Erstellt von Perli am 02.05.2022

100% Deutschrock Winternacht – Pogo in den Mai am 30.04.2022 in Weiden

Endlich wieder normale Leute! Normalität kehrt zurück in mein Leben, für fast jedes Wochenende bin ich auf einem anderen Konzert eingeplant – das Leben kann so schön sein!

Wie geht es euch dabei? Seid ihr auch schon wieder auf dem Sprung? Erobert ihr auch wieder die Konzerthallen auf dieser Welt?

Ab jetzt geht es steil bergauf und ich genieße jeden Atemzug davon – denn DAS(!) ist mein Leben, das ich liebe.

Ursprünglich hätte die 100% Deutschrock Winternacht ja schon im Januar stattfinden sollen. Wegen der damalig geltenden Regeln wie Maskenpflicht und teilweise 2G und solchen Sachen wurde sie aber verschoben und kurzerhand einfach umbenannt in Pogo in den Mai - für einen 30. April ein absolut angebrachter Titel, wie ich finde. Vor ein paar Wochen wurde das Ganze dann sogar aufgesplittet und zu einem zweitägigen Event umfunktioniert.

Die Warm-Up Party hat somit schon am Freitag stattgefunden. Leidbild gaben sich die Ehre und haben garantiert wieder alles gegeben. Leider waren wir am Freitag noch nicht am Start, um uns das anzusehen. Die Aftershow am Freitag übernahmen Kiedi (Veranstalter der G.O.N.D. und Sänger bei King Kongs Deoroller) und Flo (Sänger von V!VA) mit Niveau ist keine Hautcreme. Auch da kann ich wieder aus Erfahrung sagen, dass die Geschichte eine ganz runde Sache war. Leider war am Freitag generell wesentlich weniger los als am Samstag, aber deshalb war die Qualität der Bands nicht weniger gut – das weiß ich ganz sicher!

Den Samstag wollten wir uns natürlich nicht nehmen lassen und sind gegen 16:00 Uhr ins Auto gesprungen und los ging es. Pünktlich um 17:45 Uhr waren wir da, um 18:00 Uhr sollte es los gehen.

Im Eingangsbereich waren die Merchandisestände der Bands aufgebaut, damit auch Niemand, ohne wenigstens einen Blick darauf zu werfen, daran vorbei kam. Verdammt gute Masche! Im Innenbereich angekommen, ging der erste Weg selbstverständlich wohin?! Richtig, an die Bar. Wisst ihr eigentlich wie verdammt gut so ein Kaltgetränk schmecken kann, wenn man in so einer Location steht. Du saugst das alles auf, wie ein Schwamm. Und diese Vorfreude, die sich prompt in dir aufbaut – es ist immer wieder berauschend. Das Leute, macht süchtig.

Den Anfang am Samstag machten Jean.Luc – eine noch relativ kleine und unbekannte Band aus Köln. Aber, wir kannten Jean.Luc schon und freuten uns wie kleine Kinder, die Jungs wieder zu sehen. Denn diese Band ist einfach unglaublich genial! Drei Jungs - Gesang, Gitarre und Bass - kein Schlagzeuger. Schon etwas Besonderes in dieser Konstellation, findet ihr nicht? Wir schon. Wir haben die Band lieben gelernt und lassen uns immer wieder von ihr verzaubern. Von eigenen Songs wie „Sag, dass du mich liebst“ und „Immer weiter“ bis zu Coversongs wie „Ich hab geträumt von dir“ und „Hulapalu“ - es war so toll! Für die erste Band des Abends war die Stimmung perfekt! Ich war glücklich. Für die Band selbst gab es sogar eine Überraschung, denn vor der Bühne standen befreundete Fans, die satte 600km für die Jungs bis nach Weiden gereist sind – Respekt! Sänger Hansi drehte kurzerhand den Spieß einfach um und holte einen von ihnen, Stefan, einfach kurzerhand auf die Bühne um gemeinsam mit ihm „Legenden“ zu singen. Ach war das schön!

Nach einer kleinen Pause ging es weiter mit Chaos Messerschmitt, einer Band aus Österreich. Die 4 Männer sind schon länger im Geschäft und lieferten mit einer Mischung aus neuen und alten Songs ab! Von „Chaos Messerschmitt“, ihren self titled Track, hab ich immer noch den Ohrwurm, der jetzt wohl in meinem Ohr wohnt, juhu. Natürlich hatten sie einen Teil ihres Fanclubs dabei, der für gute Stimmung im Publikum gesorgt hat. Da wurden sogar Fahren ausgepackt und mit geschwenkt. War schon echt cool.

