Erstellt von Perli am 14.02.2024
Willkuer - Keiner von euch Tour am 09. & 10. 02.2024 in Nürnberg und Dresden
Nicht jeder Konzertbericht ist gleich, wäre ja auch ganz schön langweilig... Und so haben wir dieses Mal Arbeitsteilung gemacht, da die Konzertabende direkt hintereinander lagen.
Am vergangenen Freitag ging es für Knoxi und Vanny nach Nürnberg in den Hirsch, während es Alex am Samstag nach Dresden in die Reithalle Straße E gezogen hat. Wir spielen uns jetzt also einfach gegenseitig die Bälle zu.
Vorband an beiden Abenden waren unsere Freunde von Existent. Was habe ich (Vanny) mich unglaublich auf dieses Konzert gefreut, es war tatsächlich mein erstes Mal mit den Hamburgern. Das Intro erklang und einer nach dem anderen kam auf die Bühne. Leider fehlte aber Bassist Jonas, der krank war. An dieser Stelle gute Besserung von uns. Als die Jungs oben standen ging es los mit „Kartenhaus“. Tanzen, singen, Bierchen trinken – ich liebe Konzerte. Und ich muss einfach vorweg spoilern: es waren einfach nur Kracher auf der Setlist! Es folgten „Panik“, „Scheiß Ideologien“, „Alles brennt“ und „Im freien Fall“.
Mittlerweile war es einfach schweinewarm und die Stimmung bereits da, wo sie sein sollte. Zum ersten Mal gab es zu diesem Zeitpunkt kleine Pogo-Vipes. Das musste noch etwas geübt werden. Was nicht mehr geübt werden musste, war das Statement der Band, welches sie gekonnt mit ihrer „FCK NZS“-Flagge setzte. Da das Publikum noch nicht sofort in Pogo-Laune war, musste man erst einmal sanft anfangen – mit einem Circlepit zu „Kein Paradies“. Und mitten drin: Marcel, der Sänger. Das war mal cool und das Publikum kam endlich aus dem Arsch und machte mit. Von jetzt an gab es kein halten mehr. Genau dies wurde dann zu „A.C.A.Beautiful“ unter Beweis gestellt. Ich lernte zum ersten Mal an diesem Abend fliegen. Das Pogo setzte ein und griff um sich wie ein Lauffeuer. Jetzt(!) waren wir da, wo wir hin wollten, die Stimmung war perfekt. Und passend zu der brodelnden Stimmung kam nun „Existent ist scheiße“ inklusive Mit-mach-Gesangstest UND, ganz wichtig, bedrucktem Klopapier, welches durch die Massen flog – herrlich. Selbstverständlich durften alle auch einander in den Arm nehmen. Zu „Geschichten“ bekamen wir die Aufforderung, alle unseren Nachbar in den Arm zu nehmen – ob wir ihn nun kannten oder nicht – und zu schunkeln. Zu meiner Überraschung ist dies auch tatsächlich von einigen für eine Weile so passiert und wir schwangen uns so durch den Song. Es war einfach richtig, richtig schön. Um alle Leutchen nochmal wach zu rütteln gab es, bevor es zum Abschluss kam, nochmal „Schrei“ auf die Ohren, um dann ein gelungenes Ende mit „Willkommen im Untergang“ zu schaffen.
Nur eine Vorband? Pah... das ich nicht lache! Es war eine verdammt tolle Einheizphase, die besser nicht hätte sein können. Ich freue mich schon auf die „Fast eine Tour-Tour“ im Herbst diesen Jahres. Wir sind definitiv dabei!
