Erstellt von Julez am 06.05.2025

Nitro-X - In Flammen / VÖ: 09.05.2025

Als sich im Januar 2023 ehemalige Mitglieder der Bands Astrum et Abyssum und Ex-plizit zur neuen Formation Nitro-X zusammenschlossen, war schnell klar: Hier soll etwas entstehen.
Mit Energie und einem Willen entstand das Album 
In Flammen.
Eine Platte, die sich mit verschiedenen Themen befasst – verpackt in ein Gewand, das die Band selbstbewusst als
Nitrocore bezeichnet.
Im folgenden mehr zu den Songs:

 



Tracklist

  1. Das Tier
  2. Keine Angst
  3. Jack the Ripper
  4. Mein Leben
  5. Ich bin der
  6. Vendetta
  7. Flieg mit mir
  8. Hey Du
  9. In Dir
  10. In Flammen
  11. Psychopath 2
  12. Heute Nacht
  13. Dunkelheit
     


Gleich zu Beginn macht "Das Tier" klar, wohin die Reise geht: Ein harter, mitreißender Opener mit zunehmender Intensität. Das Instrumental ist kraftvoll, doch der Gesang fällt deutlich ab – ein vielversprechender Auftakt, der gesanglich nicht überzeugen kann.

"Keine Angst" bremst das Tempo etwas herunter und setzt auf ein solides Rhythmusfundament. Leider bleibt auch hier die stimmliche Performance blass, wodurch das Potenzial des Songs nur angedeutet wird.

Mit "Jack the Ripper" zeigt Nitro-X, wozu sie imstande sind. Rasante Riffs, ein mitreißender Drive und vor allem eine starke Gesangsleistung machen diesen Track zum bisherigen Highlight des Albums.

Auch "Mein Leben" kann sich hören lassen:
Die Melodie baut sich spannend auf, steigert sich kontinuierlich und entfaltet sich zu einem Song, der im Ohr bleibt. Hier zeigt die Band ihre kreative Seite.


Im darauffolgenden "Ich bin"  trifft ein kraftvoller Einstieg auf weiche Zwischentöne. Der Song bietet einen interessanten Kontrast und bringt eine klare Botschaft mit – ein überzeugender Beitrag.

Mit "Vendetta" wird es balladenhaft.
Dieser Track ist melodisch, aber es fehlt ihm an Energie. Zudem erinnert der Aufbau stellenweise stark an den Song "Bin ich nur glücklich, wenn es schmerzt" der Böhsen Onkelz – ein Vergleich, der der Eigenständigkeit von Nitro-X nicht guttut.


Ganz anders "Flieg mit mir":
Der Song hat Drive, wirkt intensiv und ausgewogen – definitiv einer der stärkeren Tracks mit hohem Ohrwurm-Potenzial.


Auch "Hey Du" macht vieles richtig. Der Song ist temporeich, der Refrain eingängig und melodisch – ein weiteres Beispiel für das Potenzial, das in Nitro-X steckt, wenn sie ihren eigenen Stil treffen.

Der Einstieg in "In Dir" klingt vielversprechend, doch leider fehlt der finale Funke.
Der Song bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück, trotz solider Ansätze.


Der titelgebende Track "In Flammen" überzeugt mit starken Gitarrenriffs und einem atmosphärischen Sound. Doch abermals wirkt der Gesang zu schwach, um die Dramatik des Titels zu tragen – das ist schade, gerade bei einem Song, der das Album repräsentieren soll.

Ein wuchtigeres Gesamtbild liefert "Psychopath 2".
Hier stimmt das Zusammenspiel aus harten Riffs, gutem Tempo und einer wieder stärkeren Gesangsleistung.
Ein solider Track.


Die ersten Klänge von "Heute Nacht" lassen zunächst auf einen Partysong schließen – und genau das wird geliefert.
Locker, eingängig, tanzbar – eine echte Überraschung und ein positiver Ausreißer im Gesamtbild.


Zum Abschluss folgt "Dunkelheit", ein episch anmutender Track, der sich langsam aufbaut und zunehmend an Härte gewinnt.
Leider bleibt auch hier der Gesang hinter den Erwartungen zurück und kann die aufgebaute Stimmung nicht tragen – ein kraftvoller Ausklang mit Schwächen.


 


 

Fazit

In Flammen ist ein Album, das viele gute Ansätze zeigt, aber auch einige Schwächen offenbart. Nitro-X schafft es durchaus, mit Songs wie "Jack the Ripper", "Flieg mit mir" und "Heute Nacht" mitzureißen und eigene Akzente zu setzen.
Doch immer wieder hört man stilistische Ähnlichkeiten zu bekannten Bands, ohne dass es gelingt, diese Einflüsse wirklich in etwas Eigenes zu verwandeln. 
Der Gesang bleibt jedoch die größte Herausforderung. Oft kann er nicht mit der Energie der Instrumente mithalten, was die Wirkung der Texte, die eigentlich viel Potenzial haben, schmälert.

Die vorab veröffentlichte Single hat sicher einige Erwartungen geweckt, die das Album insgesamt leider nicht ganz erfüllen kann. Dennoch zeigt Nitro-X viel Potenzial. 

 

Für das AGF-RADIO

 

Julez