Erstellt von Perli am 21.06.2023

Basaltbeben am 17.06.2023 in Völkershausen

Vergangenes Wochenende haben wir den für uns kleinen, aber feinen Festivalsommer gestartet. Und dazu bot sich das im wunderschönen Thüringen statt findendende Basaltbeben am besten an. Ich habe mich bereits einige Monate im voraus mit diesem Festival beschäftigt, welches in diesem Jahr schon in die zweite Runde geht. Und ich hoffe wirklich inständig, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist, denn direkt vorneweg: Ich will genau dieses Festival unbedingt noch einmal erleben.
So herzlich, so gemütlich, so freundlich und so vertraut wurde ich noch nie persönlich auf einem Festival empfangen. Hinter diesem Event steht der Basaltbeben e.V., aktuell aus 13 unheimlich tollen Menschen bestehend. Und was die auf die Beine gestellt haben, dass kann ich kaum in Worte fassen. Es war wirklich ein Traum. Wir waren Gäste und wurden auch jede einzelne Minute so behandelt, von jedem einzelnen Mitglied und dafür danken wir von ganzen Herzen. Es war direkt, als würde man sich bereits Jahre kennen - du kommst als Gast und gehst als Freund.

 

Samstag morgen sind wir, der eine mehr, die andere weniger fit, mit der Mission den Bäcker und die Fleischerei aufzusuchen, aus unserem Zelt gestolpert. An dieser Stelle auch nochmals größten Dank an Christian für diesen Tipp. Das Gehacktes, wie wir Thüringer es nennen, ist echt super gewesen und hat mir zurück in den Tag geholfen: Wundermedizin!
Zurück auf dem Zeltplatz, wurden wir schon von der lieben Theresa, einer Freundin aus dem Team von Vollgas Richtung Rock, erwartet – mit einem Besen in der Hand, den wir instand unterschreiben durften (genauso wie alle anderen Besucher des Zeltplatzes) → dazu aber später mehr. Neben dem Besen ging auch ein kleines Sparschwein herum, selbstverständlich für den guten Zweck – für den Kindergarten „Kinderland“ in Völkershausen. Wie kann eine Erzieherin da schon `nein´ sagen. Bereitwillig schmiss Knoxi, ebenso wie viele, viele andere auch, einen Geldschein hinein und wir hoffen sehr, dass da ordentlich was bei rum gekommen ist.

Wir waren am Einlass direkt die ersten und haben uns selbstverständlich direkt ein schattiges Plätzchen gesucht. Was was das für ein Kaiserwetter, ein großes Danke an den Wettergott!

Nach vielen tollen Gesprächen, einem kleinen Shoppingausflug beim Merch und nachdem neue Freundschaften geschlossen wurden, begann es pünktlich um 15:00 Uhr mit der ersten – einer Thüringer Band. Einheit 13 kannte ich tatsächlich auch noch von “früher“. Die Jungs um Frontmann Stefan sind, nach eigener Aussage, eine Band zum anfassen. Und das war auch nicht übertrieben, denn wie ganz normale Gäste tummelten sie sich den ganzen Tag in der Meute aller anderen herum. Dafür, dass sie die ersten waren, haben sie dennoch richtig gut Stimmung gemacht. Der Hitze und der noch frühen Uhrzeit zum Trotze, legten sie einen souveränen Auftritt hin. Vor allem im Ohr geblieben sind mir die Songs „Bernd“, „Schlampe“ (an dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass die Jungs mit ihrer Musik Kunst betreiben und niemanden beleidigen wollen) und „Einmal“. Als Zugabe gab es „Was keinem gefällt“, welches, wenn ich mich noch recht erinnere, auch der Name des nächsten Albums sein wird. Wirklich coole Jungs, die einen tollen Festivalauftakt gegeben haben.

