Erstellt von Perli am 15.03.2024

Heldmaschine – Flächenbrand-Tour am 13.03.2024 im Hirsch in Nürnberg

Vor fast genau einem halben Jahr war ich das letzte Mal auf einem Heldmaschine Konzert. Damals in Augsburg, am Mittwoch dann in Nürnberg. Und ich war war tatsächlich etwas überrascht, dass sie sich mit dem Hirsch so eine recht „große“ Location ausgesucht haben, wenn man bedenkt, dass wir im Herbst mit der Kantine einen recht schnuckeligen Musikclub hatten.

Im Hirsch sah die Menge an Zuschauern leider dementsprechend auch recht dürftig aus, was ich persönlich Null nachvollziehen kann. Aber es war ja immerhin auch ein Mittwoch, worin ich den Grund sehe, dass die Anzahl der Gäste so überschaubar gewesen ist.
Albumrelease war schon vor gut einem halben Jahr, also saßen alle Texte und völlig egal, wie viel oder wenig Publikum vor der Bühne stand, es ging los.

 

Als Special Guest brachte die Band Vlad in Tears mit. Zugegeben, kannte ich mal wieder nicht, aber egal.
Die Band kam nach und nach auf die Bühne und was soll ich sagen?! Als der Sänger kam, musste ich zweimal hinsehen, um mich zu vergewissern, ob es tatsächlich ein Mann ist. Nein dies ist keine Kritik, im Gegenteil: cooler Style!
Mich hat die Band schon vom ersten Song an überzeugt und das hat sich auch immer mehr gesteigert. Musikalisch: tip top, gar keine Spur von meckern. Gesanglich: holla, die Waldfee, was für eine tolle Stimmfarbe! Richtig schön, da hört man doch gerne zu.
Die Band kommt ursprünglich aus Italien ist dann aber nach Deutschland gekommen, fast alle Texte sind auf Englisch. Ein Song allerdings ist mir ganz besonders im Sinn geblieben: „Hallo“ - eine Mischung aus Deutsch und Englisch - hat sich eindeutig in meinen Kopf gefressen. Die Show war cool und ich werde sie mir auf jeden Fall hinter die Ohren schreiben, falls ich sie nochmal irgendwo sehen werde!

 

Nach einer kurten Umbaupause war es dann soweit: Heldmaschine kamen während ihres Intros auf einer Hoverboard-Brett-Konstruktion auf die Bühne gefahren – ziemlich cool muss ich sagen. Auf ihren Gesichtern trugen sie für „Flächenbrand“ eine LED-Maske und über dem eigentlichen Bühnenoutfit eine schwarze Robe mit Kapuze. Dieses Auftreten zum Auftakt ist schon immer recht beeindruckend und bleibt definitiv im Kopf.
Es folgten „Hast du Angst“ und „Kein Zurück“.
Auch bei der Begrüßung durch Sänger René wurde gesagt, dass ungewöhnlich wenig vor der Bühne los sei, aber sie sehr froh und stolz wären, dass die Anwesenden präsent sind sich von dem Mittwochabend nicht haben abschrecken lassen.
Zu „Auf allen Vieren“, zu dem wir übrigens anschließend weiter singen durften, solange wir wollten, gab es eine kleine Pause.
Dann kam die Band umgezogen zu „Monoton“ wieder auf die Bühne. Mit einem langen Keyboard, viel Nebel und einer Lichtershow wurde dieser Song zelebriert, und zu „Himmelskörper“ wurden passend die Fahnen geschwungen.
Es gibt doch auf Konzerten immer wieder Überraschungen, über die man sich freuen kann, hier gab es passend zur Flächenbrandtour wieder die Dieselkanister, aus denen getrunken oder die Fans überschüttet wurden. Dabei entstand eine kleine Interaktion mit dem Publikum und nachdem geklärt wurde ob und wie Diesel brennt, gab es eine passende Überleitung zu „Sein oder nicht sein“.
Für jede Show, die gespielt wird, durfte für die verschiedenen Städte ein Song gevotet werden – für Nürnberg war das „Die Braut, das Meer“.
Zu „Luxus“ gab es wieder von der Bühne geworfene Geldscheine (nein, natürlich keine echten) von denen ich dieses Mal sogar ein paar ergattern konnte.
Bei „Stumme Schreie“ holte Gitarrist Tobi dann den 7-Saiter raus und zu „Das Argument“ schnappte sich René wieder sein Strahlen-Megaphon (so nenne ich jetzt einfach mal, da es eine Kombi aus Megaphon und Lichtelementen ist).
Irgendwann wurden Trommeln auf die Bühne gestellt, die Jungs nahmen leuchtende Drumsticks zu sich und trommelten das Inrto zu „Ich, Ich, Ich“ ein. Dann wurde der letzte Song angekündigt: „Springt!“. Zu meiner absoluten Überraschung, hat genau dies das gesamte Publikum auch getan. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Für die Musiker war dieses Bild wohl auch überraschend, was man ihnen irgendwie schon ansah.

Heldmaschine sind einfach so durchdringend sympathisch, ich habe den Abend einfach mit einem Dauergrinsen im Gesicht gefeiert.
Das Publikum forderte lauthals seine Zugabe ein, René kam mit der Gitarre auf die Bühne und performte „Where is my mind“. Weil uns dann die Band mit einem so ruhigen Song nicht nach Hause schicken wollte, bekamen wir noch den „Tunnelblick“. Und weil wir uns dann immer noch nicht weg bewegten, (die meisten wussten schließlich, dass noch etwas fehlte) vollendeten wir den Abend mit „R“. Abgerundet mit „R“-Konfetti aus dem Publikum genossen wir das Ende eines rundum gelungenen Konzertes.


Fazit:

Mir ist im Nachhinein aufgefallen, dass die Setlist von Nürnberg, insgesamt übrigens 21 Songs an der Zahl, bis auf einen kleinen Unterschied die gleiche wie damals in Augsburg war. '
Ist das schlimm? Überhaupt nicht! Würde ich mir diese Show auch noch ein drittes Mal ansehen? Ganz genau so, auf jeden Fall!

Nächste Woche Sonntag (24.03.2024) ist Tourabschluß in Bamberg - holt euch Karten, kommt in Strömen und bereitet Heldmaschine einen Finale, der sich gewaschen hat. Die Band hat es durch und durch verdient, gesehen und gehört zu werden.

Meine Highlights des Abends waren „Flächenbrand“, „Himmelskörper“, „Luxus“, „Springt!“ und „R“. Ich freue mich auf das nächste Konzert und kann Jedem diese Band nur ganz sehr ans Herz legen.

 

Entfacht den Heldmaschine-Flächenbrand!

Vanny
AGF-RADIO