Erstellt von Perli am 25.05.2024

Ändie Clash – Unbesiegbar / VÖ: 07.06.2024 in Eigenregie

Solokünstler sind langweilig? Okay, ich höre vielleicht übermorgen auf zu lachen... denn dass diese Aussage nicht auf jeden zutrifft, weiß ich persönlich ja schon länger, aber Ändie Clash, den ich vor diesem Review zugegeben noch nicht kannte, hat mich jetzt komplett davon überzeugt, dass dem absolut nicht so ist.

Sei neues Album Unbesiegbar ist bereits das Zweite, heißt ihr habt vielleicht, genauso wie ich, einiges nachzuholen.

Der Tiroler macht bei seiner Musik so ziemlich alles alleine, ein kleiner Einzelkämpfer, wenn man so will. ABER: Genau das kann sich absolut hören lassen.


Tracklist:

  1. Zurück
  2. Kämpferherz
  3. Unbesiegbar
  4. Dagegen
  5. Whisky
  6. Gesellschaft
  7. Frei
  8. Wut
  9. Mut
  10. Musik
  11. Außenseiter
  12. Neuanfang
  13. Stadionzeit

Das Album beginnt mit einem Ton, der mich im ersten Moment gehörig erschreckt. Denn es ist der Ton einer Maschine, der einem normalerweise sagt, das Leben ist vorbei. Doch dann gibt es wieder einen Herzschlag und der Song beginnt. „Zurück“ heißt das Stück – und ja genau, es ist wirklich passend. Dieser rote Faden zieht sich durch den kompletten Song, der auch der kürzeste auf dem gesamten Album ist. Wie gut dieser Track ist, davon könnt ihr euch sogar jetzt schon selbst überzeugen, denn er ist bereits seit 10. Mai als erste Single veröffentlicht – inklusive Musikvideo.

 

Es geht weiter mit „Kämpferherz“ und direkt zu Beginn macht mein kleines Herz einen Hüpfer, denn ich höre sofort den Bass raus – das Lied muss einfach gut sein.

...Wenn du jetzt aufgibst, bekommst du nichts. Also mach jetzt endlich weiter, bevor dein Kämpferherz zerbricht.
Wenn du jetzt aufgibst, bekommst du nichts. Vergiss jetzt all den Schmerz, es geht zur Hölle und zurück!...“

Und was gerade in mir passiert ist, glaubt mir auch kein Mensch. Dieser Track hat mir eine schallende Ohrfeige verpasst. Wenn das kein Weckruf war, dann weiß ich es auch nicht mehr. Und mir wird wieder bewusst: Ich liebe es, wenn Musik wirklich etwas ins Rollen bringt. Mal von dem Wachrütteln des Textes abgesehen, ist hier übrigens auch ein ziemlich geniales Gitarrensolo inbegriffen.

 

Es wird Zeit für den Titeltrack der Platte, der selbstverständlich als Ohrwurm daher kommt. Vom Text brauche ich gar nicht sooo viel zu teasern, denn das tut alleine schon der Titel „Unbesiegbar“. Ich liebe auch hier wieder besonders den Refrain, sowie die musikalischen Zwischenspiele. Das Lied haut rein und bleibt definitiv im Ohr.

 

Anschließend geht es ruhiger weiter, aber zu zu Beginn... „Dagegen“ ist einer der längeren Songs auf diesem Album. Das Schlagzeug gibt uns nach ein paar ruhigen Worten an, dass es jetzt ordentlich voran geht. Für mich ist es ein bisschen, als wäre es der Partner zu „Kämpferherz“. Thematisch ist es ganz ähnlich und ich finde ihn richtig klasse! Außerdem erinnert es mich ein bisschen daran, wie ich selbst vor sieben Jahren einen Neustart in meinem eigenen Leben getätigt habe. ... Man muss sich nur trauen!

 

Haben wir heute eigentlich schon den Alkohol gehuldigt?! Nein? Na dann wird’s jetzt aber Zeit! „Whisky“ ist zwar geschmacklich nicht meins, aber musikalisch schon.^^ Ich bekomme ein süßes kleines Basssolo und dann werden so sämtliche Schnäpse der Welt am Ende aufgezählt und ich bin mir ziemlich sicher, dass da für jeden was dabei ist. Wer ist denn so euer bester Freund?