Als nächstes gaben sich Leidbild die Ehre. Und dafür, dass sie direkt die zweite Band waren, haben sie aber mal sowas von Vollgas gegeben. Für mich absolut gar keine Frage, dass man da in der ersten Reihe stehen muss! Mega Entertainment auf aller höchstem Niveau! Ob Verkleidungen, Polonaise, Schunkeln oder Gastsänger, hier wurde das komplette Programm aufgefahren und der Plan hat ja mal sowas von funktioniert! Was für eine mega Party am Nachmittag. Spätestens jetzt war auch ich endlich wieder wach und fit und habe mir dann doch mal ein Getränk genehmigt. Direkt nach dem Intro bei „Liebe, Leidbild, Leidenschaft“ hat die Menge getobt, die Stimmung war perfekt! „Frankfurt am Main“ mit der besagten Polonaise war ein absoluter Erfolg und selbstverständlich durften auch „Deutschrock, weil“ und „Weil du so schön bist“ nicht fehlen. Es war einfach ein perfekter Gig und als Zugabe gab es, was niemals, nie, nie fehlen darf: „Rock´n´Roll ist international“. Ich persönlich mag diese Band einfach tierisch und war traurig, dass es schon wieder vorbei war.
Aber jetzt, wo die Meute langsam in Schwung kam, gaben sich Chaos Messerschmitt aus Österreich die Ehre, die wie immer mit ihrem Fanclub im Schlepptau anreisten. Mal abgesehen von den “älteren Herren mit den coolen Frisuren“ (bitte betrachtet das mit einem Schmunzeln), erkennt man auch, wer auf der Bühne steht, wenn man die Fans mit ihren Hüten betrachtet. Das hat sowas von Wiedererkennungswert, das muss man erstmal so schaffen. Songs, die für mich hier nicht fehlen dürfen, sind „Am Arsch vorbei“ (einfach ultra einprägsam) und „Chaos Messerschmitt“ mit diesem Fahnenmeer, welches ich mir tatsächlich jedes Mal gerne ansehe.

Was wohl auf keinen Fall auf einem Festival fehlen darf, sind King Kongs Deoroller - wobei ich dieses Mal tatsächlich gestehen muss: ich war schlicht und ergreifend zu nüchtern, wie konnte das nur passieren?! Kiedi mit seiner Meute stehen für Gute- Laune- Songs und mitgrölen. Jedenfalls habe ich das sonst immer so mit einem entsprechenden Pegel getan. Dieses Mal habe ich mich einfach mal berieseln und vor allem belustigen lassen. Kostümiert, wie immer, standen sie auf der Bühne und haben alles gegeben. Auch hier gab es eine Polonaise, angeführt von drei jungen Mädels (ich hoffe sehr, es gab da mal ein ernsthaftes Elterngespräch, denn die Texte waren ja nun weiß Gott nicht für dieses Alter gemacht, und doch konnten sie jeden Song mitsingen). Eine bunte Mischung aus beiden Alben kam zum Besten, unter anderem „Zu alt für Rock´n´Roll“, zu dem ich dieses Mal mehr als nur zustimmend genickt habe, „Immer nur Ficken“ und „Fraggles“. Die Laune des Publikums steigerte sich schließlich von Band zu Band immer weiter.

Es folgten dann Schlussakkord - eine Band die neben Einheit 13 die kürzeste Anreise hatte (Jena). Auch diese Musiker kenne ich schon einige Jahre, damals sogar noch unter anderem Namen, und daher war ich hier auch schon entsprechend oft vor der Bühne. Doch diesmal war ich völlig geschockt: da fiel es denen doch ernsthaft ein, meinen Lieblingssong „Mit Flammen in den Augen“ direkt als ersten Song zu spielen!!! Na was ist denn hier los?! Ich weiß bis heute nicht, was ich dazu sagen soll, außer `Sauerei´! Aber mal ernsthaft - Schlussakkord haben zu einer durchaus guten Spielzeit am Abend ihr Können unter Beweis gestellt und gaben eine Mischung aus der Zeitgeschichte der Band zum Besten. Wir durften uns u.a. über die Songs „Kinder dieser Band“, „Spieler oder Bauer“ und „Siehst du die Sonne“ freuen. Andreas, mein Guter, das macht einen Schnaps beim nächsten Mal, sonst komm ich nie wieder.

