Wenn Jung und Alt in einer ausverkauften Dorfhalle zusammen feiern, denkt man im ersten Augenblick vielleicht gar nicht an ein (Deutsch)Rock Konzert. So war es aber am vergangenen Freitag, als die Lokalmatadore Ampex zur Releaseshow einluden.

Ihr neues und drittes Album Eterno feierte seine Geburtsstunde – und wo könnte solch eine „Pinkelfete“ besser stattfinden als in der Heimat?! So fiel der Startschuss für die kleine Tour also im beschaulichen Dörfchen Berghausen, einem Ortsteil von Bad Berleburg im Kreis Siegen- Wittgenstein (NRW).

Toursupport auf den insgesamt fünf Konzerten sind Mantikor und ErnstFall, zudem waren am Freitag zusätzlich Willkuer als Special Guest eingeladen.

Einlass war bereits um 17:00 Uhr, der für 18:00 Uhr geplante Beginn hat sich aber um eine gute halbe Stunde nach hinten verschoben – ganz zu unserem Glück, so verpassten wir nämlich nicht die erste Band!

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Gegen kurz nach halb sieben betraten also Mantikor die Bühne und präsentierten dem zunächst noch eher zurückhaltende Publikum ihren deutschsprachigen Rock mit einer Prise Heavy Metal. Die Band aus NRW startete mit „Das Glück ist eine Hure“, gefolgt von u.a. „In den Himmel“, „Fehler bleiben Fehler“ und „Scheißegal“. Natürlich durfte die neue Single (05.01.2024) „Niemand braucht dich“ sowie „Steh mir zur Seite“ mit einer besonders berührenden Message nicht fehlen. Der Song ist übrigens auch auf unserem 15 Jahre AGF- RADIO Jubiläumssampler aus 2022 zu finden. In ihren gut 45 Minuten Spielzeit konnten sie dem Zuschauer unserer Meinung nach einen großartigen Eindruck hinterlassen, ich (Perli) hab auch heute noch einen Ohrwurm, den ich leise vor mich hin summe. Abgerundet wurde ihr Auftritt von Danksagungen an die Gastgeber für die Einladung und die Möglichkeit für diese kleine Tour. Wer die Band bis jetzt noch nicht für sich entdeckt hat, sollte das unbedingt nachholen und sie vielleicht sogar im August bei ihrem Heimspiel, dem Soller Open Air, besuchen. <Homepage>

ErnstFall, eine Deutschrock Band aus dem Südschwarzwald, startete nach kurzer Umbaupause mit „Land meiner Träume“ - zunächst dachte ich erst, das wäre noch der Soundcheck, weil ihr Auftreten so ganz unspektakulär war. Nicht jedoch aber das Set, was gespielt wurde. So wurde dem Publikum u.a. weiter mit „Jungs bleiben Jungs“ und „Ohne euch“ eingeheizt. Mit dem Song sprechen die Musiker ein paar wahre Worte aus: Ohne Mädels macht das Leben einfach keinen Sinn! Sänger Dom musste sich selbst bei seinen ansagen kurz mal daran erinnern, Hochdeutsch zu sprechen, damit ihn auch wirklich alle verstehen. Die Band legt eine Leichtigkeit an den Tag, bei der man einfach gute Laune bekommt. Meine Favoriten „48 Stunden“ und „Difigiano heut Nacht“ wurden selbstverständlich auch gespielt. Akkordeon und Keyboard wechselten sich ab, was für eine tolle Abwechslung sorgte. Ob Bassist Nikki wirklich der Synchronsprecher von Willi (Biene Maja) ist, sei mal dahin gestellt, Fakt ist aber, die Band bringt im Sommer ihr zweites Album raus, welches wir definitiv schon sehr gespannt erwarten.

Gegen 20:30 Uhr betraten Willkuer aus Hülben (ebenfalls Baden-Württemberg) die Bühne und schmetterten einen Ohrwurm nach dem anderen raus. Die Zuschauer waren auch endlich aufgewärmt und haben sich vor getraut, was für die Bands sicherlich immer ein schöner Anblick ist. Das Intro und „Bevor hier alles hochgeht“, gefolgt von „Für immer ist ne lange Zeit“, „Alles schon gehört“ und „Geh mit uns“ ballerten uns mit massiver Power um die Ohren. Mit „Die besten sterben nie“ wurde es fast ein bisschen ruhiger, bevor dann aber wieder mit voller Wucht „Heimspiel“ und „Willkuer“ raus gedonnert wurde. Für mich (Uwe) war die Band das Highlight an diesem Abend. Aber auch hier war nach einer guten dreiviertel Stunde das Set gespielt, aber die Bands waren nach ihren Auftritten alle noch an ihren Merchständen anzutreffen, wo man das ein oder andere Gespräch führen, Bier trinken oder Foto machen konnte. Das zeigt, wie sympathisch und bodenständig doch alle sind. Tatsächlich haben wir erhaschen können, dass hier ebenfalls Album Nummer drei im Juli erscheinen soll – oder haben wir das was falsches im Netz entdeckt?! Für einen Aprilscherz kam die Story jedenfalls etwas spät. .

