Erstellt von Perli am 23.12.2022

Dotzlar rockt am 17.12.2022 in der Kulturhalle Dotzlar (Bad Berleburg)

Line up:

Sanner
Grandmamas Backside
Ampex

Einlass: 18:00 Uhr / Beginn: 19:00 Uhr (ursprünglich geplant)

 

Wir waren aus unterschiedlichen Gründen am vergangenen Samstag bei minus 10 Grad und eis-glitzernden Straßen unterwegs ins benachbarte Wittgensteiner Land. Während es meinen Mann eher wegen der Band Sanner dort hin zog, war mein Motiv eher unsere Supportband Ampex. Nach gut 50 Minuten Autofahrt kamen wir pünktlich an der Kulturhalle in Dotzlar (Bad Berleburg) an – dachten wir...

Wir waren beide überrascht von der Location, dachten wir doch eher an so eine Dorfkneipe oder kleinen Saal – aber diese Halle hier war schon fast zwei Nummer größer, wie wir angenommen hatten. HIER kann man definitiv feiern und auch wir behalten diese Örtlichkeit auf jeden Fall auch mal im Hinterkopf.

Als nächstes waren wir total verblüfft über das Publikum – von Kindern bis hin zur Oma war wirklich alles vertreten. Viele Jugendliche zwischen 15 und 18 aber auch Erwachsene um die 40 aufwärts. Ein paar Hundert Leute hatten hier den Weg gefunden um die drei Bands zu supporten – Schüler, Lehrer, Eltern, Freunde und Fans – Wahnsinn!

Im ersten Eindruck war es mir nicht, als würde hier ein Rockkonzert stattfinden, man hatte eher das Gefühl, zur Dorfdisco zu gehen (ohne dass es negativ gewertet werden soll).

DJ Levi heizte der Menge vorab (und in allen Umbaupausen) mit einer klasse Mischung aus Rock, Pop und Metal ein – aktuelle Songs, Remixes und v.a. aber auch durchaus gute, alte Klassiker. Da merkte man einfach, dass hier Jemand vom Fach am Regler war.

Ich war auch sehr geflasht von dem ganzen Drumherum, hier wurde richtig professionell aufgefahren: von Sanitätern, Security (auch die Anzahl hat mir imponiert) bis hin zu Licht und Tontechnik hat wirklich alles gepasst. Es gab eine Garderobe, an der man die Wintermäntel – sicher verwahrt - abgeben konnte, eine kleine Snackbar (Pommes, Brat- und Currywurst) sowie sechs (!) Fenster, an denen man Getränke ordern konnte – das Bier wurde frisch gezapft und die 0,3l gab es für 2,50,-€ - also völlig in Ordnung. Hier lief auch alles recht zügig, so dass kein langes Anstehen von nöten war. Also top organisiert.

DJ Levi führte immer wieder mit kleinen Anmoderationen durch den Abend, verwies auf den Ablauf und kündigte gleich zu Beginn schon an, dass nach der letzten Band noch ca. zwei bis drei Stunden Partymusik von ihm ansteht – an diesem Abend alles natürlich etwas rockiger.

Scanner  – eine sechsköpfige u 18 Band aus Erndtebrück hat mit einer guten Stunde Verspätung um 20:15 Uhr (endlich) ihren Soundcheck gemacht. Sie spielten einige Coversongs (u.a. „Last Resort“, „Smells like Teen Spirit“, „Sonne“) von Bands wie Papa Roach, Nirvana und Rammstein – bei letzterem sogar mit ordentlich Pyro-/ Feuereinlage – sowie auch fünf oder sechs eigene Songs (u.a. „Golden Records“ und „Boom Boom Die Die“). Auch wenn die beiden Gesangspartner (ein Mädel und ein Junge) nicht immer alle Töne getroffen haben und auch hörbar aus der Puste kamen, haben sie dem Publikum, was mittlerweile auch bis direkt vor die Bühne vor gerückt war, super eingeheizt und animiert. Die Stimmung war super, mir persönlich haben die ruhigen, leisen Töne gut gefallen. Nach zwei Zugaben, die gefordert wurden, folgte eine ca. 30 minütige Umbauphase.

Gegen 21:50 Uhr betraten dann Grandmamas Backside die Bühne, dessen Sänger offenbar einige seiner Schüler mitgebracht hat. Die fünf Mann Band (inklusive Keyboarder) spielten ausschließlich Coversongs von u.a. den Ärzten, Liquido, Nena, den Toten Hosen, Marius Müller- Westernhagen und der Bloodhound Gang. Wirkliche Klassiker, die absolut Stimmung verbreiten also!
Auch hier war die Interaktion mit dem Publikum toll, es gab sogar Mathe- und Erdkundeaufgaben für die jungen Leute in der Halle.
Mir persönlich war der etwa 1,5 stündige Auftritt etwas zu lang, ich wartete immerhin auf „den Headliner“, und der vorletzte Song „Purple Rain“ war für mich eher wie ein Rausschmeißer. Auch hier gab es die geforderte Zugabe mit der die Band aus Wittgenstein gegen 23:30 Uhr ihren Auftritt beendete.

Nach der erneuten Umbaupause, in der DJ Levi wieder an den Turntables (heutzutage Laptop) saß, ging es gegen Mitternacht dann endlich mit Ampex weiter. Für mich, auch wenn wir bereits nach drei Songs den Rückweg angetreten sind, das Highlight zum Jahresende. Die Kulturhalle hat definitiv gebebt (ich konnte es deutlich spüren) und trotz der Minusgrade draußen, war hier sicherlich niemandem kalt. Beim Song „Virus deiner Zeit“ verabschiedeten wir uns – die fast 1,5 stündige Verspätung zollte leider Tribut und wir hatten schließlich noch ca. 50 Minuten Autofahrt vor uns.

Fazit: Danke Ampex – aber auch danke an Sanner und Grandmamas Backside für den für uns tollen musikalischen Jahresabschluss 2022. Dotzlar – wir behalten euch im Auge und werden definitiv wieder kommen.


Perli & Uwe
AGF- RADIO