Tracklist:

1. Kneipenterror
2. Für immer Skinhead
3. Kneipenschläger
4. Dosenbier
5. Halbstark
6. Immer Troi
7. Ein echter Trinker
8. Geschlechtsverkehr
9. Komm mit uns
10. Ball deine Faust
11. Königer der Nacht
12. Ruf nach Freiheit

Bonus:

1. Kreisklasse Hooligangs
2. Niedersachsen
3. Oiropameister
4. Wenn ich du wäre, wäre ich lieber ich (Hidden Track)

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Bei dem Titel „Demo“ erwartet man unfertigen Proberaumsound mit halbfertigen Texten. Frontschweine wollen uns hier aber eines Besseren belehren, laßt uns also mal schauen, wie es ihnen gelingt.

Ohne Vorspiel mit Anlauf trocken rein, so startet mit „Kneipenterror“ der alles andere als gemütliche Tanztee. Direkt los in den Pogo, so lautet die Devise: schnell, hart aber dennoch rhytmisch.

Mit mehr Melodien, aber ohne Tempoverlust geht es mit der Mitsing- Nummer „Für immer Skinhead“ weiter. Bei den mittlerweile inflationär auftauchenden Skinhead-Hymnen herauszustechen ist schwer, den Jungs gelingt es aber.

Nicht ganz nahtlos bleibt die Pogostimmung erhalten. Humorvoller Beginn wechselt bei „Kneipenschläger“ in melodischen Mitsing- Refrain. „…zwei von euch gegen einen von uns…“ ist eine Zeile mit Ohrwurmcharakter und Wiederfindungswert beim nächsten Kneipenbesuch.

Nach dem ganzen Tanzen und Singen brauche ich jetzt erstmal ein „Dosenbier“. Und diese Büchse steckt voller Überraschungen. Vermutet man am Anfang noch eine humorvolle Ode an das Kaltgetränk, wandelt es sich im Laufe in eine schnelle Widmung an einen an den Alkohol verlorenen Freund. „…Er hat sich totgesoffen…“ ist dann das tragische Ende.

Der nächste Track ist alles, aber nicht „Halbstark“. Auch wenn insgesamt die Füße etwas Pause bekommen, der Kopf nicht. Als Art Rückblick auf den bisherigen Weg lädt die Nummer zum Nachdenken und gleichzeitig Mitsingen ein. Cool gemacht!

Egal wie die Songs auch variieren, Frontschweine bleiben sich bis hierher „Immer Troi“. Die musikalische Stimmung bleibt und textlich sind wir weiterhin im Freundschafts-Zusammenhalts-Modus. Klingt eintönig? Ist es überraschender Weise aber nicht.

Auch darf das Thema Alkohol nicht zu kurz kommen. Und jeder der „…Captain Morgans Rache..“ kennt, weiß, was die Jungs mit den hauptsächlichen Nachteilen des Alkoholkonsums meinen. Somit findet sich hier jeder wieder, der „Ein echter Trinker“ ist.

Um uns aus dem nachdenklichen Part wieder raus zu fischen, eignet sich eines total: „Geschlechtsverkehr“. Nennen wir den Text mal eine humorvolle How-to-One Night Stand-Anleitung. ???? Und musikalisch? In Niedersachsen nichts Neues: Tanzen, Pogen, Feiern!

Ok, wenn man den nächsten Song dann „Komm mit uns“ nennt, könnte das falsch verstanden werden. Und tatsächlich handelt es sich bei der Nummer um eine Einladung. Aber nicht zu Frontschweinskram sondern in die musikalisch offenen Arme für jede verlorene Seele da draußen.

Über den Umgang mit persönlichen Rückschlägen und Enttäuschungen geht es in „Ball deine Faust“. „…Diese Wut wird nie vergehen, gib niemals auf…“ spiegelt die kraftvolle und mutmachende Stimmung der Platte bis hier gut wieder.

Jetzt wird’s majestätisch: Mit düsterem Intro startet ein musikalisch etwas Rock´n´Roll angehauchter Track und erzählt uns, wer die „Könige der Nacht“ sind. Und wie sollten sie anders sein, als „…der Albtraum aller Spießer, bei den Damen stets beliebt...“.

Der letzte Song vor den Bonustracks ist „Ruf der Freiheit“. Auch hier wird wieder überrascht. Anstatt den politischen Seiten plump den Finger zu zeigen, wird das Problem als Ganzes betrachtet und das ganze ohne Ätsch oder Mimimi. So geht’s auch!

Bonustracks:

„Kreisklasse Hooligans“ dürfte vielen von euch ja schon bekannt sein. Und auch inhaltlich dürfte alles Jedem bekannt vorkommen, der am Wochenende schonmal ein Kreisklasse-Spiel besucht hat: Bier, Spaß, gute Laune…manchmal spielt auch jemand Fußball.

Eine Botschaft an die Heimat darf natürlich nicht fehlen. Diesen Part erfüllt „Niedersachsen“. Klassische Getränke, die Nähe zu den lokalen Damen und das Gefühl von dort zu kommen. Alles drin, was drin sein muss. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

„Oiropameister“ war die zweite Vorabveröffentlichung und zeigt uns: Fußballsongs dürfen auch mal sagen, wenn's nicht läuft. Und natürlich trotzdem die Emotionen von möglichen (Miss-) Erfolgen einfangen. Hat da jemand dritte Halbzeit gesagt? *hust*

Entgegen dem Rest des Albums kommt der Hidden Track „Wenn ich du wäre wäre ich lieber ich“ ziemlich ruhig und akustisch daher. Inhaltlich ist er aber alles andere als das. Jeder kennt (mindestens) diesen Einen, dem die „Jacke“ passt. ???? Bitte unbedingt bis zum Ende anhören!!!

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Fazit: Sowohl die Themen (Freundschaft, Alkohol, Fußball, Geschlechtsverkehr) als auch die musikalische Untermalung hat man ja gefühlt schon tausend mal gehört. Aber hier bei den Frontschweinen ist es anders. Es klingt frisch, neu und unverbraucht. Und das, obwohl Rolle und die Jungs das Rad nicht neu erfinden. Stattdessen definieren sie in Niedersachsenart einfach „rund“ neu. Und so ist die Demo Platte auch geworden: eine Runde Sache. Sehr stark für ein Debut und für mich aus der Szene tatsächlich eine der stärksten Platten dieses Jahr.

Hannes
AGF- RADIO