Erstellt von Julez am 02.11.2022

Stunde Null - Willkomen in Deutschland Tour in Köln am 27.10.2022

Es ist Ende Oktober 2022 und was war das bitte für ein Jahr? Für mich persönlich turbulent und vollgestopft mit Terminen für Konzerte, die nun endlich nachgeholt werden konnten. Auch dieses Konzert war ein zuvor verschobenes und fiel jetzt wieder auf einen Donnerstag, diesmal den 27.10.2022.

Der Tourauftakt zur „Willkommen in Deutschland Tour“ ereignete sich zwölf Tage zuvor in Erfurt und nach der intensiven Berichterstattung der vergangenen Termine auf Social Media, war die Vorfreude auf Stunde Null groß. Auch deswegen, weil nur in Köln und Lübeck, die Zahl der Special Guest´s um einen erweitert wurde.

Die Lichter gehen aus. Epische Klänge durchdringen die Halle und mit den ersten harten Tönen verändern einzelne Lichtstrahlen die Atmosphäre. Es geht los! Silenzer beginnt, zu spielen. Es ist hart, es ist laut und es ist allen voran intensiv. Der Sänger Chris wechselt problemlos von grollendem und bassintensivem zu weichem und gefühlvollem Gesang. Die beiden Gitarristen Dave und Lukas unterstreichen gemeinsam mit dem Bassisten Mexx und dem Drummer Fabian das Hin und Her und Auf und Ab. Immer wieder geben mir die Lieder, die Möglichkeit kurz innezuhalten, den Sound von den Fußzehen über die Kniescheiben durch die Magengrube ins Herz bis zum Kopf in die Haarspitzen aufzusaugen. Nun bin ich Silenzifiziert.

Nach diesem brettharten Auftritt schlagen Willkuer andere Töne an und stiften das Publikum zum Feiern an. Rhythmische Melodien und eingängige Texte schwingen auf unaufhaltbaren Wellen in die Gehörgänge der Zuschauer und lassen die Euphorie wachsen. Moritz startet die erste Ansprache, seine Stimme kratzt und krächzt, er hofft, sie hält durch, denn eine Absage des Auftritts kommt nicht infrage. „… Kommen wir so auf die Bühne oder kommen wir gar nicht, dann lieber so …“. Julian und Tobias an den Gitarren, Andreas am Bass und Florian am Schlagzeug sorgen für den perfekten Rahmen, in dem sich der Gesang von Moritz wunderbar ausbreiten kann.

Nach einer kleinen Pause und dem Gang zum Merchstand erklingen die ersten Töne des nächsten Acts, dem Hauptact. Stunde Null betreten nicht sofort die Bühne. Der Song „Alte Lasten liegen schwer“ ist zunächst in Form von Chorgesängen zu hören und als das eigentliche Lied beginnt, betritt auch die Band, die Bühne und legt sofort energiegeladen los. Ein Lied nach dem anderen wird auf den Punkt performend. Das absolute Highlight, für alle Anwesenden und der Moment, in dem sämtlichen Emotionen überkochen, ist der Moment, in dem Jonas und Markus an den Gitarren und Michael am Bass die Bühne verlassen und mitten im Publikum ihre Instrumente zum Glühen bringen. Scheiße! Wie geil ist das den und hat das schonmal jemand gemacht? Während vor der Bühne ein Flächenbrand voll Leidenschaft entsteht, zündeln auf der Bühne Aaron am Mikrofon und Stefan am Schlagzeug den Nährboden für dieses Feuer.

Fazit:

Nach so vielen Konzerten und Festivals in diesem Jahr war ich dessen ein wenig überdrüssig und zunächst froh, dass dieses Konzert das letzte sein würde. Aber noch während der Auftritte, wurde mir klar, weshalb Konzerte so unfassbar geil sind. Silenzer, Willkuer und Stunde Null haben mich an diesem Abend daran erinnert. Sympathisch, authentisch und unbestechlich, charmant. In jedem Fall ein Ticketkauf und eine Reise wert, für jede einzelne Band.  

Für das AGF-Radio

Julez