Um 21:30 Uhr, nach erneuter Umbaupause, wurde es dann Zeit für die Gastgeber des Abends: Ampex – 19 (!) Songs sollten auf uns warten! Davon alleine sechs neue Titel vom dritten Album Eterno, u.a. „Welt voller Müll“, „Keine Zeit für Freiheit“, „Stiflers Mom“ und „Mein letzter Tag“. Ich selbst habe schon einige Auftritte der Band gesehen, mich haben die Jungs direkt beim ersten Mal überzeugt und ich bin super gespannt, wo ihr Weg noch hin führt – hoffentlich hoch hinaus! Natürlich haben wir am Freitag Abend weitere Songs vom Debutalbum Einzelkämpfer sowie dem Nachfolger Alles was du brauchst zu hören bekommen, so wurden u.a. „Einer von vielen“, „Ein Stück Vergangenheit“, „Virus deiner Zeit“, „Verloren in der Ewigkeit“, „1000 Gräber“ und „Wieder vor der Theke“ gespielt. Gute 1,5 Stunden, inklusive der Zugaben, konnten die Anwesenden die Band feiern – und das zu Recht!

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Fazit: Die Stimmung hätte an diesem Konzertabend nicht besser sein können, wenn auch das Publikum zu Beginn wirklich noch sehr verhalten war. Die Fest- & Kulturhalle Berghausen war eine passende Location, der es an nichts gefehlt hat. Letztendlich kann die Einrichtung, der Stil oder was auch sonst ja egal sein, man braucht nur eine Bühne, Licht und Ton, Kaltgetränke und Toiletten für ein großartiges Konzert.
Und auch hier hat einfach alles gepasst: Licht und Ton waren von hervorragender Qualität, die Getränke ausreichend gekühlt (Wertmarkensystem), man musste nicht lang anstehen, weil einfach genug Personal/ Helfer vor Ort waren und die Toiletten waren den ganzen Abend über durchweg sauber, da auch hier eine Reinigungskraft vor Ort war.
Im hinteren Bereich der Halle war genug Platz für den Bandmerch, es gab einen abgesperrten Raucherbereich, und wen der Hunger überkam, für den war auch gesorgt. Alles in allem war es ein super organisiertes Konzert und eine bombastische Releaseparty auf die die Jungs von Ampex stolz zurück blicken können. Wir bedanken und´s ganz herzlich für die Einladung!

Fazit Nicole: Nach ca. dreijähriger (Konzert-)Abstinenz - Schande über mein Haupt- folgte ich natürlich gerne der Einladung von Ampex zu ihrer Release Show in Bad Berleburg.
Nach der Arbeit wurde ich von Perli und Uwe mit `ner kalten Dose Captain Cola erwartet. Für uns war dieses Konzert mehr oder weniger Heimspiel – nur 45 Minuten Autofahrt ist doch eher selten der Fall – und dann noch so ein wahnsinniges Line- up!
Vor Ort haben wir in der Halle kurz eine Ehrenrunde gedreht, um alles abzuchecken und haben uns dann vor der Bühne unsern Platz gesichert. Für mich waren alle vier Bands live noch unbekannt, daher war ich besonders gespannt, wie es so läuft. Und es lief gut... richtig gut! Sowohl die Kaltgetränke als auch das musikalische.

Mantikor versuchten das leider anfangs sehr verhaltene Publikum in Stimmung zu bringen, was ihnen auch von Song zu Song mehr gelungen ist. ErnstFall und Willkuer – für mich richtig geile Bands, die absolut sehenswert sind – bereiteten den Gastgebern dann den Weg, um ihr neues Album vorzustellen.

Klar, dass die Halle bei diesem Heimspiel komplett eskalierte. Nach einem kleinen Snack ging es dann inklusive Polizeikontrolle zurück nach Hause – satt, etwas betrunken und musikalisch völlig glücklich. Der Abend war für mich absolut gelungen: Bands, die live allesamt ein Brett waren und ich mir definitiv noch öfters ansehen werde!
 

...Scheißegal, es waren nur ein paar Jahre,
alles vergessen, wenn wir wieder vor der Theke stehen...
endlich wieder außer Rand & Band...
Perli, Uwe & Nicole
AGF- RADIO