Erstellt von Perli am 28.04.2022
Electric Callboy – Hypa Hypa European Tour/ 25.04.2022 in München
Werte Leserinnen und Leser,
der folgende Konzertbericht kann Spuren von Schimpfwörtern, Fäkalsprache und nicht jugendfreien Äußerungen enthalten.
Bei Unverträglichkeit bitte nicht weiter lesen!
Sollten Sie alle Nährwerte vertragen, lassen Sie sich VERDAMMTE SCHEIßE NOCHMAL von diesem Bericht mitreißen!!!
Vielen Dank für ihr Verständnis.
LEUTEEEEEEEE!!!!!! Ich bin so mega glücklich und immer noch wie elektrisiert.
Was soll ich sagen, nach einer so langen Durststrecke hätte es keinen besseren Auftakt geben können.
Ja, ich konnte im Jahr 2021 auf zwei/ drei kleine Konzerte gehen – und ja, natürlich waren die auch toll und mega... aber das, was da am Montag in München abgegangen ist – FUCK ey! Nach fast zwei Jahren ohne solche Konzerte war dies ein perfekter Auftakt. Ja, perfekt.
Ich kenne Electric Callboy schon ein paar Jahre, so ist es ja nicht, aber ich habe sie jetzt zum ersten Mal live gesehen, und was mir da geboten wurde → Hammer!
Der Abend fing leider etwas bescheiden an, ich war gerade einmal um 17:00 Uhr von der Arbeit daheim, da waren zwei unserer besten Freunde, Patrick und Fabi, schon bei uns zu Hause und wir konnten direkt los – immerhin etwas. Wir sind auch relativ staufrei bis nach München gekommen, und dann kommt das ABER:
In der Straße zum Zenith, der Location des Abends, ging es dann los. Wir kamen gegen 19:00 Uhr dort an und wären genau pünktlich zur ersten Vorband da gewesen, aber Pustekuchen... Wir standen eine geschlagene Stunde im Stau, obwohl es vielleicht noch 500 Meter bis zur Halle waren. Dann endlich am Parkhaus angekommen lotst der Depp (bitte entschuldigt) uns in diese kack Tiefgarage und wir fahren darin nochmal ein viertel Stündchen rum. Genau ihr ratet richtig, war voll! Aber hey, der Typ lotste immer noch fleißig die Autos rein, weil er sich mit jedem Auto das raus kam gedacht hat – cool, jetzt kann wieder eins rein... WHAT THE FUCK!!!! Was soll der Mist!? Wir waren bedient!
Nach einer weiteren viertel Stunde Parkplatzsuche und einem viertelstündigen Spaziergang zur Halle kamen wir dann pünktlich zum Ende der zweiten Vorband an. SUPER!
Erstmal Bier holen, und zwar so viel, bis Jeder alle unterschiedlichen Becher beisammen hat.
Wir haben uns noch mit einem weiteren Freund, Cookie, getroffen und dann ging es auch schon fast los. Cookie und ich fachsimpelten noch darüber wer wohl den Finch-Part zu „Spaceman“ übernehmen wird und einigten uns darauf, dass Kevin (Gesang und Keyboard) das bestimmt rocken wird.
Dann begann auch schon das Intro. Alle freuten sich wie kleine Kinder und ich war soooooo voller Vorfreude und mega aufgeregt. Als dann das Riesen Hypa Hypa Banner, das über die komplette Bühne gespannt war und als Sichtschutz diente, zu Boden fiel, begann die Show mit „Pump it“! GEIL, GEIL, GEIL! Die Stimmung war direkt am überkochen. Wir standen direkt am FOH, also so ziemlich genau mittig von der Halle.
Der Sound war Top, aber sichtmäßig hat mir das Ganze mit meinen 1,58 Metern natürlich absolut überhaupt nichts gebracht, denn ich hab einfach nichts gesehen – gar nichts. War mir aber überraschenderweise völlig egal, denn ich hab mich so von der Energie der 6000 Mann reinziehen lassen, das war der blanke WAHNSINN!
Beim zweiten Song, „My own summer“ war ich nass, und nein, es lag nicht an einer Bierdusche.
