig nach OI!- Musik kamen endlich um 19:00 Uhr die Durstigen Nachbarn auf die Bühne. Die Band, auf die ich persönlich (Sv en) mich am meisten gefreut hab. Alle waren am ausrasten und pogen. Neben „Das ist Oi!", „Fickt Euch!" und „Alkohol & Nikotin" durfte natürlich „Sailor Moon" nicht fehlen, den die bösen Tättowierten, wie Karsten (nicht Darius, wie Perli ihn gerne mal nennt) sie beschrieb, lauthals mitgrölten. Mit „Meinungsfreiheit" beendeten die Nachbarn ihren, meiner Meinung nach viel zu kurzen , Gig mit einem perfekten Abschluss. Wer anschließend noch Merch von der Band kaufen wollte, hat ihren Stand vermutlich vergebens gesucht, denn die Jungs hatten so gar keinen Bock, was aufzubauen und haben einfach ganz unkompliziert am Auto verkauft.

Mit Herzlos folgte für mich (Perli) dann der erste Headliner des Abends. Mit 50 Minuten Spielzeit hat die Band aus Eulenbis alles gegeben und mich persönlich sehr glücklich gemacht. Mit einer Auswahl aus dem gesamten Songrepertoire haben sie die Hütte (in so fern es eine gegeben hätte) ordentlich abgerissen und Marvin schmetterte uns u.a. „Unter Strom“, „Influencer“, „Das Gift“ und „Seuche oder Segen“ entgegen. Und immer und immer wieder bin ich ultra begeistert von diesem Organ! Diese Band gehört einfach auf die Bühne und zeigt, wie wichtig Live Auftritte sind! Wir haben an diesem Abend alle ein großes Stück Regenwald gerettet, da bin ich mir ziemlich sicher! Die Halli Galli Party hat definitiv stattgefunden.

Endlich, mit etwas Verspätung (aufgrund des medizinischen Notfalls bei Fräulein Tonspur haben sich alle nachfolgenden Auftritte verzögert), war es dann soweit und
Eizbrand betrat die Bühne. Man merkte natürlich auch ihnen an, wie groß die Freunde ist, endlich wieder auf den Brettern der Live Musik Welt zu stehen. Leider habe ich (Peggy) die Setlist nicht mehr komplett im Kopf, es war aber so gut wie alles dabei, unter anderem auch der neue Song „Zeichen der Liebe“ vom dem kommenden Album Pyromanie. (08.10.) - für mich eines der Highlights.
Der lange Tag zollte bei der Hälfte von unserer Gruppe jedoch Tribut und einige von uns, mich (Perli) eingeschlossen, sind schon gegen 22:00 Uhr Heim gefahren. ABER: man muss die Band aus dem Ruhrpott nicht zwingend sehen, um zu wissen, wie hier die Hütte abgerissen wird. Wie zu erwarten, gab es bei der Primetimeband die größte Eskalation. Egal zu welche Song, die Masse tobte vorbildlich textsicher mit und bescherten Bassist Robin, der nach fünf Jahren den Platz von Marco übernommen hat, einen perfekten Einstieg.
Auch von uns nochmal Herzlich Willkommen in der Eizbrand Familie Robin! Und auch an dieser Stelle noch ein riesen Dankeschön für die vergangenen fünf Jahre mit dir, Marco! Du wirst immer Teil dieser besonderen Familie sein, da bin ich mir ziemlich sicher! Jungs, es wird Zeit für eine eigenen Headliner Tour! Seid ihr bereit? Ich bin es jedenfalls!

Die
Local Bastards anschließend waren auch einfach nur geil! Ich (Hardy) finde, sie haben einfach genau das abgeliefert, was man erwartet hat. Muss man mehr dazu sagen? Scheiß auf dich hat Live Premiere gefeiert. Die Band hat auch eine tolle Fannähe und mischt sich vor und nach dem Auftritt selbst noch mit ins Publikum, treffen ihre Fans und schauen sich natürlich auch die anderen Bands an – einfach nur sympathisch!

Als Headliner des Abends, mit 80 Minuten Spielzeit folgten Artefuckt. Mit ordentlich Nebel und Bengalos en masse waren die Musiker wie immer ein Genuss und Stimmenkiller, obwohl mir (Peggy) persönlich ein oder zwei Lieder fehlten. Und auch ich (Hardy) fand den Auftritt einfach geil – olé olé, beste Stimmung und vor allem auch extrem kraftvolle Stimme.