Bandtechnisch ging es danach nun noch weiter südlich, nach Südtirol – ab zu Foiernacht! Musiker, die jetzt bereits 15 Jahre im Geschäft sind und die ihren Stiefel durchziehen. Eine mega klasse Band, die tolle Songs im Gepäck haben. Am Freitag haben sie erst ganz frisch ihre EP Licht und Schatten Vol.2 released und natürlich auch Songs der Platte im Gepäck gehabt. An dieser Stelle nochmal einen Herzlichen Glückwunsch zur EP! Leider gab es hier ziemlich viele technische Probleme und auch der Sound war nicht sonderlich der Brüller – schade für die Band, aber nichts desto trotz haben sie einen souveränen Auftritt hingelegt und sich nicht unterkriegen lassen. Bei ihrem letzten Song „Bomberjackenblues“ wurde dann sogar das Publikum richtig wach und es wurde gepogt was das Zeug hält! Spitze!

Weiter ging es dann mit V.E.R.S.U.S, die, warum auch immer, momentan vom Pech verfolgt zu sein scheinen. Erst müssen die Jungs das Release vom neuen Album PerVersus auf unbestimmte Zeit verschieben, weil es zu Lieferschwierigkeiten seitens der Produktionsfirmen kommt. Wann wir also das gute Stück dann endlich in den Händen halten dürfen, das weiß an dieser Stelle Niemand und wir müssen uns wohl alle erst einmal gedulden. Dann fiel einem direkt zu Beginn der Show auf, irgendwas stimmt doch hier nicht, denn als die Jungs nach und nach auf die Bühne einliefen, kam Sascha, der Drummer der Band, nicht an sein Schlagzeug – nein – er schnappte sich ein Mikro und sang gemeinsam mit Nils die Lieder. Wieso? Der gute hat sich seinen Daumen kaputt gemacht, weil er einfach Sachen gemacht hat, die man eben nicht machen sollte... Jedoch hat die Band einen Ersatz gefunden - vielen Dank an den Aushilfsschlagzeuger Jonny. Diese Show war also allemal etwas Besonderes. Zum dritten kam es dann natürlich noch, dass es auch hier gehörige Soundprobleme gab, denn Nils´ Gitarre klang echt schräg und es hat sehr gequietscht. Wirklich ein bisschen creepy. Aber dennoch lieferte die Band ab, was das Zeug hält. Sogar den noch unveröffentlichten Song „Der Weg des Kriegers“ wurde zum besten gegeben. Ansonsten gab es aber auch sämtliche Klassiker wie „Die schönste Zeit im Jahr“, „Gut Sach“ und „H.d.W.h.“. Also von den Soundproblemen abgesehen, einfach ein gigantischer Auftritt.

Als nächstes folgten Willkuer. Und an dieser Stelle muss ich ein riesig, fettes, aufrichtiges SORRY aussprechen, denn wir waren zu deren Auftritt nicht anwesend. Knoxi und ich haben uns direkt nach V.E.R.S.U.S mit Foiernacht getroffen, um mit ihnen ein Interview zu ihrer neuen EP zu machen und das ging leider länger, als wir alle gedacht haben. Somit haben wir Willkuer leider verpasst. ABER: Ich bin mir sicher, dass die Musiker abgeliefert haben. So wie ich die Band letztes Jahr kennengelernt habe, kann es nicht schlecht gewesen sein, das geht einfach nicht. Und, was mich sehr tröstet und mich diese Sache etwas verschmerzen lässt – wir sehen die Band in zwei Wochen nochmal, und diesmal dann aber wirklich!

Wenn man es so bezeichnen möchte, bildeten Weissglut dann den Headliner. Mit allerlei Rammstein Klassikern heizten sie dem Monkeys richtig ein. Natürlich gab es auch Feuerchen hier und Pyrotechnik da, jedoch muss ich als Rammsteinfan gestehen, dass ich wirklich sehr vom Original verwöhnt bin und da echt festgefahren bin. Sie hatten auch Kostüme an und überraschten mit allerlei Accessoires, aber es ist eben „nur“ eine Coverband. Aber das ist nur meine persönliche Meinung... Was nicht heißt, dass es nicht gut war. Die Stimmung war ausgelassen, die Meute sang, ebenso wie wir die Texte mit und Haare schütteln war auch bei uns vorprogrammiert. Gute Laune ist eben ansteckend.