Nach dem Song meinte Fabi (fast zwei Köpfe größer als ich) dann plötzlich: „Sagt mal da fehlen doch welche“ - ich war schockiert! Ich hab aber auch nichts gesehen... Ich fragte „Wieso, wie viele sind es denn?“ - es waren vier... meine Augen, so riesig wie Autoreifen, versuchten nicht aus meinem Gesicht zu fallen und ich hüpfte mich so durch die Gegend, um mich selbst davon zu überzeugen. Es waren tatsächlich nur vier Mann auf der Bühne:
Nico am Gesang, Daniel an der Gitarre, der andere Daniel am Bass und David an den Drums.
Und nun zerbrach meine Welt – es fehlten Kevin – für mich persönlich DAS Gesicht von Electric Callboy (neben Nico) - und Pascal, der andere Gitarrist. In meinem Kopf ratterte es wie wild... das konnte doch nicht wahr sein, mal davon abgesehen, dass ich eh nichts gesehen habe, ist es mir nicht einmal stimmlich aufgefallen, was mich zum einen noch viel mehr geschockt hat, zum anderen aber eine wahnsinns Begeisterung für Nico in mir geweckt hat. Er hat sowohl die Clearvocals, die standardmäßig ohnehin zu ihm gehören, als auch das Screaming (eben meist Kevins Part) perfekt umgesetzt. Nichts desto trotz war ich etwas deprimiert.
Nach „Hate/Love“ hat uns Nico dann auch erklärt, dass die beiden eben fehlen und uns ganz so nebenbei gefragt, ob wir eigentlich noch alle Tassen im Schrank haben (nein, das war nicht wortwörtlich), weil es war ja Montag und diese scheiß Halle war ausverkauft.... diese ganze Tour war ausverkauft!!! Die Menge hat sich natürlich von Nico super anheizen lassen und es war einfach alles genial.
Es folgten noch „The Scene“ und „Castrop X Spandau“ bevor erst mal ein ultimativer Stimmungstest kam. Es durften sich alle zu Wort melden, dann die Männer und dann wir Frauen. Die Damen haben gewonnen, da gab es keine Diskussion.^^ Und daraufhin wurde passenderweise zu „Supernova“ übergeleitet.
Irgendwann, und nein ich weiß nicht mehr, zu welchen Lied genau, sind alle in die Knie gegangen und pünktlich zu Beginn in die Höhe geschossen. All solche Aktionen haben den Adrenalinfaktor stets oben gehalten – es war einfach so unglaublich.
Es folgten jedenfalls noch „Best day“, „Back in bizz“, und „Crystals“ bevor das nächste Highlight eintraf, denn Electric Callboy kündigten die Akustik Variante zu ihrem Song „Prism“ an und baten die Leute, ihre Feuerzeuge, Handys und was sonst noch so als Lichtquelle dienen könnte, herauszuholen und... es wurde Licht – ernsthaft – es war so verdammt hell in dieser Halle, das hätte die Deckenbeleuchtung nicht besser hinbekommen. Der Wahnsinn- das war episch... Knoxi, Patrick und ich packten unsere Bierlaternen aus und beleuchteten ebenfalls die Halle. War das schön, verdammt. Solche Momente brennen sich in dein Gedächtnis ein. Unglaublich.
Mit „Spaceman“ wurden wir dann alle wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, denn es war Zeit auszurasten!!! Und auch hier nochmal: Nico, dafür, dass du alles alleine gesungen hast, und bei diesem Song eben auch den Finch Part übernommen hast – du hast meinen Respekt, das war ganz großes Kino!
Irgendwann während des Konzerts wurde das Publikum auch gebeten, ganz leise zu sein, Mucks - Mäuschen - still. Wir taten es... und irgendwann hörte man Kevin durch ein Videotelefonat (?! - ich konnte es ja nicht sehen), dem erst einmal reingedrückt wurde, was die beiden Daheim gebliebenen verpassten. Wie gemein – aber auch so unheimlich cool.
„Rehab“ und „MC Thunder II“ sollten die letzten beiden Songs sein. Natürlich wollten wir das als Publikum absolut nicht zulassen. Also riefen wir uns, wie bei einem geilen Konzert so üblich, die Seele aus dem Leib, um eine Zugabe zu verlangen - und die sollten wir natürlich auch bekommen!
