Ex-Plizit sind wieder da – und ENDLICH haben sie auch wieder ein ganzes Album im Gepäck! Ganze zehn Jahre ist es her, dass die Männer um Frontmann Dirk ihr letztes Album veröffentlicht haben... Wahnsinn... Da kann man schon echt von Glück reden, dass in der Zwischenzeit wenigstens zwei EPs raus kamen.
2015 war das Domina und 2019 Totale Eskalation.
Doch jetzt, nach den nur kleinen Appetithäppchen, gibt es wieder die volle Albumpower - gut Ding muss eben Weile haben...
 

Es erwartet euch mit Eure Angst eine geschmeidige Mischung aus Rock und Metal. Zwölf Songs, die es in sich haben. Und wer die Band bereits kennt, der weiß vermutlich, was ich damit meine.

Gute Texte gepaart mit melodischer Power machen dieses Album aus. Ich persönlich freue mich tierisch, dass ich vorab in dieses Album rein hören durfte und kann euch daher jetzt schon flüstern: Sichert euch nicht nur diese neue Scheibe zum 25.November, sondern auch unbedingt ein Ticket für die Releaseparty in Brühl (Mannheim). Diese wird gleichzeitig mit ihrem diesjährigen Jahresabschluss zelebriert und darf auf eurer To-Do-Liste nicht fehlen.
 

Bandbesetzung:
Gesang – Dirk Jeblick
Gitarre – Stefan Baus
Gitarre – Björn Stricker
Bass – Necmi Kuyucu
Schlagzeug - Sebastian Alt

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Tracklist:

1. Ein Hit

2. Eure Angst

3. Wilde Gezeiten

4. Aus und vorbei

5. Hänschen Klein

6. Für Euch

7. SBBS

8. Hauch von Sünde

9. Schatten

10. Töte mich

11. Gebrannte Narben

12. Für dich

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Auf die Plätze, fertig, los!...

Das Album startet, wie ich es erhofft habe, mit richtig lauten Klängen, so wie es für mich definitiv sein sollte. Mitsingpassagen – check!
„Ein Hit“ reißt dich direkt mit, ohne dass es dich höflich zum Tanz gebeten hat. Ex-Plizit stellen sich vor und jeder weiß direkt, was er von diesem Album zu erwarten hat. Für mich waren direkt die ersten Worte eine Umschmeichelung für die Ohren, denn Dirks Stimme ist mir durchaus absolut vertraut und so gar nicht fremd. Von daher habe ich mich hier direkt zu Beginn wohl gefühlt.

 

Kommen wir zum Titeltrack und Namensgeber des Albums - „Eure Angst“. Am Anfang werden meine Ohren mit so einer wunder, wunder, wunderschönen Bassspur umschmeichelt, dass ich Herzchen in die Augen bekomme und eine Gänsepelle auf Arme und Nacken... Was klingt das toll. Mich hat die Nummer jetzt schon überzeugt – was zum Teufel will ich mehr?! Der Song kam aktuell ganz frisch als Single raus und ihr könnt ihn euch dementsprechend auch schon reinziehen und euch selbst ein Bild machen.

 

„...Bin durch Stürme getrieben, durchs Feuer gerannt, mit dem Herzen gehasst, die Finger verbrannt,
habe Liebe geliebt und sie sterben gesehen, oft mich gefragt: welchen Weg soll ich noch gehen?...“

Alleine diese Zeilen direkt zu Beginn haben mich sofort gecatcht und festgehalten. Der Moment, wenn dich direkt die ersten Worte schon einlullen. „Wilde Gezeiten“ – ein Lied, welches ein textliches Komplettpaket abliefert und sich v.a. auch im Zwischenspiel musikalisch in deinem Gehörgang festkrallt.

 

Weiter geht’s mit „Aus und vorbei“, welches bei mir v.a. im Refrain bei eben diesen Worten im Gedächtnis bleibt. Songs, die mit drei Worten die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, finde ich gut. Manchmal braucht es eben nicht viel, um so etwas auszulösen. Die Band hat das ganz offensichtlich immer noch drauf. Ich bin jetzt schon gespannt, wie ihr das empfindet.

 

Als nächstes kommt der Song, den ich beim Schreiben wahrscheinlich am häufigsten angehört habe – über Wochen hinweg, zugegeben. Und die ersten Worte, die ich über dieses Lied überhaupt ausgesprochen haben waren „WHAT THE F**K?!“...
Es handelt sich um „Hänschen Klein“ – bei dem ich mir auch absolut nichts schlimmes gedacht habe: „Oh – musikalisch ruhig - eine Akustikversion des Kinderliedes“ …  Ach Leute, was soll ich sagen... Wer die Jungs kennt, der weiß doch jetzt schon, dass es nicht so kommt, wie vermutet... Ich sag's also gleich: der Text ist nichts für Kinderohren!

