Erstellt von Perli am 05.07.2022
Frei.Wild - 20 Jahre Stadion Show am 02.07.2022 im Rudolf- Harbig- Stadion in Dresden
Die Vorsätze hätten für meine Wenigkeit (Alex) nicht besser sein können... Nach der dunklen Zeit kann das Jubiläum einer meiner liebsten Bands endlich ohne irgendwelche absurden Auflagen stattfinden und dies auch noch im Stadion meiner Fußballmannschaft. So begab es sich, dass dieser vergangene Samstag in Dresden noch ganz entspannt starten sollte. Nach einem ordentlichen Mittagessen in der Leubnitzer Höhe (ja, etwas Schleichwerbung muss an dieser Stelle auch sein) ging es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Stadion. Und da kommt schon auch das erste Lob an die Veranstalter: mit dem Ticket hatte man nämlich vor so wie auch nach der Veranstaltung die Möglichkeit, kostenlos mit den Verkehrsmitteln in und um Dresden zu fahren.
Wir kamen etwa 45 Minuten vor Einlass an, trafen alle mit denen wir uns verabredet hatten und auch einige der üblichen Verdächtigen, die immer auf Konzerten an zu treffen sind. Die Überbrückung bis zum Einlass wollten wir uns eigentlich mit ein paar Bierchen angenehmer machen. aber da kam leider ein ziemliches Manko dazwischen. Auf unserer Eingangsseite gab es nur einen Bierwagen der natürlich von allen Seiten komplett überlaufen war und obendrein total in der Sonne stand. Ein weiterer Wagen hätte an dieser Stelle echt nicht geschadet. Im Angesicht dieser Tatsachen blieben wir dann doch lieber im Schatten und vertrieben uns dort die Zeit bis es rein ging. Allerdings sollte kurz vor Einlass noch eine positive Überraschung auf uns warten: vor Beginn haben einige Ordner vorab Bändchen verteilt, mit denen man durch den Wellenbrecher in die vordersten Reihen konnte. Ohne zu zögern griffen wir natürlich sofort zu und nachdem der Einlass dann auch endlich begonnen hatte, gingen wir ganz gemächlich hinein.
Bevor wir jedoch drin waren, gab es im Tunnel noch für jeden Besucher eine Fahne gratis. Wer auch immer auf diese Idee gekommen ist, dem gebührt mein Dank und Respekt - eine richtig bockstarke Aktion. Auf dem heiligen Rasen dann auch endlich angekommen, galt es natürlich auch erst mal die üblichen Stationen ab zu klappern: Merchandise und Biertheke. Als dies dann auch erledigt war, suchten wir uns eine Ecke in der wir erst einmal in Ruhe die Zeit abwarten konnten, bis es mit der Livemusik losgehen sollte.
Währenddessen lief etwas Musik aus der Konserve und irgendjemand hat sich als DJ versucht - anders kann ich (Alex) es nicht ausdrücken. Meiner Meinung nach muss der Kollege aber eindeutig noch viel lernen oder vielleicht auch einfach einsehen, dass diese eine Nummer zu hoch für ihn war. Denn (jetzt muss ich doch etwas kritisch werden) wenn man in einen Song dutzende Male reinquatscht, kann ich ihn auch aus lassen. Wenn man Ansagen vor einem solchen Publikum macht, sollte man im Vornherein wissen, was man sagt und vor allem unterbricht man keine Songs mittendrin und fängt einfach mit was anderem an. Für den Auftakt zu solch einem Abend hätte man sich durchaus was Besseres suchen können.
Irgendwann ging es dann aber auch richtig los und William T. betraten die Bühne. Wir waren gespannt, was uns da erwartete, denn gehört von dieser Truppe hatte von uns noch keiner was. Überrascht waren wir jedoch ordentlich als uns da tatsächlich waschechter Rockabilly entgegen schallte. Ich (Alex) persönlich fand es ganz ordentlich, was die Jungs gespielt haben. Besonders wenn man noch ein Cover von Johnny Cash oder von Elvis Presley mit einbaut. Da bewegte sich dann doch schon die eine oder andere Hüfte im Stadion und ich hab auch beobachtet, wie das Tanzbein geschwungen wurde. Allerdings war mir die Band etwas zu leise, so dass sie in dem Stadion fast schon etwas unter gegangen sind, wie ich fand. Trotzdem kam die Band im Großen und Ganzen gut an und die Stimmung war schon ganz ordentlich. Das sollte auch so bleiben, bis die Zeit endlich reif für den Hauptact des Abends war.
