DMSD – kurz für Da muss Salz dran – fassen in ihrem neuen Album Herz, Anker und Vertrauen Themen auf, die sich zwischen Erinnerungen, Sehnsucht und Spaß am Leben bewegen. Intensive Gefühle und unerwartete Begegnungen – auf ihre eigene Art und Weise erzählt.

Nach ihrem Debütalbum Histamin hinterlassen die fünf Schleswig–Holsteiner nun also einen weiteren Fußabdruck im deutschsprachigen Rockbereich.

Denjenigen, die aus dem norddeutschen Gebiet um Kiel kommen, sei gesagt, nehmt euch am 26. Mai auf keinen Fall etwas vor, sondern geht zum Releasekonzert in die Pumpe in Kiel und rockt mit den Jungs, was das verdammte Zeug hält! Sie haben es verdient, denn es macht einfach echt Spaß, den selbsternannten Nordrockern zuzuhören.

Wem die 2019 gegründete Band nun immer noch nichts sagt, denen möchte ich sie hier noch kurz vorstellen, bevor wir das Album auseinander nehmen.

Bandbesetzung:
Gesang – Dirk
Bass – Chrischi
Gitarren – Sven / Tim
Schlagzeug – Sascha

 

Zum Thema Gesang möchte ich noch kurz anmerken, dass - bis auf Tim - von jedem Mal die Stimme zu hören ist, allem voran bei den Bacingvocals, aber das wird beim anhören sicher jedem auffallen wird.

Auf euch wartet also nun ein Album mit elf Songs, lehnt euch zurück und genießt die folgenden Zeilen.

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Tracklist:

01. Intro
02. Lieben und Leben
03. Man, ich bin sicher
04. Zeichen der Zeit
05. Herz, Anker und Vertrauen
06. Tattoo
07. Ein neuer Anfang
08. Spiegelbild
09. Sie tanzt im Regen
10. Hände aus Gold
11. Ich wünsche mir

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Ich bin ja der Fan von einem klassischen „Intro“! Klassisch?! Ähm ja, nee, irgendwie nicht, aber dafür ultra cool. Dieses Intro ist nicht klassisch instrumental, es ist haargenau auf die Musiker zugeschnitten. Wie könnte man eine Band besser anmoderieren/ ankündigen. Auch wenn ich ca. die erste Hälfte des Intros genau das bekomme, was ich erwarte, werde ich im zweiten Teil absolut überrascht. Meine Aufmerksamkeit haben sie definitiv sowas von auf sich gezogen. Genau diesen Song erwarte ich von nun an als Opener auf jedem Konzert.

Passend dazu hauen sie einen absolut anständigen Song direkt hinterher. „Lieben und Leben“ haut richtig schön rein. Ich kann nicht still sitzen bleiben und wackel rhythmisch mit. Wie man es schon von ihrem Debütalbum kennt, besitzt Dirk eine vielseitige Stimme, die bereits in diesem Song das erste mal klar und deutlich zu hören ist. Während dir direkt zu Beginn die Gitarre ins Gesicht drückt, wummert beim zweiten Durchgang der ersten Riffs mein Herz wie verrückt. Mein heiß geliebter Bass setzt ein – und wie wunderschön er klingt. Vielleicht höre auch nur ich ihn so stark, wer weiß das schon so genau.

 

„Man, ich bin sicher“  - da könnte jetzt alles dahinter stecken. Für mich steckt dahinter, dass ich jetzt verdammt nochmal richtig Bock habe, ein Festival zu besuchen. Habt ihr Bock auf Party? Auch hier gibt es wieder eine kleine Sequenz für die Bassverrückten.

„... Man, ich bin sicher, dass das was kommt, ab heut für immer bleibt -
ein Moment für ewig, das alte Spiel, das der Teufel mit uns treibt.
Man, ich bin sicher, egal was kommt, es wird die geilste Zeit.
Das geht ab nach vorne, die Bühne brennt,
wenn die Menge schreit!...“

Ich hab einen Ohrwurm, der sich so richtig, richtig schön rein gefressen hat und den ich heute Nacht noch beim (ein-) schlafen singe. Herzlichen Glückwunsch.

