Erstellt von Perli am 31.05.2018
Rockwasser- Hier. Heute. Jetzt. / VÖ: 08.06.2018 via Rookies & Kings
„...Scheiß drauf! Wir leben Hier, Heute und Jetzt! ..."
Um es mit den Worten aus der eigenen Biografie zu sagen: Rock und Wasser - beides Lebenselixiere, ohne die die Menschheit zugrunde gehen würde, das steht fest. Und das lasse auch ich einfach mal so stehen.
Die Musiker aus Legden- Asbeck, die sich 2004 zusammen geschlossen haben und seit 2015 bei Rookies & Kings unter Vertrag sind, veröffentlichen Anfang Juni ihr fünftes Studioalbum.
Aufgenommen wurde Hier. Heute. Jetzt. unter Produzent Chris Kaufmann in den Rookies & Kings Studios in Südtirol, die späteren Schlagzeugaufnahmen standen unter der Aufsicht von Alex Lysjakow in seinem Studio in Dessau.
Die vier Musiker aus dem Münsterland können im Laufe der letzten 14 Jahre auf viele prägende Erlebnisse und Erfahrungen, die sie gerne in Erinnerung behalten, zurück blicken. Aber natürlich gab es auch Momente, auf die sie gerne verzichtet hätten, aber das gehört nun mal dazu zum Leben- zu uns allen. Es geht im Leben nicht darum, keine Fehler zu machen sondern darum, aus ihnen zu lernen und es besser zu machen. Dabei ist Rockwasser klar, dass man das alles nicht alleine bewältigen kann. Mit wahren Freunden an seiner Seite geht man jeden Weg zusammen bis zum Ende und genau das ist es, was sie ihren Fans und Freunden mit diesem neuen Album mit auf den Weg geben wollen.
Bandbesetzung:
Michi (Bass)
Alex (Schlagzeug)
Jogi (Gitarre, Gesang)
Matze (Gesang, Gitarre, Songwriter)
Discografie:
O.R.I.G.I.N.A.L. (2007)
Hier bei uns (2008)
In All den Jahren (2010)
Germania hält ein Leben lang (2011/ Single)
Was wir waren was wir sind (2015/ Single)
Immer noch nicht satt (2015)
„... Die Vergangenheit hat uns geprägt und ist für das verantwortlich, was wir heute sind.
Doch wie unsere Zukunft aussieht, das liegt allein in unserer Hand.
Lassen wir uns unterkriegen, … und bleiben liegen, dürfen wir uns später nicht beschweren. …"
Tracklist:
- Leinen los, Feuer frei!
- Noch einmal
- Zusammen siegen und verlier'n
- Durchs Feuer
- Helden
- Niemals enden
- Wir werden alles geben
- Alles was bleibt
- Sekunden
- Viva Barca!
- Herzlich Willkommen
- Segen oder Fluch
- Auf diesen Moment
Der Opener sagt im Titel schon aus, dass wir uns besser anschnallen sollten. Die Kernaussage in „Leinen los, Feuer frei!“ ist umfangreich, aber glasklar: Deine Wahl und deine Richtung, nur du bestimmst den Weg! Setze deine Segel, lass dich vom Wind treiben und verliere nie dein Ziel aus den Augen. Was zählt ist das hier und jetzt! Wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, dann versuch es noch einmal. Du kannst so viel erreichen, wenn du deinen ganzen Ballast abwirfst und alle Widerstände aus dem Weg räumst. Manchmal muss man hart kämpfen, um sein Ziel zu erreichen, aber wer es gar nicht erst versucht, der darf sich später auch nicht beschweren.
„Noch einmal“ ist schon lange einer meiner persönlichen Favoriten! Den Song werden (hoffentlich) viele schon vom Rookies & Kings Sampler kennen, der seit Beginn der Frei.Wild Tour zu haben ist.
„... Ich will den Tag noch einmal leben, will die Sonne nochmal sehen,
will den Regen und den Wind noch einmal spüren.
Ich will die Liebe nochmal geben, will den Hass nochmal erleben,
will die Leiden und den Schmerz noch einmal fühlen. ...“
Hier kann man jetzt spekulieren, ob dies die Gedanken eines Sterbenden sind oder einfach ein Aufruf, was aus seinem Leben zu machen, jede Chance zu nutzen und immer sein bestes zu geben um jeden Tag perfekt zu machen! Verschiebt nichts, was ihr unbedingt wollt, weil ihr denkt, es kommen noch viele Tage! Denn wer weiß schon, was morgen ist. Vielleicht ist morgen schon alles zu spät! Wir leben nur einmal, lasst nicht zu, dass der Strudel des Alltag uns verschluckt! Eine ähnliche Thematik erwartet uns übrigens auch im siebten Song „Wir werden alles geben“.