Dann wird es Zeit, dass meine Wenigkeit (Alex) euch erzählt, was bei Willkuer in Dresden so alles abging. Wie bei jeder guten Band begann alles mit einem guten Intro und der spürbaren Vorfreude im Publikum auf den Hauptact des Abends. Die ließen auch gleich zu Beginn die Sau so richtig raus, als sie mit „Bevor hier alles hochgeht“ begannen. Besser konnten sie meiner Meinung nach auch nicht beginnen, da dies einer ihrer absoluten Partysongs ist, der auch wirklich alles bietet. Stimmung, Pogo und jede Menge Möglichkeiten zum mitgrölen. So ging es mit den ersten Songs ohne Kompromisse und bunt gemischt mit Auszügen aus beiden Alben weiter. Mein erstes Highlight war, als mein persönlicher Favorit „Geh mit uns“ lief. Wenn es einen Song gibt, der alles was gut ist an einem Leben mit und um die Musik zusammenfasst, dann ist es dieser. Von daher ist es auch nicht verwunderlich, dass ich bei diesem Song ein wenig mehr eskaliere als sonst. Nach diesem Überschwang meinerseits bekam ich dann jedoch auch die Möglichkeit, ein wenig zu verschnaufen. Die Band hat durchaus ebenso gefühlvolle Seiten und die wollen sie natürlich auch auf der Bühne ausleben. Deshalb folgten mit „Gib dich nicht auf“ eine sehr eindringliche Mahnung, nicht aufzugeben und mit „Die Besten sterben nie“ ein Nachruf an alle, die nicht mehr da sind. Doch auch Momente wie dieser taten der Stimmung glücklicherweise keinen vollständigen Abbruch und so ging es stimmungsvoll weiter mit Songs wie „Ich bin nicht OK“ und „Heimspiel“. Eine Nummer muss jedoch besonders erwähnt werden: der Titel, mit dem auch diese Tour seinen Namen erhalten hat - „Keiner von euch“. Gerade in einer Stadt wie Dresden, und es schmerzt mich wirklich dies hier so schreiben zu müssen, ist es wichtig solche musikalischen Statements zu setzen! Bei all den Idioten die sich gerade auf den Straßen herumtreiben, ist es wichtig zu zeigen, dass es immer noch vernünftige Menschen gibt, die keinem Extrem hinterher rennen.
„... Mein Herz schlägt nicht rechts und es schlägt nicht links, checkt das ein für alle Mal!
Denn keiner von euch und keiner von denen ist im Ansatz noch normal!
Ihr seit doch alle asozial!...“
Nach diesem äußerst wichtigen Statement ging es mit „Jedem das seine“ weiter ordentlich zur Sache, bevor es eine kurze Pause gab. Eingeläutet wurde der letzte Blog mit ihrem alten Bühnenintro und ihrem obligatorisch darauf folgenden selbstbetitelten Song „Willkuer“. Es folgte eine letzte ordentliche Sause, in der sich jeder noch einmal richtig austoben konnte: „Für immer ist ne lange Zeit“ und last but not least „Scheißegal“ – besser konnte dieser Abend nicht zu Ende gehen.
Fazit Vanny:
Dieser Abend war mal wieder extremst gelungen. Meine größte Freude war tatsächlich endlich mal Existent zu sehen, weil es sich sonst einfach noch nie ergeben hat. Willkuer habe ich ja schon des öfteren gesehen. Beide Konzerte waren unsagbar gut. Beide Bands haben für eine großartige Stimmung gesorgt, es war gigantisch.
Zu Existent lies es sich vorne noch gut aushalten, bei Willkuer brach die absolute Hitze aus, es war der Wahnsinn – im wahrsten Sinne des Wortes! Konfetti, Lichter, Nebel, Pogo alles was das Herz so begehrt. Ich bin unheimlich dankbar für diese Konzerte und noch dankbarer für die richtig tollen Gespräche, die dieser Abend dann noch gebracht hat. Immer wieder gerne!
Fazit Alex:
Ich habe selten zwei Bands gesehen, die so perfekt auf einer Tour zueinander gepasst haben. Mit Existent und Willkuer sind hier echt wundervolle Bands unterwegs gewesen, die nicht nur wissen wie man den Leuten Spaß bereitet, sondern auch wie man richtige Statements setzt. Für mich war dieser Abend in Dresden eine glatte 10 von 10.
Wir wünschen euch noch eine tolle Resttour –
lasst es weiterhin krachen!
Alex & Vanny
AGF-RADIO