Erstellt von Perli am 09.01.2024

Neujahrsabiss - Wenn gute Vorsätze sterben am 06.01.2024 in der Harley Garage Wallau

Heiliger Strohsack, so fängt das Jahr ja verdammt gut an. Unsere Freunde von Leidbild haben wieder zum Neujahresabriss gerufen und die Leute sind fleißig aufgeschlagen. Für uns ging es also nach Wallau – irgendwo zwischen Frankfurt und Wiesbaden, wo wir überpünktlich in der Harley Garage ankamen. Der erste Gang ging selbstverständlich wie gewohnt an die Theke, die Preise hier waren absolut in Ordnung.

Nachdem endlich alle Freunde und Bekannte begrüßt wurden, folgte ein Shoppingausflug an den Merch – für jeden von uns gab es ein neues Shirt und eine Vinyl. Dann wurde es langsam Zeit für Musik.

Fräulein Tonspur, die an diesem Abend leider krankheitsbedingt ausfielen, wurden von Gardians Gate, aus dem Raum Limburg stammend, vertreten. Für uns war diese Band bis dato noch völlig unbekannt. Sie zelebrieren englischen Metal, also eine absolut akzeptable Abwechslung. Mit ihren eigenen Songs waren sie auf jeden Fall ein würdiger Auftakt für diesen Abend. Im Ohr geblieben ist mir tatsächlich direkt der erste Song „Bloody Tears“ und selbstverständlich auch die Coverversion von „Fight for your right“, die nicht nur nur meine Stimmung erheiterte. Auch allen anderen muss es so ergangen sein, denn es wurde voller und wärmer vor der Bühne.

Bei Rockwasser konnte es uns auch nicht mehr am Tisch halten und der Abriss konnte so richtig beginnen. Passender Weise startete die Band in gewohnter Manier mit „Ein Tag für uns“, der für mich perfekte Opener. Alles in allem war es grundsätzlich wieder eine extrem tolle Mischung aus den letzten drei Alben. Für mich eine der größten Überraschungen war, dass ich „Durchs Feuer“ genießen durfte und zwar mit einer gehörigen, über den ganzen Körper durchzogenen Gänsehaut. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich dieses Lied das letzte Mal live gehört habe. Wenn mich mein Gedächtnis nicht völlig veräppelt, haben bei dem Song auch alle ihre Feuerzeuge und/ oder Handylichter herausgeholt. Mein Herz fing schneller zu schlagen, als die Jungs „Sekunden“ ankündigten - das Lied von Knoxi und mir. Meine Frisur zerstörte ich dann endgültig bei „Welt bewegen“ direkt hinterher. Auch spanisch kann man bei Rockwasser mitsingen – einfach „Viva Barca“ auswendig lernen und man macht einen echt souveränen Eindruck – wenn auch mit einem Augenzwinkern betrachtet. Nach einigen weiteren Tanzliedern fand das Set mit „Auf diesen Moment“ seinen Ausklang – der perfekte Abschluss.

Wer jetzt noch nicht warm und in der passenden Abrissstimmung war, dem war auch nicht mehr zu helfen. Es wurde Zeit für den Headliner des Abends: die Gastgeber Leidbild hatten also leichtes Spiel und haben nicht lang gefackelt. Das Intro erklang und sie rissen mit „Liebe, Leidbild, Leidenschaft“ einfach mal direkt zu Beginn die Bühne ab. Dazu gab es einen fließenden Übergang zu „Nicht mehr cool genug“ - gelernt ist gelernt. Da die Stimmung nun ordentlich am kochen war, wurden wir offiziell von Chriss begrüßt. Als Jahresauftakt musste dieser Abend auch standesgemäß zelebriert werden, was sich das Publikum nicht zweimal sagen ließ. Wer die Jungs kennt, der weiß, was zum Song „Frankfurt am Main“ passiert: Eni platzierte sich mit der Leidbild-Fahne auf den Schultern von Vinz und das Publikum hängt sich in einer Polonaise an die beiden dran und feiert dieses Lied und natürlich die Band, während diese auf der Bühne alles gaben. Dass die Location aber aus all ihren Nähten platze und sich kaum einer mehr bewegen konnte, verkomplizierte die Geschichte allerdings. Aber auch das sollte der Stimmung absolut keinen Abbruch tun. Nach weiteren Songs wurde es noch wärmer in dem Schuppen, wobei ich nicht sicher war, ob das überhaupt noch möglich war. Bei „Lebensmelodie“ wurden die Knicklichter heraus geholt und passend zu „Übermut und Alkohol“ gab es einen lebensmüden Crowdsurfer, der auf die Bühne kam und einfach mal ins nichts gesprungen ist. Bei einem zweiten Versuch hat es dann aber immerhin funktioniert. Irgendwann gab es dann mal ein laaaaaanges Drumsolo von Steffen, der Grund dafür → eine kleine Umbaupause. An der Seite der Bühne wartete Niko, ehemaliger Gitarrist, der sich für die Songs „Richtung Himmel“ und „Für immer verbunden“ die Ehre gab und Christo für einige Momente ablöste. Für die nächste Umbaupause nutzten die engsten Fans und die Crew die Gunst der Stunde und verkündeten eine sehr freudige Nachricht: die Gründung von Einer von euch e.V. ist nun in trockenen Tüchern, worauf natürlich auch der gleichnamige Song nicht fehlen durfte. Den Abschluss machten dann „Weil du so schön bist“, wo das Publikum sich nochmal schön gesanglich verausgaben konnte, „Ich bleibe wie ich bin“ und – was natürlich niemals nie fehlen darf - „Rock´n´Roll ist international“, zu dem Timo Hofmann, einer der beiden Veranstalter der G.O.N.D. mit auf die Bühne geholt wurde. Eine wirklich absolut fantastischer Konzertabends.

Es gab dann aber tatsächlich noch einen Aftershow-Act: vor der Bühne saß Solokünstler Marcel Häringer, dem einen oder anderen vielleicht auch von Neurotox bekannt, mit einer Gitarre und gab alle möglichen Deutschrockcover zum besten. Jogi von Rockwasser durfte mitsingen und auch Hansi von JEANLUC kam dazu und improvisierte anständig mit. Dabei entstanden richtig geniale Duette.


Mein Fazit:

Das erste Konzert im neuen Jahr und was soll ich sagen: das war hoch gestapelt, Leute. Ein richtig fetter Abend – ein Neujahrsabriss wie er im Buche steht. Das hat sich gewaschen. Wenn 2024 schon so beginnt, wo soll das noch hingehen?! Ich freue mich auf alles, was kommt!
Als erstes möchte ich mich bei der Harley Garage Wallau bedanken, schnuckelige kleine Location, die uns diesen Abend überhaupt erst möglich gemacht haben.

Danke an Guardians Gate fürs Einspringen und Anheizen!

Danke an Rockwasser für mein erstes persönliches Highlight im Jahr 2024!

Danke an Leidbild für diesen absolut genialen Neujahrsabriss, das war ein so unglaublich schöner Abend!

Danke auch an Marcel für die unglaublich coole Abschlusssession – du rockst!

Meine guten Vorsätze sind Samstag auf jeden Fall gestorben, das hat mir mein Kopf am nächsten Morgen jedenfalls mitgeteilt – Auftrag ausgeführt!

 

Der Abriss war erfolgreich,
aber die Harley Garage haben wir stehen gelassen...

Vanny
AGF- RADIO