 

Ich erwähne jetzt einfach mal nicht zum dritten mal hintereinander, dass ich musikalisch einfach absolut begeistert bin. Ich kann einfach nicht meckern. „Zeichen der Zeit“ verläuft jedoch, nach einem kurzen Antrieb viel ruhiger in der Strophen, als seine Vorgänger. Gerade ruhigere Songs locken mir gerne mal eine Gänsehaut heraus. Hier in diesem Song macht es gerade die Abwechslung aus den ruhigen Strophen und den flotten Refrains. Ich bin ein Fan von tiefgründigen Liedern, Texte die sich in deine Seele fressen und sich dort festklammern, dass du sie vorerst nicht los bekommst. Texte, die du auseinander nehmen kannst, und bei jedem Mal hören, bekommst du etwas anderes raus, was dir dieser Song sagen will. Toller Song – „Signum temporis“!

Herzlich Willkommen nun zum Titeltrack des Albums – Willkommen zu „Herz, Anker und Vertrauen“! Ein Lied zum Hintern bewegen? Womöglich. Ein Song für die Liebe? Also für mich absolut. Ich sitze hier in meiner Sofaecke, mit dem Laptop auf dem Schoß, den Kater auf den Schienbeinen, und ich schiele etwa zwei Meter nach rechts, in die andere Ecke. Da liegt er, mein Herz und Anker, der Mensch, der mein bedingungsloses Vertrauen besitzt mit unserer Katze auf dem Schoß. Meine kleine Familie und mein riesengroßer Anker. Für diesen Song ist alles gesagt, er ist einfach wunderbar.

Anschließend werden wir mal wieder so richtig wach gerüttelt. Stichwort „Tattoo“ - eine weitere Liebesode für eben diesen Körperkult. Hier können sich vermutlich nur die wieder finden, die selbst diese bunten Bilder auf ihrem Körper tragen. Ich fühle mich bei diesem Song anfangs, als würde ich auf einem Sprungturm im Schwimmbad stehen und nach dem Songintro werde ich volle Kanne einfach runter geschubst. Ich sehe auf Konzerten den Pogo schon förmlich vor mir. Bämm! Der Song macht absolut Laune und ich persönlich finde, er dürfte auf keinem Konzert fehlen.

In „Ein neuer Anfang“ haben wir wieder die Möglichkeit tief in dunklen Abgrund einzutauchen. Sind es Depressionen, Gefangenschaften oder einfach nur Ausweglosigkeit? Ist es selbst- oder fremdgesteuert? Es ist vieles möglich und wahrscheinlich keines davon gänzlich unmöglich. Aber egal was der Grund auch sein mag, nun ist die Zeit für einen neuen Anfang! Raus aus dem Loch und ab zurück ins Leben! Es gibt immer einen Weg. Ein tolles Lied um endlich wieder aufzustehen, egal wie dunkel die letzten Jahre auch sein mochten.

Bereits am 25. März erschien die Single „Spiegelbild“ als erste Auskopplung des neuen Albums. Schon hier präsentierten sich die Musiker aus Kiel / Lütjenburg musikalisch noch vielschichtiger als zuvor. Ein Spagat zwischen seelischem Tiefgang und Momentaufnahmen ungezwungener Leidenschaft am Leben, der an alle Herzrocker, Lebensankerwerfer und Vertrauensgeber dieser Welt gerichtet ist. Die Nummer beginnt mit einem ruhigen Gitarrenspiel, welches dir direkt zu Beginn eine Gänsehaut auf den Leib schneidert. Doch der Song kann aber noch mehr als nur das: er hat es in sich, das Intro, sowie die erste Strophe kann man absolut als ‚Die Ruhe vor dem Sturm‘ bezeichnen, auf euch warten fette Gitarrenriffs und ein mega toller Text, der einen fesselt.
Dirks Stimme umschmeichelt die Ohren, so dass du den Song auch locker zehn Mal in Dauerschleife hören kannst, ohne dass er dich nervt. Tiefgrund bis auf die Knochen. Wer den Song nicht mehr so genau im Kopf hat, kann das jederzeit auf der Streamingplattform seines Vertrauens nachholen.

Habt ihr Bock auf eine Herzrevolution? Dann zieht euch „Sie tanzt im Regen“ rein! Einmal Vollgas bitte, vielen Dank! Dass man das Leben ändern kann, haben wir jetzt bereits gehört. Und wie schön ist es doch, einfach mal im Regen zu tanzen?! Der Song bietet einem sogar in der Bridge einen kleinen Ausflug in andere gesangliche Gefilde. Einfach mal die ein oder andere Überraschung einbringen. So wird’s nicht langweilig.

