Erstellt von Perli am 09.08.2024

Mazed – Marke mit dem Bär / VÖ: 01.09.2024 via Mazed

Mazed – die bärste Band der Welt!

Mein Kopf beim ersten mal lesen: „Bitte was?!“ Danach hat er direkt an andere Bands gedacht, die ähnliche Slogans verwenden und schon war mein Hirn beruhigt: das kann ja nur gut werden!

Ich muss gestehen, vor dem Hören des Albums Marke mit dem Bär, kannte ich die Band noch gar nicht richtig.

Die Musiker aus Hessen (Nähe Frankfurt a.M.) und ihr Maskottchen – der Bär – sprießen nur so vor Energie.

Deutschsprachiger Rock, alternativ und geradeaus – so würde ich versuchen, kurz und bündig zu beschreiben, was sie von sich geben.

2009 gegründet haben sie nur (leider) auch schon den einen oder anderen Besetzungswechsel hinter sich, aber das hat ja noch nie eine Band aufgehalten. Also seid gespannt, was nun auf euch wartet und viel Spaß beim lesen:

Bandbesetzung:
Bass – Leo
Gesang – Tobi

Keyboard – Lasse
Schlagzeug – Paul
Gitarren – Lasse, Niggi & Jason


Tracklist:

  1. Intro
  2. Wieder blau
  3. Egal
  4. Herbst wird zm Frühling
  5. Klick dich
  6. Sie singt von Liebe
  7. Frankfurt
  8. Bärenpolka
  9. Outro

Das Album beginnt mit einem „Intro“. Dieses gestaltet sich aber nicht klassisch musikalisch, sondern als Sprachnachrichten/ Konversation zwischen der Band, dass die neue Scheibe nun fertig gestellt ist. Mir hat das ganze schon beim ersten Mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ich persönlich finde solche kleinen Dinge ja immer ganz sympathisch.

Dann kommen wir aber fix zum ersten richtigen Song: „Wieder blau“ startet erfrischend rockig und rein vom Titel her habe ich erstmal in eine andere Richtung gedacht. Denn nein, hier geht es nicht schon wieder ums Trinken, sondern darum, dass am Ende alles wieder gut wird und der Himmel wieder blau ist. Anfang des Monats ist dieser Song im Übrigen als Single raus gekommen, ihr könnt dieses Werk also genauso gut jetzt schon suchten, denn ich finde es ist richtig gut gelungen. Ich würde ihn als Lichtblick-Song beschreiben und von denen kann man eh nie genug haben. 

Auch „Egal“ könnt ihr schon seit einer ganzen Weile hoch und runter hören. Die Mitgsingpassagen regen ordentlich zum grölen ein und ich für meinen Teil kann natürlich auch nicht einfach ruhig sitzen bzw. stehen bleiben. Hier muss man sich einfach bewegen. Und wenn das ein Song schafft, ist das bekanntlich schonmal klasse. ...Heute wird gelebt, alles andere ist egal, heute wird gelebt!...“

Ja verdammt, mehr braucht es auch gar nicht. Für mich ein Volltreffer, ich liebe so lebensbejahende Musik. Einfach super kraftvoll!

Und weil wir die ganze Zeit so schön bei den Singles sind, packen wir gleich noch die aller erste hinterher:
„Herbst wird zum Frühling“ ist ebenso wie die anderen Liedern ein absoluter Simmungssong. Ich mag ihn, und ich vermute ihr werdet das auch. Die Videos der ersten beiden Singles gehören im übrigen zusammen – das wird/ ist quasi eine weiter erzählte Geschichte. Und dann wundert sich auch keiner mehr, dass die Inhalte der Songs so ähnlich sind. Ich finde es schon sehr passend.

Song Nummer fünf schlägt dann stilistisch auf einmal eine ganz andere Richtung ein, denn plötzlich wird die Strophe gerappt. Für mich war das tatsächlich unerwartet. Der Refrain wird wieder gesungen, und wenn ich offen sprechen darf, finde ich den Song seltsam. „Klick dich“ ist anders... Aber auch diese Andersartigkeit bringt ein bisschen Schwung und frischen Wind ins Album. Mein Lieblingsssong wird die Nummer sicherlichlich niemals werden, aber auch kritische und negative Kritik darf ja in einem Review geäußert werden.

Sie singt von Liebe“ holt mich dann aber direkt wieder mehr ab. Nicht textlich, aber auf jeden Fall musikalisch. Hattet ihr schon einmal einen potentiellen Partner und ward so unterschiedlich wie Tag und Nacht? Ich nicht - und ich bin sehr froh darüber. Ich brauche einfach mein Gegenstück, dass sich wie ein passendes Puzzleteil anfügt, mein Deckel zum Topf, der Ar*** auf dem Eimer. Ich brauche meinen Mann, mit dem ich alle Wege gemeinsam gehe, so fühl ich mich tausendmal wohler, als es eben in diesem Song beschrieben wird. Für mich also völlig unvorstellbar.

Weiter geht’s mit „Frankfurt“. Und auch wenn ich nicht von dort komme und auch nicht so oft dort bin, fühle ich dieses Lied absolut von den Nächten, die ich in Frankfurt a.M. erlebt habe. Diese Stadt ist schon etwas besonderes mit all ihren Facetten. Und, holla die Waldfee, da kann man feiern!

Wir nähern und schon leider so langsam dem Ende. „Bärenpolka“ haut stimmungstechnisch noch mal richtig rein. Und auch dieses Werk ist wieder irgendwie anders – aber cool. Wenn man es ganz genau nimmt, ist dieser Song, die erste Single. Er ist schon vor einem Jahr erschienen, allerdings nur als Videoversion. Ihr solltet ihn euch definitiv reinziehen, denn dann habt ihr vielleicht auch wie ich einen gepflegten Ohrwurm. Und um für das ganze abschließende Worte zu finden: ...Halt dein Maul und trink dein Bier!...“

Jetzt wartet nur noch das „Outro“ auf uns. Dieses geht dann tatsächlich sage und schreibe sechs Sekunden. Achtung Spoiler: es ist wieder eine Sprachnachricht.


Fazit:

Ihr kennt mich, am Anfang wird gemeckert: Marke mit dem Bär ist definitiv viel zu kurz.

Wenn man bedenkt, dass das Album nur aus neun Songs besteht, Intro und Outro aber quasi wegfallen, haben wir leider nur noch sieben Songs – und vier davon sind ja bereits veröffentlicht.
Das würde mich als Fan vermutlich etwas enttäuschen, da es meiner Meinung nach dann eher eine EP, als eine LP wäre.
Aber mich, die die Band neu kennengelernt hat, haben die Songs (bis auf einen) überzeugt. Mir hat das Album Spaß gemacht und ich finde es wirklich gelungen. Für den Anfang, so als Appetizer, hat mir die Anzahl der Titel gepasst, aber für das nächste Mal, darf es dann gerne ein bisschen mehr sein.
Ich hoffe, dass ich auch bald mal die Gelegenheit habe, die Band live anzusehen. Macht auf jeden Fall weiter so, wir werden uns bestimmt einmal sehen.

Gebt den kleinen Bands eine Chance -
sie werden euch nicht enttäuschen.

Vanny
AGF-RADIO

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