Erstellt von Perli am 09.05.2023
Grenzen|los - AntiXtrem / VÖ: 26.05.2023 via RebelHeart Records
Bereits seit Mitte März ist die vierköpfige, ausdrucksstarke Band aus dem Oberallgäu mit AntiXtrem im Vorverkauf. Grenzen|los setzen mit ihrem mittlerweile 6. Studioalbum ein neues Statement, legen den Finger in die Wunden der Zeit und knüpfen somit nahtlos an die Vorgänerscheiben an.
Laut, hart und kraftvoll – aber auch melodisch – so zeichnet sich ihr Weg seit dem Debütalbum 2015 konstant ab! Mit dem Mut, unbequeme Dinge anzusprechen, gesellschaftskritisch, offen und ehrlich schießen sie sich mit voller Wucht in unsere Gehörgänge.
Wer ein Ausrufezeichen erwartet liegt hier also goldrichtig!
Ehrlichen Texte, gepaart mit punkigen, oft aber auch harten Gitarrensounds und treibenden Schlagzeugbeats - Klängen, die zum Teil sehr an die musikalischen Wurzeln der vier Allgäuer erinnern, manchmal sogar auf überraschende Weise.
Tracklist
01. AntiXtrem
02. Grüße gehen raus
03. Libertas
04. Ich gebe nicht auf
05. 1000 Gründe für ein Ja
06. Allgäuer Jungs
07. Geteilt, vereint
08. 20zehn
09. Totaler Amoklauf
10. Contenance
11. Alles wird gut
12. Deutschrock stirbt nie
Am 23. Februar erschien der Titelgebende Track „AntiXtrem“ als erste <SINGLEAUSKOPPLUNG> und zeigt gleich, wohin es geht! Die Band teilt mit uns ihren Standpunkt, der gefestigter nicht sein könnte- trotz Kritik und Denunzierungen! Eine eingängige Hymne, mit der sie in dieser immer weiter auseinanderdriftenden Gesellschaft Hand in Hand um die Freiheit kämpfen und auf Extreme scheißen. Das Streben nach Glück und Gerechtigkeit sollte immer oberste Priorität haben!
„Grüße gehen raus“ an all die Neider auf dieser Welt. Auch hier setzen die Musiker ein klares Zeichen, dass es ihnen egal ist, was andere Leute von ihnen denken. Sie stehen voll und ganz hinter dem, wie und wer sie sind, was sie sagen und welchen Weg sie gehen. „... Das Spiel beginnt, wir sind bereit, garantiert nicht ohne Sünde doch ehrlich jederzeit … “
Einen Monat nach der ersten Single folgte mit „Libertas“ die zweite <AUSKOPPLUNG> . Wenn man den Begriff bei Google eingibt, erscheint die deutsche Übersetzung „Römische Göttin der Freiheit“. Die Band stellst sich hier also der Frage, was Freiheit bedeutet?! Laut Duden bedeutet es, ohne Zwänge oder Lasten in seinen Entscheidungen frei zu sein. Für die Allgäuer bedeutet Freiheit aber auch, Verantwortung zu übernehmen. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Menschen und Umwelt um einen herum. Leider sinkt die Bereitschaft dazu jedoch immer weiter unter dem Zwang der Selbstoptimierung, des unstillbaren Konsums und der Gier nach vermeintlicher Sicherheit. Unfaire Regelungen und leere Versprechungen in der Gesellschaft sind mittlerweile an der Tagesordnung. Wir sind der Meinung, genau dem sollte man endlich ein Ende setzen und richten unsere Mittelfinger all jenen entgegen, die unsere freie Gesellschaft als überflüssig empfinden. Für eine gerechte Welt, ohne schwarz und weiß, ohne arm und reich - auf das die Welt gerechter wird, geben wir die Freiheit nicht auf!
„Ich gebe nicht auf“ schenkt Kraft und Motivation immer dann, wenn man an einem Punkt angekommen ist, wo man am liebsten alles vor die Wand klatschen könnte. Vermutlich ist jeder von uns schon in so einer Situation gewesen. Aber egal wie viele Steine einem in den Weg gelegt werden, es lohnt sich immer weiter zu machen statt einfach aufzugeben. Es ist hart ja, aber irgendwann zahlt es sich aus.
Wieder einen Monat später, im April erschien die dritte <SINGLE> „1000 Gründe für ein Ja“. Ein wunderschön melancholischer Song und die wohl einprägsamste Ballade der Bandgeschichte. Mehr Liebe und Gefühl in einen Song zu packen, geht meiner Meinung nach kaum. Tausend Gründe um zusammen alt zu werden, tausend Gründe um füreinander da zu sein, tausend Gründe um zu lieben, als wäre es die letzte (Liebe). Ein tiefer Wunsch nach Liebe und Geborgenheit, der wohl in uns allen schlummert.