Das Intro begann und im ganzen Stadion wurden alle Fahnen zum schwenken raus geholt - da entstand schon das erste großartige Bild des Abends. So richtig sollte die Sause dann aber erst los gehen als Frei.Wild mit „Wir reiten in den Untergang“ die Bühne enterten. Jetzt war spätestens klar, dass hier nicht nur einfach ein Konzert zur aktuellen Platte läuft, sondern auch ein kleiner Rückblick auf vergangene Kracher kommt. Der Hexenkessel war hiermit offiziell eröffnet und es taten sich auch überall die ersten Pogokreise auf. Es folgten mein persönlicher Favorit der aktuellen Platte „Halbstark, laut und jung“, „Halt deine Schnauze“ und „Arschtritt“. Besonders letzterer Song hallte noch lang nach seinem Ende im Publikum nach und wollte scheinbar nicht enden. Die Gesänge sollten jedoch bald weiter gehen, denn mit „Wir schaffen Deutsch.Land“ stellte sich der stärkste Chor Deutschlands auf, um einfach nur abzuliefern. Abliefern wollte die Band auch danach weiterhin ordentlich und meine Wenigkeit griff dann auch endlich ins Geschehen ein. Mit „Weil du mich nur verarscht hast“ stürzte ich mich ins Pogogeschehen, um meiner Eskalation freien Lauf zu lassen. Für mich und auch alle anderen sollte es dann eine kurze Verschnaufpause geben, es folgte mit „Die Zeit vergeht“ einer der ruhigeren aber absoluten Gänsehautmomente des Abends. Im Anschluss jedoch sollte mein persönliches Highlight des Abends kommen: ich rechnete wirklich mit vielem bei den Jungs, aber dass sie tatsächlich „Attacke ins Glück“ spielen würden, hätte ich nicht zu träumen gewagt. Überglücklich über einen meiner absoluten Favoriten zog ich fast schon euphorisch meine Bahnen im Pogo. Weiter ging es mit dem fast schon obligatorischen Hit „Südtirol“, gefolgt von „Wir brechen eure Seelen“ bis es bei „Allein ohne dich bei dir“ ein kurze Verschnaufpause geben sollte. Diese währte jedoch nur kurz, denn es bahnte sich mit „Verbrecher, Verlierer, Stalin und der Führer“ ein weiteres besonderes Highlight an. Es war doch sehr überraschend, dass ausgerechnet dieser Song seinen Weg auf die Setlist fand. Er funktionierte jedoch wunderbar und hat natürlich auch mit seinem Thema gerade in dieser Zeit seinen Platz an diesem Abend mehr als verdient gehabt. Wie im Rausch mit positiven Gefühlen sollte es dann aber mit „Yeah yeah Yeah“, „Unvergessen unvergänglich lebenslänglich“ und „Irgendwer steht dir zur Seite“. Absolut positiv sollte auch der nun kommende Moment werden: den Song „Freiheit, Freundschaft, Brüderlichkeit“ widmeten sie ihren Supportern vom FWSC und während des Song wurden riesige Fahnen geschwungen, auf denen jede Region mit ihrem Logo verewigt war. Für mich auch ein magischer Moment, da ich ja nun mittlerweile auch seit fast acht Jahren in dem Club aktiv bin. Frei.Wild spielten u.a. noch „Wir gehen wie Bomben auf euch nieder“ und „Hoch hinaus“. Als dann einer der Momente kam, der uns wieder vor Augen führen sollte, worum es hier gerade geht: wir feiern ein besonderes Jubiläum und zu einem solchen gehören besondere Sachen. Dies erfolgte in Form von einigen Gastmusikern, welche auf der Bühne ein „Medley 2022“ spielten. Dieses bestand aus „In 8 Minuten um die Welt“, „Weiter immer weiter“, „Niemand“, „Frei.Wild“, „Anker und Flügel“, „Feinde deiner Feinde“, „Fick dich und verpiss dich“ und last but not least „Mehr als 1000 Worte“ - eine wirklich unglaublich geile Mischung. Dann war die Zeit der großen Danksagung für alles und jeden gekommen und somit traurige Gewissheit, was dann folgen sollte. Jeder schöne Abend nimmt irgendwann auch ein Ende, und so kam es, dass es bei „Sieger stehen da auf wo Verlierer liegen bleiben“ noch einmal richtig krachte. Sowohl auf der Bühne, den Rängen als auch auf dem Rasen.
Fazit RoscarX:
Mein Persönlicher Eindruck von dem Konzert ist relativ einfach zu beschreiben: NICE !
Ehrlich gesagt war dies mein erstes Frei.Wild Konzert gewesen, viel versprochen habe ich mir allerdings auch im Vorfeld nicht.
Die Vorband William T ist bestimmt Geschmackssache, aber meinen Geschmack haben die Jungs leider nicht getroffen. Die Performance allerdings war sehr gut und dem Publikum hat es auch gefallen. Nach einem kurzen Umbau ging es auf der Bühne mit Frei.Wild weiter. Schon nach den ersten paar Silben hat es das komplette Stadion mit gerissen. Sie haben einen ausgewogenen Mix aus alten und neuen Lieder gespielt. Die Bühnenshow sowie das Entertainment auf der Bühne war spitze, da gibt es meiner Meinung nach nichts zu meckern. Die Veranstaltung war riesengroß, auf dem ersten Blick scheint alles sehr gut organisiert gewesen zu sein. Leider empfand ich persönlich das doch als sehr nervig, dass man dort zum einem nicht mit EC-/ Kreditkarte bezahlen konnte und zum zweiten die elendig langen Schlangen für ein Bier. Das sind aber auch schon meine einzigen Kritikpunkte - sicherlich werde ich nochmals auf ein Konzert der Südtiroler Jungs gehen, wenn es in meiner Nähe ist.
Fazit Alex:
Mir fällt nur ein Wort ein, um diesen Abend zu beschreiben: Wahnsinn! Es war ein würdiges und absolut überragendes Konzert von Frei.Wild. Eine Setlist, die ich mir nicht hätte besser vorstellen können und eine Kulisse, die ihres Gleichen sucht, machten mein mittlerweile 31. Konzert der Band zum Besten, welches ich mittlerweile erleben durfte. Obendrein sei erwähnt, dass es kein Konzert gab, bei dem ich mir mehr blaue Flecken im Pogo geholt habe als dort. Spaß gemacht hat es trotzdem wie Sau. An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen, um im Namen des ganzen AGF- RADIOS der Band auch ganz herzlich zu ihrem 20- jährigen Jubiläum zu gratulieren. Danke für die Musik, die Zusammenarbeit und all die tollen Konzerte - auf die nächsten 20 Jahre!
Alex und RoscarX
AGF-RADIO