Zum krönenden Abschluss vom diesjährigen SDF kamen
Niveau ist keine Hautcreme, von denen wir leider nicht mehr viel mitbekommen haben, da unser Taxi bald anrollte. Das Duo Flo (V!va) und Kiedi (King Kong Deorollers) bot ein vielfältiges Programm, von den Backstreet Boys bis hin zu den Onkelz war da alles dabei. U.a. coverten sie „Meine Sache“ (Broilers), „So sind wir“ (Böhse Onkelz), „Ein Kompliment“ (Sportfreunde Stiller) und das „Thekenmädchen“ (Versengold). Zudem hab ich (Ronny) mir sagen lassen, dass es einige nackte Tatsachen gab. Ich wäre gern länger geblieben, vielleicht ergibt es sich nochmal, bei einem Live Auftritt von den beiden dabei zu sein um dann bis zum Ende mit abzufeiern und mit'nem Jacky- Cola anzustoßen.

Fazite:

Micha: Wir waren erst am zweiten Tag auf dem Festivalgelände, da wir in Plauen untergebracht waren und es sich schwer gestaltete eine für uns benötigte Anzahl an Taxen zu organisieren. So hatten wir aber einen feucht fröhlichen Abend in der Pension. Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf nach Schleiz. Das Gelände war mega und hat uns alle sofort begeistert. Für Speisen und Getränke war ausreichend gesorgt. Die Stimmung war durchweg friedlich und ausgelassen. Zur Musik kann ich nur sagen, dass ich eigentlich eher der Oi! Typ bin und deshalb natürlich die Durstigen Nachbarn mein Favorit waren. Mir hat persönlich also die Mischung etwas gefehlt, aber das ist ja Ansichts- bzw. Geschmackssache. Und ihr wißt ja alle: die Leute, mit denen man ein Festival besucht, sind ja eh das Wichtigste.

Sv en: Für mich war es ein tolles Festival, nur der Samstag war für mich etwas zu sehr in die Länge gezogen, man hätte das vielleicht besser auf beide Tage aufteilen können. Leider hat mir persönlich auch ein bisschen der Oi! Anteil gefehlt, was beim nächsten SDF hoffentlich wieder mehr wird. Das Ambiente war richtig gut und mit keinem anderen Festival zu vergleichen, aber für die Masse an Personen war die Location dann doch recht klein. Für Verpflegung wurde ausreichend gesorgt, das Wildschwein war richtig lecker aber leider viel zu schnell alle. Alles im Ganzen hat es aber richtig gut getan, mal wieder normal zu feiern, ohne dass an Corona zu denken war.

Peggy: Endlich wieder Livemusik nach 1 ½ Jahren und mein erstes SDF. Es war ein rundum gelungenes, feuchtfröhliches Wochenende, an dem ich sehr liebe Menschen kennengelernt habe.

Ronny: Es war ein geiles Festival, ich konnte mit Radiokollegen und Freunden zu guter Rockmusik abfeiern und Spaß haben.

Leni: Ich war am vergangenen Wochenende zum ersten Mal mit dem AGF- RADIO Team unterwegs. Das SDF hat mir sehr gut gefallen, die Location war super gut gewählt, das Essen und Trinken, sehr lecker und süffig. Mir persönlich hat Russisch Roulette am besten gefallen.
Insgesamt fand ich das Festival sehr gelungen, wobei man es meiner Meinung nach besser auf zwei Tage hätte aufteilen sollten.

Perli: Oh wow! Mein erstes Scheiss Drauf Festival und ich frage mich, warum ich nicht schon im letzten Jahr dabei war? Vielleicht wegen der langen Anfahrt?! Egal – es hat sich mehr als gelohnt! Ich durfte endlich auch hier wieder liebe Menschen treffen, die ich ewig nicht gesehen hab. Ich schwärme auch heute noch von der Location- richtig familiär und gemütlich. Die Toilettensituation war super, es gab eine gute Auswahl an Speisen und Getränken zu fairen Preisen, leider nur nicht immer gut gekühlt (die Getränke). Alle Helfer und Organisatoren waren super vorbereitet und aus meiner Sicht lief alles reibungslos ab, es war nicht mal Security von Nöten. Für mich persönlich war zudem die Mischung an Bands perfekt, einige unserer Supportbands habe ich zum ersten Mal live erleben können, und ich kann nichts anderes sagen, als dass mich alle überzeugt haben. Meine Favoriten waren dennoch ganz klar Herzlos und Eizbrand. Mir tut es auch jetzt noch in der Seele weh, dass ich die Local Bastards verpasst habe. Mir persönlich war der Tag aber einfach zu lang, so dass ich vorzeitig die weiße Flagge hissen musste.
Mein Wunsch für das nächste Jahr: die Bands an zwei Tagen etwas besser verteilen, so dass ein Tag nicht zu zu gepackt ist.

Aber scheiß drauf, wir werden in jedem Fall wieder mit dabei sein!
Eure AGF- RADIO Partycrew