Wie auch in jedem bisherigen Album darf eines nicht fehlen: ein Lied über die wunderschöne Heimat der Musiker. Die vier „Allgäuer Jungs“ besingen hier also ihr schönes Fleckchen Erde. Und wer dieses noch nicht besucht hat, sollte sich ma die Zeit nehmen und einen Abstecher dorthin machen - es ist pure Liebe.
Egal ob Yin oder Yang, schwarz oder weiß, dunkel oder hell... Niemand sollte in diesem Land ausgeschlossen werden. Wir alle haben eines gemeinsam, wir leben auf diesem Planeten und in diesem Land, wir sind eine Einheit und man sollten nie vergessen, dass wir alle (einfach nur) Menschen sind. In diesem siebten Song „Geteilt, vereint“ geht es genau darum!
„20zehn“ ist eine etwas ruhigere Nummer und schmeißt mich direkt zurück in die Vergangenheit. Wenn ich ihn so höre, muss ich an erlebte Zeiten denken und viele Erinnerungen kommen hoch, die eigentlich schon längst vergangenen waren. Ich finde es wirklich erstaunlich, was manche Lieder in einem auslösen können und wie schnell man sich zurück versetzen lassen kann. Genießt es!
„...Kriegstreiber, verdammte Kriegstreiber. Versprechen uns das Heil der Welt, durch Waffengewalt und immer mehr Geld ...“ - „Totaler Amoklauf“ erinnert mich an die momentane Situation, die in manchen Ländern herrscht. Alle großen Mächte sprechen von einer heilen, friedlichen und perfekten Welt, aber schaut doch mal nach draußen, wo ist diese Welt perfekt? Sie wird zerstört von der Dummheit derer, die nur an ihren eigenen Geldbeutel denken. Wir, die Opfer stehen da und können nur zuschauen, wie alles immer weiter den Bach runter geht.
„Contenance“ schließt für mich an den vorherigen Song an. Oft ist es schwierig, die innere Ruhe zu bewahren und nicht zu explodieren. Dem Gegenüber nicht das, was man denkt an den Kopf zu werfen sondern den Mund halten. Müssen wir aber eigentlich ja auch gar nicht, denn wir leben in einem „freien“ Land, in dem wir sagen dürfen, was wir denken, wenn wir etwas scheiße finden. Diese Nummer wird übrigens eine weitere <SINGLEAUSKOPPLUNG> sein und am 11. Mai erscheinen.
Song Nummer elf „Alles wird gut“ ist für mich wie ein kleiner Abschluss der Geschichte von AntiXtrem. Meistens verlaufen die Songs ja wie ein roter Faden durch das ganze Album - von Anfang bis zum Ende (so auch hier).
Das Leben, diese Welt, die Menschen, nichts von dem ist einfach und wird es nie sein, aber am Ende… am Ende wird alles gut.
Wenn ich meinem Umfeld erzähle, dass ich Deutschrock höre, werde ich oft doof angeguckt und schnell in die Kategorie „rechts“ eingestuft. Aber wir alle wissen, Deutschrock hat nichts mit rechtsradikaler Musik zu tun - im Gegenteil. Die Festivals, die Konzerte, und alles, was ich bisher erlebt habe, hat nichts mit all dem zu tun, was das Umfeld denkt. Es gibt für mich keine friedlicheren Erlebnisse als diese und ich bin stolz sagen zu können, JA ich höre Deutschrock- und das für mein Leben gerne. Mit „Deutschrock stirbt nie“ folgt zum Schluss nochmal ein Ausrufezeichen. Eine Hymne mit Ohrwurmcharakter für die Deutschrock Szene! In ihrer über zehn jährigen Bandgeschichte haben auch sie selbst miterlebt, was die Kritiker des "ach so bösen" Deutschrock alles zu bieten haben. Aber scheiß drauf! Diese – unsere Szene ist mehr als nur eine Musikrichtung! Sie ist ein Gefühl! Und das wird niemals sterben!
Der Song wurde bereits im Dezember auf unserem 15 Jahre AGF- RADIO Jubiläumssampler veröffentlicht. Das Video dazu findet ihr <HIER>
Danke an die Jungs von Grenzen|los!
Danke für dieses tolle Album!
Danke für all die Emotionen, für die Ehrlichkeit, und die unabdingbare Energie, die ihr in jeden einzelnen Song steckt!
Mali
AGF- RADIO