Erstellt von Perli am 12.07.2022
TeilZeitEngel - Hart, laut & unbeugsam / VÖ: 12.08.2022 via deutschrocklabel
Die TeilZeitEngel aus Berlin tragen das Herz definitiv auf der Zunge und nehmen absolut kein Blatt vor den Mund. Mit ihrem Debütalbum Hart, laut und unbeugsam liefern sie uns die geballte Power Vollgas Deutschrock um die Ohren. Die Texte sind laut, stark und enthalten eine gute Ladung Sozialkritik.
Bereits in ihrer veröffentlichten EP Nacht für Nacht (2020), wurde uns klar mitgeteilt, was sie mit ihren Songs ausdrücken wollen. So unterschiedlich die Lieder auch sind, so echt und ehrlich ist der Wiedererkennungswert. Jeder einzelne davon hat seine individuelle Wirkung auf die Masse.
Tracklist:
- Freiheitsfeind
- Hart, laut & unbeugsam
- Tussi (feat. Melody Black)
- Wie ein Schlag
- Wahrheitswert
- Jahr für Jahr
- Die Beichte
- Glaube mir
- Unser Weg
- Auf uns
- Intro (EP Remastered Version)
- Kinderstich (EP Remastered Version)
- Gewissen (EP Remastered Version)
Direkt geht es hart und laut mit dem ersten Song „Freiheitsfeind“ los. Wie auch schon in der damaligen EP von TeilZeitEngel, nehmen sie auch hier kein Blatt vor den Mund und schmettern das heraus, was sie denken.
Wenn ich mir das zweite Lied „Hart, laut & unbeugsam“ so anhöre, überkommt mich irgendwie sofort dieses typische Festival Feeling. Eigentlich beschreibt der Titeltrack genau das, was wir sind: unseren Lebensstil und die Leidenschaft zur Rockmusik.
Junge, Junge, Junge ... zu Anfang dachte ich, was ist denn das für ein Song, der da jetzt kommt?! Ich hatte sogar Gänsehaut und habe mich zwischendurch mal umgedreht, um zu schauen ob vielleicht nicht aus Versehen doch Jemand über meine Bluetooth Kopfhörer mithören kann . Aaaaber ich finde den Track echt geil: „Tussi“ feat. Melody Black sagt genau das aus, was ich von eben genau solchen Personen halte - nämlich nichts. Außer gut im Spiegel anzusehen bringt mir so Jemand nichts.
„... Wie ein Schlag voll in deine Fresse, wie ein Schlag mitten ins Gesicht...“. So geht es im nächsten Song heiß her. Auch hier kann man sicher sehr gut kopfüber in einen Pogo springen. Lügen haben kurze Beine und die Wahrheit kommt sowieso immer irgendwann ans Licht. Wie schwer es heutzutage doch sein muss, ehrlich zu sein und die Wahrheit zu sagen. Manche werden im Leben nie begreifen, worauf es ankommt. Die TeilZeitEngel beschreiben sich hier recht gut: unbequem und ehrlich ... musikalisch eben die volle Breitseite!
Wie viel Wert diese Band auf die Wahrheit legt, wird mit dem fünften Titel „Wahrheitswert“ deutlich. Es folgt „Jahr für Jahr“
Das erste, was ich dann beim nachfolgenden Song „Die Beichte“ gedacht habe war: der passt auch in eine Serie wie SOA oder Vikings. Ich finde ihn total gut gemacht: etwas düster und gruselig aber irgendwie auch geil. Man muss nicht immer in die Kirche gehen, um ein Heiliger zu sein. Andersehrum hat aber auch nicht jeder Kirchgänger einen Heiligenschein... da sieht die Realität meist ja doch komplett anders aus. Die Anfänge des Songs sind tatsächlich schon etwas 1,5 Jahre alt.
„...Glaube mir ich bin kein Gott, der gewohnt ist zu verzeihen...“ schließt für mich ein wenig an die vorherige Nummer an.
Er sagt aus, was andere mal beherzigen sollten, wenn Jemand scheiße gemacht hat, sich scheiße verhält oder euch verarscht... gebt ihm nicht immer wieder eine neue Chance, denn irgendwann ist auch mal gut und man muss seinen Weg alleine weitergehen - ohne Lügner und Betrüger an seiner Seite.
Quasi den Werdegang der Band kann man sich im sich anschließenden „Unser Weg“ anhören.
Auch wieder ein richtig dreckiger, aber guter Song folgt. Heute trinken „Auf uns“ - hier kommt also ein Party/Feier Song. Spät abends in der Kneipe vor der Theke stehen und einfach mit einem frisch gezapften Kaltgetränk anstoßen. Prost ihr Lieben - auf uns!
Die letzten drei Songs „Intro“, „Kinderstrich“ und „Gewissen“ sind remastered Versionen und uns schon von der EP aus dem Jahr 2020 bekannt.
Fazit:
Ich habe ja damals auch das Review zur EP Nacht für Nacht geschrieben und schon da, haben mich die drei Musiker von TeilZeitEngel überzeugt. Und nach wie vor finde ich die ehrlichen Worte und die krasse Ausdrucksweise einfach super. Man braucht viel mehr polarisierende Menschen in der Gesellschaft, die keine Angst davor haben, auch mal gegen den Strom zu schwimmen. Jungs, das habt ihr gut gemacht, danke dafür.
Mali
AGF- RADIO
Fazit Hardy:
Musikalisch startet das Album gleich mit zwei Ohrwürmern. „Freiheitsfeind"und „Hart, Laut und Unbeugsam" gehen mir sofort ins Ohr. Im ersten Titel geht es um Politik und politisches Fäden ziehen, wie man es ja leider viel zu oft sieht. Im zweiten Track beschreibt die Band sich bestens selbst.
„Tussi" handelt über diese überstylten Modepüppchen, die über alles und jeden lästern. Wer kennt sie nicht?! Den Gastgesang übernimmt hier Melody Black.
„Wie ein Schlag" kennen wir ja bereits als Singleauskopplung, die Nummer haut einfach in die Fresse.
Beim Song „Wahrheitswert" und „Die Beichte" hatte ich erst vermutet, dass da auch ein Gastsänger am Start ist, aber da hat Spatze stimmlich einfach was ausprobiert. Ich bin gespannt wie das live rüber kommt.
„Jahr für Jahr" startet mit einem geilen Gitarrenriff und handelt davon, wie immer wieder alles teurer wird und man halt ausgebeutet wird.
„Glaube mir" handelt wieder über die täglichen kleinen und großen Lügen des Lebens und des Alltags.
Die Ballade „Unser Weg" beschreibt den Werdegang der Band und damit auch die Entstehung des Albums und mit „Auf Uns" wird danach noch auf die Debutplatte angestoßen - meiner Meinung nach total verdient.
Zum Schluss kommen mit dem „Intro", „Kinderstrich" und „Gewissen" noch drei Songs von der EP, die hier neu aufgenommen wurden.
Insgesamt ein super Album, und zur ersten EP kann man eine klare musikalische Weiterentwicklung hören.