Die Musik ging wieder an und es kam „We got the moves“ - die Leute sind ausgerastet. ICH bin ausgerastet! Wir bewegten unseren Kopf im Hühnchenstyle und schrien was das Zeug hielt. Es war mega, mega - hammer - affen - geil! Der Song endete mit einem Luftschlangenfeuerwerk und die verdammte Halle war nicht mehr zu halten. Aber auch das durfte natürlich noch nicht alles sein.
Es fehlte das obligatorische Publikumsfoto. Dafür mussten wir auch nichts weiter tun, als dazustehen und zu singen „Döp, dödödödöp, döp dödödödöp“. Haben wir natürlich als anständige Fangemeinde getan. Nach zwei Minuten singen meinte Nico dann, dass wir jetzt singen dürfen, damit das Foto gemacht werden könnte... na toll... aber scheiße, war das geil!
Wenn bei einem Konzert der zweite Part eines Songs gespielt wird, dann darf der erste Teil natürlich auch nicht fehlen. Also spielten sie natürlich auch „MC Thunder“ und wir durften tanzen. Wir bekamen folgenden Auftrag: hüpfen! acht Mal nach links und acht Mal nach rechts... Immer und immer wieder. Ich hakte mich bei Patrick ein und los ging das Spektakel. Das ganze Spielchen hat sowas von Laune gemacht. Genial!
Und nun willkommen zum großen Finale: endlich kam „Hypa Hypa“ und bei mir setzten alle Sensoren aus. Einfach durchdrehen für Fortgeschrittene! Bis zu diesem Song hat meine Frisur tatsächlich gehalten – aber was wäre das für ein Konzert gewesen, wenn das bis zum Schluss so geblieben wäre?! AUSRASTEN, Seele aus dem Leib singen, Pflichtprogramm!!!! Zum krönenden Abschluss gab es dann noch einen Konfettiregen. Es war einfach PERFEKT!
Ich war so glücklich! Ich hatte mein verdammtes Leben endlich zurück, mein verdammtes, scheiß, geiles Leben! Fuck, ja man! Bäm!
Absoluter Energierausch. Zerstörte Frisur. Ein Shirt, das du problemlos über einer Badewanne hättest auswringen können. GEIL!
***Keine Gewährleistung auf Vollständigkeit der Setlist, ich habe einfach versucht alles wie ein Schwamm auf zu saugen und zu genießen.
Sorry, falls ich einen Song vergessen habe***
Mein Fazit:
Es gibt Menschen, die verstehen nicht, wie ich mein Leben so leben kann. Aber für mich ist es eben mein Leben. Und ich liebe es.
Ich möchte nicht tauschen und ich bin der Meinung man sollte es genießen, solange man es noch kann.
Es kann so schnell vorbei sein. Und wenn es nochmal soviel Geld kostet – egal. Mein Leben – meine Liebe!
Was Electric Callboy angeht: wir haben uns jetzt natürlich die Karten für die Tour 2023 gekauft, diesmal zieht es uns dann nach Frankfurt – man gönnt sich ja sonst nichts! Und worauf ich mich vorher noch viel mehr freue:
Wir sehen die Jungs im Juni auf dem Nova Rock Festival und diesmal hoffe ich in voller Besetzung, und ich hoffe, dass ich dieses mal dann auch etwas sehe und nicht nur höre. Die Jungs sind ja auch immer etwas fürs Auge!
Ich bin so geil darauf, das glaubt einem keiner. Absoluter Suchtfaktor.
Mein Negativpunkt ist die Parkplatzsituation, für die aber die Band natürlich nichts kann. Aber 1 ½ Stunden nach Einlass immer noch eine Stunde im Stau stehen zu müssen, das war echt zum kotzen. Beide Vorbands verpasst zu haben, war genauso deprimierend, aber gut, passiert.
Den Hauptact habe ich immerhin nicht verpasst, dann hätte ich aber auch 'nen Aufstand gemacht.
Ansonsten habe ich jeden Moment, jede Sekunde genossen. Dieses Konzert kommt in meine Top 10 der erlebten Konzerte!
Danke Electric Callboy, für diesen unvergesslichen Abend
und einen grandiosen Auftakt zurück in ein neues Leben!
Besser hätte es kaum starten können!
Vanny
AGF- RADIO