Statt der nächsten Band kam nun der gesamte Verein vom Basaltbeben auf die Bühne und bedankte sich bei allen Besuchern, Helfern, Bands, und und und... Dieser Applaus ging durchaus einige Minuten und man merkte, wie stolz alle auf dieses kleine, aber feine Festival waren und sind. Aber eigentlich sind es ja wir, die zu Danken haben! Danke für diesen Wahnsinn!!!

Anschließend kam mein persönliches Highlight an die Reihe: Eizbrand! Und auch hier war ich natürlich in der ersten Reihe vorzufinden. Das Intro erklang und meine Nerven waren zum zerreißen gespannt. 60 Minuten pure Achterbahnfahrt der Gefühle. Von Lied zu Lied ging meine Stimme immer weiter flöten. Während „Wann kommt die Zeit“ dachte ich einfach kurz, ich müsste sterben, aber das kommt eben davon, wenn man sich zum Refrain einhakt und komplett durch hüpft und selbstverständlich dazu singt - das komplette Lied über - da kann einem schonmal die Luft wegbleiben. Was natürlich auch nicht unerwähnt bleiben darf, ist die Livepremiere zu „Feuer“, die mega, mega cool war. Ruwen kam mit Flammenwerfer und in seinem Kostüm auf die Bühne - was für ein Auftritt! Das war eine würdige Premiere und ganz, ganz großes Kino. Nun zu einem weiteren Highlight des Abends: Theresa und ihr Besen. Wer vielleicht das Interview von Knoxi zum Basaltbeben gehört hat, der hat definitiv gehört wie Christian und Peter öffentlich im Radio eine Herausforderung an den EBSC ausgesprochen haben: mehr Konfetti und Besen waren gefordert... und das lässt sich ein anständiger Fanclub doch nicht zweimal sagen. Nun bat Ruwen also Theresa auf die Bühne, die dort ihren Besen bekam und Christian und Peter ebenfalls dazu holte. Dann wurde eben dieser Besen feierlich übergeben und jeder konnte erahnen, was folgte... Ich war schon so, so oft bei dieser Band, aber was dieses Mal da abging, war schon ganz große Meisterklasse. Heilige scheiße. Ich konnte danach mein Bier tatsächlich vergessen, denn da war soviel „Konfetti“ drin – der absolute Hammer. An diesen Festivalmoment werde ich jetzt wohl ewig denken. Nach dem eigentlich letzten Song „Lasst uns Geschichte schreiben“ schaute Ruwen noch auf seine imaginäre Uhr und leitete mit einem lauten „EYYY, wieviel Uhr is dat?“ den wirklich letzten Song, und damit die zweite Livepremiere, nämlich von „Irgendwo auf der Welt“, ein. Das Publikum stimmte sofort auf seine Frage ein und auch das war einfach wie immer grandios. Ich liebe es so!

Zu mittlerweile wirklich recht späten Stunde kam nun endlich der Headliner des Abends dran. Es wurde Zeit für Willkuer. 90 Minuten für die Newcomer, die mit ihren beiden Alben alle absolut umgehauen haben. Diese Band ging und geht einfach durch die Decke und war damit durchaus berechtigt, sich eben als Headliner präsentieren zu dürfen. Und gleich zu Beginn haben sie das Publikum zum mitmachen motiviert: alle durften erstmal in die Hocke gehen. Eine richtig gute Mischung von beiden Alben wurde in die 1,5 Stunden verpackt. Am belustigsten saß ich bei „Für immer ist ne lange Zeit“ da und flötete meinem Knoxi grinsend den Refrain in die Ohren. Immer wieder sah man dann noch Kiedi sich an die Bühne mogeln, der offensichtlich die Band abfüllen wollte.
Ich glaube die haben aus ihm einen Fanboy gemacht, und das soll keineswegs bösartig gemeint sein. Man munkelt auch, ob es wirklich zum gemeinsamen Duschen gekommen ist, aber das wird wohl für immer ihr kleines Geheimnis bleiben. ;-) Selbstverständlich durften Lieder wie „Das wird groß“, „Willkuer“ und „Bevor hier alles hochgeht“ nicht fehlen. Ich muss leider gestehen, dass ich nicht bis zum Schluss durchgehalten habe, weil ja auch der Abend zuvor so unsagbar lang war. Wir waren einfach alle etwas fertig. Auf dem Weg zum Zelt konnten wir uns allerdings noch alle Lieder anhören, denn die Anlage der Bühne konnte sich echt sehen lassen. Sie beschallte fleißig das Dorf und so haben wir auch quasi nichts verpasst.

