Erstellt von Perli am 11.05.2023

3. Assi und Charmant Rocknacht am 06.05.2023 in Schalkau

Was war das denn bitte für ein wildes Wochenende!?! Eindrücke, die ich selbst beim Schreiben dieser Zeilen noch nicht ganz verarbeitet habe, und definitiv hab ich auch noch nicht alles an Schlaf nachgeholt, der mir da verloren gegangen ist.

 

Es begann alles am Freitag vor der Veranstaltung mit der Abholung dringend benötigter Technik. Da die Veranstalter in den vergangenen Jahre bei ihrer Assi und Charmant Rocknacht immer ziemliches Pech mit den Tontechnikern hatten, haben sie in diesem Jahr auf einen guten Freund gesetzt, der seine Anlage inklusive Fachkompetenz zur Verfügung gestellt hat. Allerdings gab es wohl im Vorfeld Probleme bei der Kommunikation bzw. man hat vermutlich aneinander vorbei geredet, denn es fehlten kurz vor Schluss dann doch noch wichtige Teile, um den Bedürfnissen einer ordentlichen Veranstaltung gerecht zu werden. Dadurch war das Team gezwungen, bei einigen Bands anzufragen, ob und was an Technik beigesteuert werden kann. Das war also der Grund, dass ich auf dem Hinweg zum Event einen kleinen Stopp bei der Band Morgenrot einlegte, um dort einige Sachen abzuholen.

Es dauerte dann auch nicht lange, bis ich auf dem Gelände war und direkt in`s Staunen kam: der Ferienpark Thüringer Wald ist wirklich eine verdammt coole Location. Mitten im Wald gelegen und obendrein in einem kleinen Tal - fast schon malerisch.
Viel Zeit zum Landschaft bewundern gab es allerdings nicht, denn wo ich schon mal da war, konnte ich auch mit anpacken. Schnell das Equipment ausladen und ran an den Aufbau. Ich muss zugeben, dass doch in manchen Situationen etwas unbeholfen war und mich verhältnismäßig wenig beteiligen konnte. Für mich ist der Blick hinter die Kulissen ja auch immer noch absolutes Neuland. Dass so ein Aufbau auch nicht nüchtern passiert, konnte ich im Vorfeld schon erahnen, schließlich muss ja irgendwie die Stimmung hoch gehalten werden. Der gemütliche Teil im Anschluss zog sich tatsächlich auch bis spät in die Nacht, es muss etwa halb vier gewesen sein. Das klingt ja für den Ottonormalpartygänger nicht schlimm, wenn man am nächsten Tag nicht um Punkt 8:00 Uhr den Weckdienst vor der Türe stehen hat. Man kann sich vorstellen, dass da der Start in den Tag nicht ganz einfach ist. Glücklicherweise ging es aber nicht nur mir so und nachdem der Kreislauf einmal halbwegs wieder in Schwung gebracht wurde, ging es erst einmal zum örtlichen Musikhaus um noch ein Paar letzte Posten zu holen, damit die Anlage samt Technik auch einwandfrei funktionierte. Der Tag zog dann ganz geschäftig vor sich hin, der Aufbau wurde zu Ende gebracht, alles stand da, wo es hin gehörte und funktionierte, somit konnte die Party dann auch offiziell beginnen.

Bevor es jedoch vergessen wird, muss ich an dieser Stelle noch einmal erwähnen, dass die Veranstaltung ja nicht nur rein für die Bespaßung der Leute gedacht war, oberstes Ziel war immer noch Spenden für das Kinderhospiz Miteldeutschland zu sammeln. Im Zuge dessen waren auch vor Beginn der Veranstaltung bereits Vertreter anwesend, welche Spendenboxen auf dem ganzen Gelände verteilt haben. Und diese - soweit kann ich schon mal vorgreifen- wurden auch von den Leuten regelmäßig gefüttert. Da soll nochmal einer behaupten die bösen Rocker könnten/ würden nicht spendabel sein.

Um 16:00 Uhr fiel offiziell der Startschuss. Der Einlass begann und ich hatte meinen ersten großen Auftritt. Zum Warm- Up durfte ich ein wenig Musik aus der Konserve laufen lassen und auch selbst mal ein paar Worte an die Leute richten. Es ging zwar anfangs etwas schleppend voran, aber die Leute trudelten dann doch nach und nach ein und brachten auch richtig gute Stimmung mit.

Dass während der ersten Stunde dann zufällig auch noch Happy Hour war- das Bier kostete in der Zeit nur die Hälfte an der Bar- tat sein übriges.