Die erste Single „Zusammen siegen und verlier'n“ erschien bereits am 06. April und ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich den Song bisher noch NICHT kannte. Asche über mein Haupt, denn diese sehr melodische Freundschaftshymne sollte niemand verpassen! <<< VIDEO >>>
„Durchs Feuer“ ist die zweite Singleauskopplung, die am 01. Juni erscheint und schließt sich inhaltlich ihrem Vorgänger an. Wenn ich nicht ganz genau wüsste, dass es auf der Platte keine Gastmusiker gibt, dann hätte ich fast gesagt, dass ich weitere bekannte Musiker raus höre. Wer uns da also mit seiner berührenden und tiefen Stimme verzaubert, hab ich noch nicht in Erfahrung bringen können. <<< VIDEO >>>
Mit dem nächsten Titel begeben wir uns auf die Suche nach den wahren „Helden“. Nicht jene, die sich in Formaten wie DSDS, Auswanderer bla bla bla, Frauentausch oder dem Djungecamp zur Schau stellen, sondern die, die wirklich die Welt verbessern (wollen), ohne dabei im Rampenlicht stehen zu wollen. Wobei... wenn man nicht wüsste, dass das alles gefaket und vom Drehbuch vorgeben wird, wär so ein Deutschrock- Dschungelcamp doch sicher mal ganz geil! ;-)
Extreeem peppig mit einer riesen Portion Gute Laune geht es weiter. Ich freue mich darauf, auf den kommenden Festivals (AlpenFlair, G.O.N.D.) zusammen mit meinen Freunden und Kollegen bis in den neuen Morgen zu tanzen und „die Nacht soll Niemals enden“ in die Dunkelheit zu grölen.
Die kürzeste Nummer (2.34 Minuten) „Wir werden alles geben“ und das anschließende „Alles was bleibt“ folgen.
Melodiös geht es in den nachfolgenden 240 „Sekunden“ zu. Eine klangvolle und erfrischende Liebeserklärung mit der Bitte, die Zeit für einen Augenblick anhalten zu können.
Welche Beziehung die Musiker zu Barcelona haben ist mir schleíerhaft, aber die Uptempo Nummer „Viva Barca!“ huldigt die Spanische Hauptstadt Kataloniens. Matze überrascht hier auch sicherlich nicht nur mich mit seinem hervorragenden Spanisch. Spätenstens nach Ende des Songs will auch ICH sofort nach Barcelona. Die Nummer macht mega Spaß und ist schon jetzt mein Party Sommerhit 2018, in Barcelona, ja sogar in ganz Spanien- Malle inklusive!
„Ich meinem Leben hab ich vieles schon geseh'n,
wie sich Leute über freigelegten Hügeln übergeben.
Ich bin weltoffen und lasse mir so schnell auch nichts entgehen,
in Willingen und Arenal konnte ich schon nicht mehr steh'n.
Und wenn ich trink, dann trinke ich richtig, dann ist morgen nicht mehr wichtig.
Alle Uhren bleiben steh'n, ich kann nicht mehr grade geh'n.
Ich kann mit so wenig glücklich sein, doch davon bitte viel,
und trotz des trüben Blicks, verfolge ich ein klares Ziel.
Ref.: Ich will nicht heim und ich will nicht nach die Oma,
Nein Nein Nein! Nein ich will nach Barcelona.
Täglich in den Puff und alle trinken mit,
ich sage Si Si Si Senorita ich komm mit.
Ja dass man mich nicht versteht, das hat nen „Klaren“ Grund,
denn ich trinke zu viel Alkohol und das lähmt meinen Mund.
Doch ich würde nicht behaupten, ich hätte ein Problem.
Die meisten könnten mit so vielen Promille nicht mal steh'n.
Auf die Robustheit meiner Leber bin ich wirklich ziemlich stolz,
darauf hebe ich mein Glas und stoß an auf den Erfolg.
Eine Runde können wa noch, dann ist aber Schluss.
Dann geht’s in den Süden, mit dem Reisebus.“
Nach dieser Euphorie und dem Drang, feiern zu gehen, wird es knallhart Ernst. Sozial-/ Gesellschaftskritisch geht es im elften Track „Herzlich Willkommen“ zu. Kritisiert wird unsere heutige kranke Welt, in der zu viele Menschen nichts zu Essen haben, wo Armut regiert und wo die Freiheit nur ein Wort ist
Der vorletzte „Segen oder Fluch“ reiht sich ein, bevor es mit dem längsten (4.31 Minuten) und letzten Song „Auf diesen Moment“ zu Ende geht. Die Nummer nimmt wieder etwas Tempo raus, verliert dadurch aber keineswegs die Stärke. Text und Musik harmonieren auch hier wurderbar und verschmelzen zu einer wahrlich großartigen Hymne auf die Freundschaft und die Erinnerung.
Ich glaube inhaltlich spricht das Review für sich und es bedarf keinem besonderen Fazit mehr. Bereits in den einzelnen Songs habe ich etliche Adjektive oder Substantive verwendet, die dieses Album treffend beschreiben: umfangreich, glasklar, melodisch, berührend, peppig, erfrischend, klangvoll, hervorragend, melodiös, überraschend, zauberhaft, knallhart, harmonisch, stark … also mehr geht nun wirklich nicht
„... Wir heben das Glas, auf diesen Moment,
dass das Feuer in uns für immer brennt.
Auf eine Zeit, die uns niemand nimmt,
das Jetzt und Hier, wo wir zusammen sind.
Ein Teil von mir erinnert sich immer noch,
dieser Teil in mir wird nie vergehen.
Die Bilder der Vergangenheit,
wer wir waren und wer wir sind,
Hier Heute Jetzt – für den Moment! ...“
Perli
AGF- RADIO
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