Jetzt hat mir natürlich eine Band gefehlt - Niveau ist keine Hautcreme. Aber durch die ganzen Verzögerungen in den Umbaupausen und da jede Band noch eine Zugabe gespielt hat, war es nun schon gegen 1:30 Uhr als Flo und Kiedi anfingen...

Gewissermaßen haben mich die beiden also ins Bett gebracht. Und da ich die Kombi schon einige Male gesehen habe und weiß, dass eine richtig coole Mischung an Songs quer durch das Gemüsebeet kommt, konnte ich es auch verkraften, dass ich sie nur noch ein bisschen gehört, statt gesehen habe, bevor ich friedlich einschlief und von diesem genialen Abend geträumt habe.


Fazit:

Wo fang ich an, wo hör ich auf?!

Zuerst einmal möchte ich mich bei dem Basaltbeben e.V. für dieses fantastische Wochenende bedanken. Ohne euch würde es dieses tolle Event nicht geben und ihr habt da wirklich etwas ganz, ganz tolles auf die Beine gestellt. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass dieses Festival weiter bestehen bleibt. Ich möchte wieder kommen!

Ein besonderer Dank geht an den ersten und zweiten Vorstand: Peter und Christian - vielen Dank nochmal für die Einladung und vor allem für das entgegengebrachte Vertrauen und die wirklich tolle Zusammenarbeit!

Danke an Lisa, für das Freitag Nacht die Treppe runter bringen, du bist wirklich ein Engel, ich hoffe deinem Knie geht es wieder besser.

Und ein fettes Danke an euer gesamtes Team für die Gastfreundschaft, die tollen Unterhaltungen und alles, wofür man sich bedanken kann, was ich jetzt natürlich grade alles wieder vergesse.

Ich danke allen, die an diesem Festival mitgewirkt haben, sämtliche Vereine, die an allen Ecken und Enden mitgeholfen haben, die Ton- und Lichttechnik, die Securitys, die Feuerwehr und und und...!

Danke an alle Bands, die diesen Abend so toll gemacht haben: Einheit 13, Leidbild, Chaos Messerschmitt, King Kongs Deoroller,

Schlussakkord, Eizbrand, Willkuer und Niveau ist keine Hautcreme.

Außerdem möchte ich mich bei allen Besuchern bedanken, das war grandios. Hättet ihr das Festival nicht so gut besucht, wäre es nicht das selbe gewesen.

Ich möchte noch erwähnen, dass Eizbrand und Willkuer angekündigt haben, jeweils auch einen Hunderter für das Kinderland in die Dose zu stecken, was eine wirklich verdammt tolle Sache ist und den ganzen Applaus für diese Aktionen auch absolut wert war!

Was auch nicht unter den Tisch fallen sollte war das Essen. Verdammt nochmal, ich habe noch nie auf einem Festival so derbe leckeres Essen gegessen. Ich könnte mich immer noch reinlegen und bin mir nicht sicher, wie viele Bratwürste ich dieses Wochenende verdrückt habe. Und die Pommes erst, mega knusprig. Herrje ich kriege Hunger...

Es war einfach ein absolut perfekter Festivalauftakt für mich. Das wird so schnell wohl nicht nochmal vorkommen. Es war einfach ein Traum!

 

Vielen Dank für diesen wunderbar gelungenen Abend!
Vanny

AGF- RADIO