 

Nachdem anschließend gleich zu Beginn erneut meine Ohren mit tiefen Tönen umschmeichelt werden, fühle ich mich zum Song wieder sofort hingezogen. „Für euch“ ist ein Liebeslied an alle Wegbegleiter und Freunde. Jedem Fan und Freund dieser Band werden diese Zeilen runtergehen, wie ÖL. Außerdem ist es auch musikalisch wieder ein Volltreffer, ein Solo, welches selbst mich anspricht und ich würde mich sehr freuen, diesen Song eventuell immer zum Abschluss eines Konzertes zu hören. Ich jedenfalls fände es passend.

 

„SBBS“ ist ganz außergewöhnlich: ein Zwischenspiel!!!!! Mit anderen Worten, ein rein musikalischer Titel – eine Instrumentalversion. Wäre auch überall perfekt als Opener geeignet und haut dir einfach in die Fresse. Manchmal braucht es eben keine Worte. Das Stück ist einfach ein Hammer – hart, brachial, geil! Mein kleines Metalherz lässt es höher schlagen!

 

„Hauch von Sünde“  ist dann wieder ein Song in Ex-Pliziter Manier. Und worum es hier geht, ist nicht allzu schwer zu erraten.

„...Ein Hauch von Sünde, der uns hier umgibt. Fallen in die Tiefe, wo es keinen, keinen Halt mehr gibt....“

Musikalisch gefällt er mir persönlich von Anfang bis Ende sehr, sehr gut. Schnell, laut, explizit! Für mich braucht es nicht mehr.

 

Der nächste Track schubst dich erst einmal fein in den Pogo hinein. Alternativ kann man auch ganz einfach seine Frisur durch eventuell hartnäckiges Kopfschütteln zerstören. Jeder so, wie ihm beliebt, ich selbst bin eher der Typ für's Frisur zerstören. „Schatten“ ist definitiv in die Abteilung Metal einzuordnen. Auch wenn es einige sehr ruhige Passagen gibt. Ein auf und ab der Gefühle, wie es durchaus auch mal auf ein Album gehört.

 

Was erwartet einen wohl bei „Töte mich“? Ich persönlich finde ja, dass alleine der Titel viel Freiraum für Interpretationsmöglichkeiten offen lässt. In mitten des Songs wird eine Nachrichtenstimme eingespielt. Aber wer will schon von einem Review komplett gespoilert werden?! Daher lasse ich das einfach mal so stehen und lasse euch ebenso den Spaß, dieses Album rauf und runter zu hören.

 

Der vorletzte Song – „Gebrannte Narben“ – ist alleine von Namen her ein durchaus dieser Band zuzuordnender Titel. So ging es mir sowohl beim lesen, als auch beim hören. Mir bleibt er v.a. wegen des Refrains im Kopf und dabei kann ich nicht mal genau sagen, warum er mein Ohrwurm des Albums geworden ist. Gegen Ende nochmal so einen Knaller zu setzen ist ja auch gar nicht verwerflich.

 

Das Ende bildet „Für dich“. Und die Nummer ist so ganz anders als der Rest vom neuen Album, finde ich. Sie ist ruhig, aber auch kraftvoll. Für mich hat es den Eindruck, als würde Dirk diesen Song herausschreien. Perfekt zum Abschluss dieses Werks bekomme ich (nochmal) eine Gänsehaut über meinen Körper, was diese Nummer für mich tatsächlich zum perfektesten Song des Albums macht.
Es handelt sich um einen Lovesong, keinesfalls schlecht, sondern durchaus besonders. Und vielleicht ist dieser Song eben auch Eure Angst...

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Fazit:

Okay, ganz offen: ich habe eine gefühlte Ewigkeit für dieses Review gebraucht. Ich habe die Songs wochenlang angehört und wusste nie, etwas dazu zu schreiben. Mittlerweile kann ich die Texte auswendig und dabei habe ich mich ewig lang gefragt, ob ich einzelne Lieder gut, oder schlecht finde.
Alleine „Hänschen Klein“ hat mir einiges an Nerven abverlangt... eine Achterbahn der Gefühle.
 

Am Ende habe ich es aber doch irgendwie geschafft und kann ehrlich behaupten: mir gefällt dieses Album gut! Es enthält alles bunt durcheinander gemixt und jeder klassische Themenbereich wird mal angeteasert und durchgenommen. Musikalisch echt klasse: laute Gitarren, fette Drums, meeeeeega Basslinien... und dazu Dirks absolut unverkennbare, markante Stimme.
 

Meinen klaren Lieblingssong habe ich mit „Wilde Gezeiten“ gefunden.

 

Ich glaube, ich habe Ex-Plizit jetzt seit vier oder fünf Jahren nicht mehr live gesehen und nach der langen Zeit freue ich mich auch richtig auf die neuen Songs!

 

Explizite Musik mit expliziter Lyrik –
hier ist der Name eben Programm!
Vanny
AGF- RADIO