Erstellt von Perli am 06.09.2021

Brandalarm – Euer Spiel unsere Regeln / VÖ: 21.08.2021 in Eigenregie

Tracklist:

  1. Intro
  2. Stets in Flammen stehen
  3. Weg des Lebens
  4. Falscher Freund
  5. Euer Spiel Unsere Regeln
  6. Gefangener im eigenen Körper
  7. Proletentango
  8. Groß, böse und gemein
  9. Bitte ein Bit
  10. Glückliches Schwein
  11. Das was ihr liebt
  12. Outro

Brandalarm ist in der Stadt, so sagt es die Sirene im „Intro“... die Spannung steigt.

...Wir sind zurück...“ verspricht uns Lucky dann im Opener und rockig munter wird das Tanzbein direkt animiert. Ein klassischer Opener für ein vielversprechendes Album. Und was die Jungs vorhaben, sagt der Titel ja bereits: „Stets in Flammen stehen“. Also auf geht die wilde Fahrt.

Für ein Fazit ist es noch zu früh, allerdings ziehen die Jungs nachfolgend ein Zwischenfazit ihres Lebens. Und wie es sich für einen ereignisreichen „Weg des Lebens“ gehört, wechseln sich hier sowohl Stimmung als auch Tempo gut ab. Klingt anfangs ungewohnt, aber man findet sich schnell wieder.

Ohne Stimmungsschwankungen sondern nur Vollgas ins Gesicht geht es weiter mit der Nummer „Falscher Freund“. Klare Abrechnung mit Leuten die sich über die Zeit als falsch herausgestellt haben. Wer kennt es nicht?!

Der Titeltrack des Albums „Euer Spiel, Unsere Regeln“ folgt als nächstes. Eine kleine Ode an sich selbst liefern die Jungs hier und beschreiben, wie sie für sich das Blatt wendeten: „…wir spielen unsere Musik bis zum jüngsten Tag…“. Auch hier gilt wieder Tanzalarm!

Zum ersten Mal erreichen ruhige Klänge mein Ohr: eine starke Ballade über Depressionen und Alkoholsucht überrascht auf allen Ebenen. Es werden wunderbar die verschiedenen Ebenen dargestellt, wie es sich anfühlt „Gefangener im eigenen Körper“ zu sein. Chapeau, meine Herren!

Und schwupps…kriegen wir die Gefühlskurve mit ein paar schnellen Takten „Proletentango“ in die wieder fröhlichere Richtung. Und wo tanzt man den am Besten? Korrekt, bei einem schönen Pogo in der Musikkneipe um die Ecke.
Ich muss noch das Review zu Ende schreiben, dann komm ich nach, Jungs! ????

Mit den nachfolgenden „Groß, böse und gemein“ wird selbstironisch mit der eigenen Wahrnehmung gespielt. Humorvoll können die Jungs aus Kempen also auch, echt süß gemacht!

Auf diesen schlechten Gag müssen wir erstmal anstossen. Herr Ober, „Bitte ein Bit!“. Ich persönlich bin kein Freund von Songs über Biersorten, aber der hymnenähnliche Refrain ist echt eine Überlegung wert.

Schlechte Laune in einen Song zu packen ist in „Glückliches Schwein“ gut gelungen. Gesellschaftskritisch, ohne dabei überzogen zu klingen, werden die tieferen Töne ausgepackt. Perfekter Song zum Nachdenken und/oder Autofahren.

Das was ihr liebt“ schließt die Platte (fast) ab. Und wir sind musikalisch und auch textlich wieder am Anfang angelangt. „…Pogo bis die Schwarte kracht…“ im Refrain und Rock´n´Roll in den Texten- schöner Abschluss.

Im „Outro“ kommt dann der Regen, das Feuer scheint erloschen. Der Brandalarm ist vorbei. Aber dann überrascht noch ein Bonus: eine Brandalarm-Version des Drafi Deutscher- Klassikers „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Tanzgarantie als Outro, wenn das mal keine Zugabe auf den Konzerten wird.


Fazit:

Dass Brandalarm das Spiel nach ihren Regeln spielen, ist verdammt gut so. Eine abwechslungsreiche Platte ist mit Euer Spiel, unsere Regeln entstanden, die sich am Ende anfühlt wie eine Runde Kniffel mit Freunden. Anfangs hat man vielleicht nicht die höchsten Erwartungen, aber die vielen Wendungen in den einzelnen Spielzügen sorgen für Kurzweiligkeit. Am Ende geht man mit einem Lächeln auseinander und denkt sich. „War doch gut, sollten wir öfter machen“. Also, bitte mehr von euch!

Hannes
AGF- RADIO