Wir nähern uns langsam dem Ende: „Hände aus Gold“ ist der vorletzte Song. Der Gesang zu Beginn ist einfach schon der Hammer! Dann wird es doch nochmal Zeit für eine Gänsehaut gegen Ende. Der Text - auch hier wieder tiefgründig und zum Nachdenken... Ich fühle mich mit diesem Song so richtig wohl und ich glaube, ich habe meinen Favoriten auf dieser Platte gefunden. Musikalisch, rhythmisch, textlich für mich einfach eine glatte 1!

„...Seh ich ihn wieder, wenn wir heute unserer Wege gehen? Wird er bis dahin glücklich sein?
Er hat geschafft, was mancher nicht versteht. Hände aus Gold, Stein für Stein....“

Ein Mann, eine Frau und jeder mit seiner eigenen Geschichte. Ich nutze den Moment, um auf mich selbst zu blicken: was habe ich in meinem Leben geschafft? Ein Lied das mich völlig in die Gedankenwelt versinken lässt. Und auch definitiv mein Favorit. Ich bin jetzt schon gespannt, was ihr zu dem Song sagen werdet und ob es euch auch so geht, wie mir.

Die letzte Nummer mit dem wunderbaren Titel „Ich wünsche mir“ zaubert mir instand ein Lächeln ins Gesicht. Hierbei handelt es sich nämlich um das Lied, welches es auch auf unseren 15 Jahre AGF- RADIO Sampler geschafft hat. Manche kennen ihn also vielleicht schon. Ich liebe ihn! Und für all diejenigen, die sich auf diesem Album einen Mitgröhlsong à la „Ohohohoh“ gewünscht haben: hier habt ihr ihn! Ohrwurmgarantie die mich zum Abschluss eines tollen Albums nun zum Ende kommen lässt.

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Fazit: Ich finde Herz, Anker und Vertrauen ein absolutes Knalleralbum, ganz große Klasse. Ich habe mich vor allem in die Texte verliebt, da sie in keinster Weise einfach sind, sondern manchmal auch erst auf den zweiten, dritten, vierten Blick durchdringbar sind. Musikalisch fast durchgehend Spitzenklasse. Es hat mir großen Spaß gemacht, dieses Album durch zuhören, auch wenn es das eine oder andere Mal wirklich mehrere Durchgänge gebraucht hat. Aber niemand hat behauptet, dass es einfache Lektüre wäre. Es ist durchaus anspruchsvoll.

Da muss Salz dran sollte euch auf jeden Fall auf dem Plan geschrieben werden. Ich hoffe sehr, dass ich sie nun auch irgendwann irgendwo mal live sehen werde, da ich dies leider noch nicht geschafft habe. Es wird sich definitiv lohnen.

Aber hey, kein Feedback ohne Kritik – ja ich habe tatsächlich etwas zu meckern – Mimimi auf ganz hohem Niveau:

Nun, wo ich das gesamte Album habe, bin ich tatsächlich etwas enttäuscht, dass „Spiegelbild“ die Single geworden ist, da ich der Meinung bin, dass es viel stärkere Songs auf dieser Platte geschafft haben, die ich eher als Auskopplung gesehen hätte. Nicht, dass der Song schlecht wäre, aber meiner Meinung nach gibt so geile Nummern, die es vielleicht eher verdient hätten.

Wiederrum gibt es für mich auch den Punkt, dass die Single nicht gleich eines der stärksten Lieder war, so hat man einen ganzen Haufen, auf den man sich richtig fett freuen kann.

In meine Playlist werden dann sicherlich einige neue Songs von DMSD kommen - herzlich Willkommen in meinem Herzen. Ihr wisst, ich habe eine Vorliebe für die kleines Bands, und ich weiß auch ganz genau wieso - diese Musik schafft es immer wieder, mich zu überraschen. Ich freue mich auf weitere Alben und bin mir sicher, dass die Jungs mich nicht enttäuschen werden. Sichert euch diese Scheibe!

 

Herz, Anker und Vertrauen
sind bei mir nun mehr als dahingesagte Worte-

richtig geil!

Vanny
AGF- RADIO