Schließlich war es dann auch Zeit die erste Band auf der Bühne zu begrüßen. Der Abend wurde von den südthüringer Jungs von Totalausfall eröffnet, die direkt eindrucksvoll zeigten, in welche Richtung der Abend gehen sollte. Krachender Sound von der Bühne und das Publikum, wenn auch noch nicht ganz vollzählig, sorgte für ordentlich Stimmung auf dem Platz. Bereits während der ersten Songs wurde schon das Tanzbein geschwungen. Besser hätte man den Abend nicht beginnen können.
Nach kurzer Pause gab sich die, so wie ich glaube, dienstälteste Band an dem Abend die Ehre: die Durstigen Nachbarn feuerten ihr Programm aus krachenden Songs ab und sorgten auch in den Pausen zwischen für einige Lacher. Ja beim Oi! steckt halt immer noch auch ein bisschen Punk mit drin und das haben die Jungs ziemlich offensichtlich zur Schau gestellt. Während des Auftritts gab es allerdings auch die ersten Verluste zu beklagen: der Bräutigam, welcher hier seinen Junggesellenabschied zelebrierte, brach sich beim Pogo die Schulter und sorgte somit für ein jähes Ende seiner Feier. Autsch! Einige der Truppe blieben trotzdem noch vor Ort und feierten weiter. An dieser Stelle noch mal gute Besserung an den armen Kerl und alles Gute für die Zukunft im Knast der Ehe.
Weitere Eskapaden blieben zum Glück erst einmal aus und so ging wieder nach kurzer Umbaupause mit Unbelehrt weiter. Die Stimmung weiter oben auf, alles lief wie am Schnürchen.
Die nächste Band sorgte meiner Meinung nach für das bisherige Highlight des Abends: Chaos Messerschmitt, die Band mit der weitesten Anreise, sorgten für ordentlich Abriss auf der Bühne. Die Mukke war fett, die Leute waren am abgehen und allgemein war es einfach nur ein Riesenspaß. Genau so hatte ich mir das vorgestellt!
Doch das ganze sollte noch getoppt werden. Im Anschluss spielte mit Haymaker der Headliner des Abends. Kann man Abriss noch toppen? Ja, das geht! Diese Power auf der Bühne, welche die drei Jungs immer wieder an den Tag legen, hab ich bisher nur selten erlebt. Einmal losgelegt gibt es kein Halten mehr und alles ist am eskalieren - hammerhart! Nach diesem grandiosen Auftritt, gab es für das Publikum eine kleine Verschnaufpause.
Das nachfolgende Duo ist zwar einmalig aber nicht dazu gedacht, die Leute ins Schwitzen zu bringen- außer vor Lachen. Kiedi und Flo, alias Niveau ist keine Hautcreme, betraten die Bühne und machten mit ihrer lustigen Show – zwei Gitarren und Cover vieler ikonischer Songs- trotz der bereits fortgeschrittenen Stunde ordentlich Stimmung. Viele Besucher hatten sich zwar schon zurück gezogen, aber diejenigen, die noch vor der Bühne waren, hatten definitiv Spaß. 

Dann folgte eine gezwungenermaßen längere Umbaupause und leider waren da auch schon geschätzt 95% der Besucher verschwunden. Die Hartnäckigen, die aber noch weiter ausharrten, sollten mit der letzten Band noch einmal richtig was geboten kriegen: Lexy Hard, eine relativ junge Band aus dem Gegend, setzten selbst zu sehr später Stunde und mit wenig Publikum noch einmal ein richtiges Ausrufezeichen. Sie spielten ein breites Spektrum an Coversongs von allem, was rockt. Und das auch absolut überzeugend! Das war ein wirklich gelungener Schlusspunkt für eine absolut geile Veranstaltung!

Am Ende, nachdem alles heruntergefahren, ausgeschaltet und gesichert wurde, versammelte sich das Team noch für ein paar letzte Absacker, bevor dann wirklich Feierabend gemacht wurde. Es muss so um halb fünf rum gewesen sein.

Ausschlafen war natürlich wieder nicht drin, denn gegen 09:00 Uhr standen wir schon wieder auf der Matte, um beim Abbau und Aufräumen zu helfen. Ich hatte nur leider nicht besonders viel Zeit, denn ich musste das von Morgenrot geliehene Equipment zurückbringen. Die Band spielte nämlich am Sonntag in Neuhaus am Rennweg beim Frühlingsfest und brauchte ihre Technik. Diesen Gig hab ich mir natürlich auch noch mitgenommen.

Ich möchte mich hier noch einmal bei dem Team der Assi und Charmant Rocknacht bedanken, dass auch ich ein Teil der Veranstaltung sein durfte.
Und vor allem Danke, dass ich seit dem Wochenende nun auch offiziell ein Teil eures Teams sein darf. Ich freue mich darauf, euch in der Zukunft weiter unterstützen zu dürfen.
Des weiteren gilt mein Dank den Jungs vom Licht und Ton, mit denen ich den Abend mehr oder weniger im FOH Zelt verbracht habe. Die Zusammenarbeit mit euch war echt hervorragend (ich hoffe ihr empfandet das auch so) und ich hoffe dass wir uns in dieser Konstellation vielleicht irgendwann wieder treffen und zusammen arbeiten.
Danke an die Bands, dass ihr die Bühne nach allen Regeln der Kunst zum Beben gebracht habt.
Zu guter Letzt geht mein Dank, und da spreche ich jetzt auch im Namen des Veranstaltungsteams, an das überragende Publikum. Ihr habt eindrucksvoll bewiesen, dass es richtig war, wie wir die Veranstaltung durchgezogen haben.

Vor allem dürfte auch das Kinderhospitz dankbar sein, dass ihr und wir alle auf dem Konzert ward. Denn schließlich geht jeder Euro, der  gespendet wurde direkt hier hin, das heißt, mit all dem Geld, was ihr beim Eintritt oder auch an der Bar gelassen habt, habt ihr das Ganze unterstützt.

Somit bleibt nur noch eines zu sagen:

wir sehen uns im nächstes Jahr bei der Assi und Charmant Rocknacht Nummero 4 wieder!

Alex
AGF-RADIO