 

...Wohoho, Wohoho, wohoho...“ Jetzt wo ich es höre, hab ich es schon fast ein bisschen vermisst. „Gesellschaft“ versucht alles mal etwas kritischer zu betrachten und spricht da auch so einiges an. Ich muss gestehen, mein Fall ist dieses Lied nicht so wirklich, aber mir muss ja auch nicht alles gefallen.

 

Kommen wir zur jüngsten Single, die am 05.06.2024 das Licht der Welt erblicken wird. Auch bei „Frei“ bleibt uns der Text wieder gehörig in Kopfe. Musikalisch ebenfalls ein Treffer. Irgendwie anders, als die anderen, ich kann aber nicht genau sagen, woran es liegt, aber ich find's gut. Daumen hoch!

...Ich bin frei und ich liebe dieses Leben. Ich bin frei und ich werde alles geben...“

 

Die nächste Single „Wut“ (25.05.2024) hängen wir gleich hinterher. Schlagzeug, Bass, Gesang, Gitarre - ein mega guter Aufbau. Eine Steigerung, wenn man es denn so bezeichnen will. Im Prinzip genau wie die Wut, die sich in einem selbst aufbaut. Jeder kennt es.

 

Jetzt drehen wir einfach mal den Anfangsbuchstaben des Vorgängers um und landen bei „Mut“. Musikalisch empfinde ich ihn als richtigen Brecher, schnell und treibend.

...Ich zerschlage diese Ketten, die mich nach unten ziehen. Befrei mich von all den Fesseln, denn ich hab gelernt zu fliegen.
Es gibt nichts mehr, es gibt nichts mehr, weil ich dich auf Händen trug. Es gibt nichts mehr, es gibt nicht mehr, ich verlor niemals den Mut!...“

Auch bei diesem Lied fällt mir wieder auf, dass es des öfteren Parallelen bei den Songs gibt: das Nicht-Aufgeben! Fast schon wie ein Konzeptalbum. Der rote Faden zieht sich jedenfalls durch.

 

Bei „Musik“ starten wir wieder etwas ruhiger. Für die komplette erste Strophe zieht sich das auch durch. Danach wird das ganze aber wieder mit gehörig Pfeffer gewürzt. Die Liebe zur Musik wird in diesem Werk absolut authentisch rüber gebracht. Musik als Lebensbegleiter. Ich fühle es diesmal absolut durch und durch!

 

So langsam nähern wir uns dem Ende. „Außenseiter“ geht dabei aber nochmal richtig ab.

...Wir waren Außenseiter, hoffnungslose Zweifler, waren immer Zweiter, heilige Geister....“

So heißt es im ersten Refrain, der sich dann aber mit einem Zweiten abwechselt und am Ende ein Ganzes ergibt. Mal was anderes.

 

Jetzt wird es aber wirklich mal ruhiger - wenigstens bis zur ersten Hälfte. „Neuanfang“ rundet diese Scheibe für mich gleich im mehrfachen Sinne ab. Das Thema hatten wir ja schon, und hier macht es das ganze schon sehr stimmig. Absolut gelungen.

 

Zum krönenden Abschluss gibt es noch einen Bonustrack. „Stadionzeit“ ist passend zur EM, die gerade wieder ansteht. Ein Song für alle Fußballfans da draußen, egal ob Bundesliga, Championsleague, Europa- oder Weltmeisterschaft. Der Song passt einfach immer. Ich selbst kann ja tatsächlich nichts mit Fußball anfangen, aber kann mich, durch andere Sportarten, auch in dieses Stadiongefühl rein versetzen. Und es kann so unglaublich sein. Diese Stimmung ist einfach immer herausragend.

Im Übrigen könnt ihr auch diesen Song, der bereits als Single erschienen ist, schon anhören. Viel Spaß dabei.


Fazit:

Also (sprach es und patschte sich auf die Oberschenkel): Ich bin erneut, wie so oft, froh, dass ich wieder etwas Neues kennenlernen konnte. Denn ich finde diese Platte durchaus gut. Es wird vielleicht nicht meine neue Lieblingsband, aber ich bin der Meinung, man kann dem ganzen eine ernsthafte Chance geben. Da sind richtig, richtig gute Songs dabei. Ich persönlich bin der Meinung, dass hinter diesem Album durchaus ein Konzept steckt, dass sich sehen lassen kann. Hört unbedingt rein und überzeugt euch selbst davon. Ich mag es auf jeden Fall!

 

Solokünstler sind langweilig?
Dann habt ihr Ändie Clash noch nie gehört!
Los jetzt.

Vanny
AGF-RADIO