Erstellt von Perli am 13.06.2022

Biertoifel – Skinhead Party / VÖ: 27.05.2022 via Sunny Bastards

Nachdem die Jungs mit Unsere Straßen unsere Lieder 2020 ihr Debütalbum herausbrachten, folgte nun endlich ihr zweites Studioalbum. Skinhead Party heißt es und allein schon am Releasedatum merkt man, dass die Band endlich ihren Rhythmus gefunden hat. Von der Gründung bis zum Release ging es ja ziemlich turbulent zu - mit einigen Besetzungswechseln.
Jetzt aber scheint wohl endlich Ruhe eingekehrt zu sein, wobei das eigentlich die falsche Umschreibung dafür ist. Man mag vieles auf den Alben der Jungs finden, aber definitiv keine Ruhe. So dann auch hier auf ihrer aktuellen Platte, die uns alle auf ihre Party mitnimmt.
Schauen wir also mal, wie es auf einer Feier mit
Biertoifel zugeht.

Besetzung:
David – Gesang & Gitarre
Marvin – Bass & Gesang
Harry – Gitarre & Gesang
Andy – Schlagzeug & Gesang


Tracklist:

  1. Die Tassen hoch
  2. Wir stehen noch hier
  3. Skinhead Mädchen
  4. Sound of the Street
  5. Du & Ich
  6. Skinhead Party
  7. Biertoifel Army
  8. Hey mein Freund
  9. Oi! Konzert
  10. Ein Skin ging in die Kneipe
  11. Rebell ein Leben lang

Wie startet man eine Party standesgemäß? Natürlich ganz direkt mit der Musik auf Anschlag und mit den ersten Bierchen. „Die Tassen hoch“ schlägt schon mal eine ordentliche Gangart an und der Text ist gespickt mit der ein oder anderen versauten Zeile. Besser kann eine Party eigentlich nicht gestartet werden.

Weiter geht die Sause mit „Wir stehen noch hier“. Eine kleine Reflektion über erlebte Geschichten und ein Bekenntnis an die Zukunft, den eingeschlagenen Weg noch weiter zu gehen. Untermalt natürlich wie schon im Vorgänger mit treibendem Sound, der Niemanden still in der Ecke stehen lassen wird.

Still gestanden wird bei dem nachfolgenden Song definitiv auch nicht. Mit „Skinhead Mädchen“ haben die Jungs eine sehr eingängige Nummer geschaffen, die auf keiner guten Oi! Fete fehlen darf. Obendrein dürfte das auch für viele Zuhörer der feuchte Traum in den schlaflosen Nächten sein, der hier besungen wird.

Ein kleiner Blick über den Tellerrand darf hier auch nicht fehlen. Mit „Sound of the street“ gibt es einen kleinen Exkurs ins Englischsprachige. Einfach übersetzt gibt es hier eine Oder für den Way of life im Biertoifelstyle, aber halt mal nicht in Deutsch. Das macht das Ganze aber trotzdem nicht schlechter und es darf weiter dazu getanzt werden.

Wer in den ersten Sekunden von „Du & Ich“ glaubt, dass hier eine Schnulze kommt, den kann ich an dieser Stelle beruhigen. Es ist zwar eine kleine Liebeserklärung, jedoch an die wichtigste Sache bei einer guten Fete oder auch an einem gemütlich Abend. Mit Abstand einer der wichtigsten Songs auf der CD, denn es gibt ja schließlich nichts Besseres als Bier.

Kommen wir nun endlich zum Titelsong der Platte. Wer noch immer keine Ahnung hat, wo er hier herein gestolpert ist, dem werden mit „Skinhead Party“ nochmal richtig die Augen geöffnet. Ohne Pause wird auch weiterhin der Spaß in harter Manier weitergeführt und man fühlt sich fast schon ein wenig wie im Rausch.

Jede gute Band hat natürlich ihre Anhänger ohne die es einfach nicht gehen würde. Mit „Biertoifel Army“ liefern die Musiker an dieser Stelle den Song für ihre Anhänger und laden noch einmal dazu ein, kräftig miteinander an zu stoßen. Das Tanzbein darf natürlich auch weiterhin geschwungen werden.

Wenn der Tag auch noch so mies gelaufen ist, es gibt immer einen Song, mit dem man die schlechte Laune vertreiben kann. „Hey mein Freund“ kommt da genau richtig. Der Titel reiht sich nahtlos an die vorangegangen Songs ein und lässt an dieser Stelle einfach keine Möglichkeit zu, auch nur ein Fünkchen schlechte Laune aufkommen zu lassen - so wie es sich auch für ein gutes Album gehört.

Für alle, die noch nie auf einem „Oi! Konzert“ waren kommt hier mal ein kleiner musikalischer Crashkurs dafür. Kurz und knackig werden die Tatsachen auf den Tisch gelegt und keine Fragen offen gelassen. Ein Song, der im doppelten Sinne schnell und hart ist.

Ein bisschen Spaß muss natürlich auch sein. Deshalb nahmen sie sich eine altbekannte Melodie und bastelten mit einem kleinen lustigen Text einen etwas kurzen aber feinen Partysong namens „Ein Skin ging in die Kneipe“. Der geht definitiv ins Ohr und bleibt eine Weile im Kopf.

So schnell kann es gehen. Kaum ging die Party los sind wir auch schon beim letzten Song angekommen. Nichtsdestotrotz geben wir noch ein letztes Mal Gas und drehen ein paar Kreise auf der Tanzfläche. Irgendwie ist jeder von uns doch „Rebell ein Leben lang“. Mit diesem Gefühl und ohne großes Tamtam geht die Party dann auch zu Ende.


Fazit:

Ein kurzer aber intensiver Trip in die Welt der Biertoifel. Für Freunde der gepflegten Oi! Musik ist das Album definitiv ein Muss. Wer nicht aus der Szene ist, sollte dem guten Stück aber trotzdem eine Chance geben, denn Freunde der groben Spaßmusik oder auch Leute, die ruhigen Songs nichts abgewinnen können, werden hier auf ihre Kosten kommen.

 

Alex
AGF- RADIO