Den Rausschmeißer legten dann 28 hin. Genauso wie die Vorgänger legten sie mit sämtlichen Klassikern ein Brett nach den anderen hin, nur diesmal eben von den Onkelz. Die Mitgrölgarantie war absolut gegeben, aber genauso wie auch schon bei Weissglut ist es eben nur gecovert. Außerdem muss ich gestehen, dass wir uns nur wenige Songs angesehen haben. Aber wir hatten ja auch noch einen gewissen Weg vor uns. Aufgrund von Verzögerungen über den ganzen Abend verteilt, haben 28 erst über eine halbe Stunde später mit ihrer Show angefangen, also mit anderen Worten: mitten in der Nacht.

Wir sind dann also wieder nach Hause gefahren und gönnten uns Nachts um 4:00 Uhr auf dem heimischen Sofa noch eine Tüte Mc Donalds. Knoxi kam kurz vor Nürnberg plötzlich darauf, dass wir ja außer unserem Frühstück den ganzen Tag noch nichts gegessen haben. Daraufhin stellte sich mit sofortiger Wirkung der Hunger des Todes auf den Plan und endete in einem Fressflash.

Ein wirklich gelungener Abend!


Mein Fazit:

Vorne weg: die Veranstaltung war Balsam für unsere ausgehungerte Konzertseele – ganz einfach! Die Bands waren TOP, die Stimmung war gut. Es hat einfach alles in allem so unsagbar gut getan!

Dann möchte ich mich bei allen Band bedanken, ohne die POGO IN DEN MAI nicht das gewesen wäre, was es jetzt tatsächlich war.

DANKE an:

Leidbild

Niveau ist keine Hautcreme

Jean.Luc

Chaos Messerschmitt

Foiernacht

V.E.R.S.U.S

Willkuer

Weissglut – A Tribute to Rammstein

28 – Onkelz Cover

Ebenso geht ein Dankeschön an das Monkey Eventarena Weiden raus, die für diese Veranstaltung als Location gedient haben.
Auch möchte ich mich herzlich bei 100% Deutschrock für diese zweite Winternacht bedanken, wobei mir dieses Mal leider dieses Tauschkonzept der ersten Winternacht 2020 gefehlt hat. Das war damals mega cool und hat ultra Spaß gemacht. Vielleicht könnt ihr das ja in Zukunft wieder aufgreifen. Damals hat jede Band einen Song einer anderen Band zugewiesen bekommen und den auf ihre eigene Art gecovert. Das hatte wirklich was, das war super. Vielleicht wird mein Anliegen ja erhört und so ein Spaß wird beim nächsten Mal wieder mit eingebracht.

Ich möchte ganz kurz etwas zur Pausenmusik loswerden: ich habe nichts gegen BRDigung und schon gar nichts gegen Hämatom – im Gegenteil, ich mag beide Bands sehr gerne. Jedoch fand ich es irgendwie blöd, das fast ausschließlich diese Bands in jeder Umbaupause die Lückenfüller waren. Es gibt so viele Deutschrockbands, die an diesem Abend super rein gepasst hätten, aber ok. Das selbe Spiel vor 28 – da lief nur Frei.Wild, fand ich persönlich ein bisschen doof.

Was mich allerdings tatsächlich richtig gestört hat, waren die Tonprobleme, das war echt ein Manko, das mich wirklich etwas genervt hat. Die Bands können da nichts dafür und haben trotzdem alle samt ihr Bestes gegeben, was ihnen auch definitiv gelungen ist!

Ich habe sogar noch einen kleinen Kritikpunkt, der aber in Richtung der Location geht – die persönlich hätte es lieber gesehen, wenn ihr ein Glasflaschenverbot hättet. Eine Flasche fliegt runter, zerbricht in 1000 Teile und der nächste aus dem Pogo fliegt in die Scherben. Mal davon abgesehen gibt es auch Vollidioten, bitte entschuldigt, die nichts anderes zu tun haben, als die Flasche in die Luft zu werfen – ich dachte ich seh nicht richtig. Das ist mega gefährlich und absolut gar nicht mehr lustig, da könnt ihr mich spießig nennen, wie ihr wollt. Das finde ich einfach kacke, um das mal so auszudrücken. Aber genug gemeckert...

Vielen Dank für diesen wunderbar gelungenen Abend!
Vanny
AGF- RADIO