Erstellt von Perli am 25.01.2019
Kaestel- Keine Kompromisse mehr / VÖ: 01.02.2019 via D.O.R./ Soulfood
DER Newcomer des Deutschrock
Jens Kästel ist in der Musikbranche kein Unbekannter: von 1995- 2013 war er Frontmann der Elektroformation Funker Vogt aus Hameln. Jetzt kommt er als Kaestel zurück mit nur einem Ziel: 2019 wird sein Jahr!
Keine Kompromisse mehr ist also nicht einfach nur ein daher gesagter Albumtitel, es ist seine neue Lebenseinstellung!
Der Musiker hat den Elektroklängen den Rücken gekehrt und setzt ab sofort auf harte Gitarrenriffs, die meiner Meinung nach auch viel besser zu seiner prägnanten Stimme passen.
„... Brachial und offen kehrt Jens zurück zu seinen Wurzeln und gibt mit seinen Texten auch die ein oder andere Antwort, auf bisher noch offene Fragen. Dabei ist das Album nicht als Abrechnung zu verstehen, sondern als Tagebuch vergangener Zeiten. ...“
Kaestel live sind:
Stephan Renner
Markus Kopizki
Paddy Shadow
Rene Wähler
Jens Kästel
Insgesamt werden auf der Debutplatte zwölf Songs zu finden sein, die uns er Musiker mit ausgestrecktem Mittelfinger und einer großen Portion Wut im Bauch um die Ohren schmettert- strotzend vor Selbstbewusstsein, giftig und schonungslos direkt.
Im Vorfeld hat es bereits zwei Singleauskopplungen gegeben: Könige und Kaiser (28.12.18) sowie Keine Kompromisse mehr (12.01.19).
Tracklist:
- Intro
- Keine Kompromisse
- Das Ende vom Weg
- Seht euch nur an
- Liebe aus Beton
- Lass uns Fliegen
- Könige und Kaiser
- Willkommen in der Scheiße
- Ich brauche diesen Wahnsinn
- Grenzen sind zerstört
- Falsche Freunde
- Einsame Nächte
„... Meine Name ist Krieg und ich komme in Frieden...“
Nach dem „Intro“, welches nicht rein instrumental ist und eine einprägende Botschaft für alle, die nie aufgeben, mit sich bringt, geht es über in den Titeltrack „Keine Kompromisse“. Temporeich und mit dem Kopf durch die Wand, wenn es sein muss, bis zum bitteren Ende. Ein überzeugender Start in ein brutal ehrliches Album.
„... deine heiligen Visionen waren nichts als Betrug. ...“
„Das Ende vom Weg“ tut anfangs arg weh in den Ohren. Aber bevor man weg schalten möchte, legt sich der musikalische Schalter um und man kann entspannt folgen. Allerdings hat man während des Songs das Gefühl, dass die Lautstärke variiert. Konzentriert man sich aber einzig und allein auf die Zeilen, versteht man, worum es hier geht.
„... eure Mauern aus Lügen, Ignoranz und falschen Werten haben ein schwaches Fundament und können abgerissen werden. ...“. Song N°5 „Seht euch nur an“ rechnet schonungslos mit denen ab, die nur Neid , Lüge und Manipulation im Sinn haben! Sie können dir alles nehmen, nur nicht deinen Stolz! Und eines sei euch gesagt: jedes Blatt wendet sich einmal!
„... Gold wird auch immer im Dreck gefunden...“
„Liebe aus Beton“- eine Hommage an die Heimat – egal ob Ghetto oder Idylle- arm oder reich, dein Herz hängt daran! Du bist hier geboren und aufgewachsen, mit deiner Familie und deinen Freunden. Hier sind Träume und Ziele entstanden und daher ist eine Huldigung auch definitiv lobenswert.
„... das gestern bringt auch den Morgen nicht zurück...“
Wie weit würdest du gehen? Würdest du für jemanden sterben?
Die Zeit heilt vielleicht die Wunden, aber die Narben, die bleiben werden für immer zu sehen sein. „Lass uns Fliegen“ ist ein starker Track, den man sicherlich unterschiedlich interpretieren kann- hier ist Raum dafür!
Im Dezember des letzten Jahres erschien bereits die erste „Könige und Kaiser“ - der Ohrwurm schlechthin, den man auch gern mal in Dauerschleife hört- zumindest geht es mit so. Etwas ruhigere Töne, dennoch unglaublich kraftvoll und berührend.
„Willkommen in der Scheiße“ sagt im Namen schon aus, worum es auch inhaltlich geht. Hier bedarf es keine großen Reden- kennt jeder!
„... Große Ziele ernten Neid- Neid muss man sich verdienen!...“
Stillstand ist dein Feind: die Feigheit vor dem Leben, Angst vor Einsamkeit und die Furcht vor Konsequenzen treibt einen in die Ecke und hinterlässt nichts anderes als einen Scherbenhaufen. Diesen gilt es aber zu überwinden! Manche Wege muss man allerdings alleine gehen, um zu spüren, dass man lebt! Wer oft genug am Boden lag und sich befreit hat, der kennt diesen Wahnsinn! („Ich brauche diesen Wahnsinn“)
„... Freiheit ist schon immer über Grenzen gegangen...“
Unser Herz schlägt für die Freiheit, eines der größten Geschenke, die ein Mensch besitzen kann und Ziel eines jeden. Der Glaube daran ist stark, und wenn man zusammensteht werden die Mauern irgendwann fallen! „Grenzen sind zerstört“ ist ein wirklich schöner Song mit toller Melodik. Wer den Musiker über Facebook verfolgt, weiß dass auch zu diesem Song ein Musikvideo gedreht wird.
Die vorletzte Nummer „Falsche Freunde“ erklärt sich ebenfalls von allein. Diese Sorte Mensch braucht niemand!
Das Album schließt hoch emotional und bedrückend mit dem letzten Stück „Einsame Nächte“:
„Du kennst die gefährlichen Stunden,
immer wenn es dunkel wird, brennen sich Gedanken, in deine alte Wunden,
ficken deinen Geist, als ob der Rest der Welt auf dich scheißt!
Einsame Nächte, von denen man nicht weiß,
welcher Gedanke dich heute Nacht zerreist.
Einsamme Nächte, über die man niemals spricht,
einsame Nächte an denen man zerbricht.
Immer wenn die Seele spürt, dass sie in 1000 Teile bricht,
niemand da zu dem sie flehen kann, weil da wirklich niemand, wirklich niemand ist,
immer dann mein Freund, dann kommt die Angst!
Mach dir die Einsamkeit nicht zum Feind,
weil du, wenn du einsam bist, über deinen Tod nicht schweigst.“
Fazit:
Schon mit dem ersten Song brennt sich die prägnante Stimme von Jens Kaestel ein und frisst sich durch jeden noch so harten Panzer. Der Musiker hat zweifellos was zu sagen: gefühlvoll, tiefgründig und unüberhörbar!
Ich dachte Anfangs: nicht noch ein Newcomer... aber ich bin mehr wir überrascht und in jeder Hinsicht absolut überzeugt! Kritik wäre hier gewaltig fehl am Platz!
Melodien und Worte für alle die am Boden liegen,
denn nur wer kämpft, der kann auch siegen!
Perli AGF- RADIO
Kaestel ist mit Goitzsche Front auf Tour:
12.01.19 - Eastclub Bischofswerda
01.02.19 - Aladin Music-Hall Bremen
02.02.19 - Hyde Park Osnabrück
09.02.19 - Gambrinus Klingenthal
16.02.19 - Komplex 457 Zürich
23.02.19 - Tivoli Freiberg